You don't own me - Between Heaven and Hell

💕Henry(7)💕

"WAS.BITTE.WAR.DAS.DENN? Was denkt der denn? Das ich wirklich so unwissend bin? Haltet ihr beide mich wirklich für so blöd?" schreie ich aufgelöst.

"Nein Henry, Quatsch. Ich glaub er hat sich nur einen Spaß draus gemacht." versucht Otis mich zu beschwichtigen.

"Seh ich aus wie eine Witzfigur? Bin ich eine Witzfigur? Nur weil ich 18 und unerfahren bin, heißt das nicht, dass man sich über mich lustig machen kann." donnere ich.

"Nein natürlich nicht, bitte Henry, komm runter, ich glaub er hat da nicht so recht darüber nach gedacht was er tut. Nimm ihm das nicht übel."

"Ich nehme ihm das aber übel. Seit wir uns kennen behandelt er mich wie ein dummes Kind, nur weil ich unsicher bin, aber was kann denn ich dafür wenn ich so bin. Ich war mal anders, sicherer, kopfloser, habe nicht nachgedacht und dann hab ich Scheiße gebaut. Seitdem halte ich mich zurück und überlege mir zehn mal was ich tu. Du sagst ich soll weniger nachdenken und einfach Handeln. Damit habe ich schon schlechte Erfahrungen gemacht, denn wenn ich nicht nachdenke dann kommt nur scheiß bei raus." erzähle ich niedergeschlagen.

"Was ist denn passiert wenn ich fragen darf?"

"Ich...ich war mal ziemlich in Wyatt verliebt, dachte ich zumindest. Ich habe in seinem Café gearbeitet und er hat immer irgendwelche Aktionen gebracht. Mal lief er an mir vorbei und hat mein Po gestriffen, oder auch mal vorne die Mitte. Manchmal stand er so nah hinter mir das sein Atem meinen Nacken kitzelte. Es hat mich angemacht und ich habe mich verliebt. Eines Tages erzählte ich es Dad und er versuchte mir Wyatt auszureden. Ich wusste ja damals nicht das die zwei sich schon kannten und sexuell aktiv zusammen waren. Dad meinte immer wir würden nicht zusammen passen, er hätte nicht die selben Interessen wie ich und ich solle ihn mir aus dem Kopf schlagen. Als ich dann mitbekam, dass die zwei was am laufen haben, bin ich durchgedreht. Ich habe ein Fenster im Café eingeworfen, bin eingestiegen und hab im ganzen Laden randaliert. Ich habe an die Schränke geschrieben: Du fickst meinen Vater, aber mich willst du nicht!!! Das hast du jetzt davon! Ich war so dumm. Ich hatte mich Wyatt sogar unterworfen ohne zu wissen was genau ich da eigentlich tat. Er wollte mich nicht. Ich war so verletzt darum habe ich das gemacht. Naja das Ende vom Lied war dann, dass ich verurteilt wurde zu eineinhalb Jahren Hausarrest, also trug ich eine Fußfessel und ich musste helfen das Café wieder aufzubauen. Danach arbeitete ich weiter im Café um meine Schulden ab zutragen. Ich werde das nicht mehr tun. Auch wenn ich Chris wirklich toll finde, ich will nicht wieder den selben Fehler machen. Ich denke ich kann auch nicht tun was in meiner Macht steht um ihn zu bekommen, auch wenn ich es mir mal wieder geschworen hatte."

"Oh fuck, Henry, das tut mir leid. Ich merk schon, bei dir war es nicht einfach." sagt Otis.

"Ja, vor knapp einem Jahr wurde auch mein Bruder entführt und misshandelt. Er wurde geschlagen und angepisst und musste einem regelmäßig einen blasen. Weißt du was genauso schlimm war? Der Typ der das von ihm verlangte wurde nicht gefunden. Ein paar Wochen später musste Rick in eine Klinik und da stellte sich heraus das der Typ von der Entführung dort arbeitet. Er hat da weiter gemacht wo er aufgehört hatte. Ich hatte so Angst um meinen Bruder. Bei der Entführung und danach in der Klinik. Es war so schlimm."

"Oh Gott, das tut mir noch mehr leid. Aber ich habe ihn ja auch in Skype gesehen. Geht es ihm denn jetzt gut? Hat er das überwunden?" fragt er besorgt.

"Ja ihm geht es wieder gut, dank der Klinik und Knox. Knox war ihm eine sehr große Hilfe und darum habe ich auch versucht deine Schwärmerei zu unterbinden. Rick vergöttert Knox und umgekehrt. Sie haben so viel durchgemacht, das hat sie zusammen geschweißt."

"Ja schreckliche Erlebnisse können ein Paar zusammenschweißen oder auseinander bringen, je nach dem." sagt Otis.

"Ja da hast du recht. Wir reden aber immer nur von mir. Woher kennst du denn Ed?"

"Ohje, weißt du, ich kenne ihn schon mein ganzes Leben lang. Meine Eltern waren sehr gut mit ihm befreundet und als ich zehn war, hatten sie einen Unfall und Ed nahm mich bei sich auf. Nein, nein, nicht wie du jetzt denkst. Ich war zehn, er hätte mir nie was angetan und hat er auch nicht. Er hat mich aufgezogen wie einen Sohn. Doch als ich 17 wurde, hatte ich die Nase voll davon, dass er mich behandelt wie seinen Sohn. Ich wollte mehr. Schon mit 14 verliebte ich mich richtig in ihn, aber ich wusste, dass es nichts bringen würde. Er würde eh nichts mit mir anfangen. An meinem 17. Geburtstag dann habe ich ihn verführt und seitdem pflegen wir diese Beziehung. Ich weiß nicht ob er mich liebt, er hat es mir noch nie gesagt, aber ich liebe ihn und neben mir hat er niemand anderes, also mache ich mir darüber keine Gedanken."

"Hast du ihn auch nie gefragt? War das ein Autounfall?"

"Ja es war ein Autounfall und nein ich habe ihn nie gefragt. Anfangs hatte ich Angst, wenn ich ihn frage fühlt er sich bedrängt und verlässt mich und jetzt habe ich es einfach aufgegeben. Ich genieße es mit ihm zusammen zu sein und die Dinge die ich von ihm bekomme. Apropos, wollen wir in den Club? Also ich meine ich gehe ja sowieso, die Frage ist nur ob du mit möchtest."

"Ja ich komme mit. Hier langweile ich mich nur."

Somit sitzen wir, eine Dusche und Tonnen von Make Up für Otis später, im Auto und fahren zum Club. Unsere Stimmung ist etwas bedrückt, aber ich hoffe das ändert sich nachher.

Wir laufen durch den Club und ich schaue mich unauffällig um, ich möchte nicht unbedingt Chris über den Weg laufen. Otis zieht mich an die Seite.

"Ich geh mal zu Ed, ich denke ich brauche nicht lange, außer er hat was besonderes vor. Bleib bitte bei Lucian an der Bar, okay? Ich komm dann zu dir." sagt er ganz zappelig.

"Ja klar kein Problem." antworte ich ihm.

Er geht Richtung Büro und ich setze mich zu Lucian an die Bar.

"Hey Kleiner, was möchtest du trinken?"

"Ein Wodka-O?"

"Also eigentlich darf ich dir keinen Alkohol ausschenken, aber ich denke ein Glas wird nicht so schlimm sein." entgegnet mir Lucian.

"Cool danke."

Ich setze an und lasse meinen Blick durch den Raum gleiten, da sehe ich ein Pärchen. Der eine kniet auf dem Boden und der Große läuft um ihn herum, bevor er ihn anweist sich auf den Tisch zu legen. Da fesselt der Große dem liegenden die Hand- und Fußgelenke. Der Große läuft an die Wand und holt eine Peitsche, zieht sie sich ein paar mal durch seine Handinnenflächen und holt dann aus um sie dem anderen auf den Oberschenkel zu knallen. Ich merke gar nicht wie fasziniert ich da zu schaue. Erst als ich ein Schluck aus meinem Glas nehmen möchte stelle ich fest das es leer ist. Zu schade. Ich drehe mich um und schaue nach Lucian. Er sieht mich und grinst.

"Noch eins?"

Ich nicke und er schiebt mir nochmal das selbe hin. Ich drehe mich wieder zu den zwei und schaue weiter zu. Auf einmal winkt der Große mich zu sich. Ich schüttel nur mit dem Kopf. Er wiederum streckt mir den Stiel der Peitsche entgegen und nickt auf den Mann der auf dem Tisch liegt. Ich ziehe mein Glas mit einem Schluck weg, stell es auf die Bar und wackel in Richtung des Großen. Er gibt mir die Peitsche und fährt mit seiner flachen Hand zärtlich über den Bauch des Unteren. Dann zeigt er mit dem Finger darauf und ich bewege die Peitsche auf diesen Punkt. Ich sehe ihn lachen und wie er um den Unteren rum geht, sich hinter mich stellt und mit seiner Hand meine Hand umfasst. Ich lass meinen Arm locker und er holt Schwung und fetzt mit der Peitsche quer über seinen Bauch. Ein Stöhnen verlässt seinen Mund. Der Große lässt meine Hand los und zeigt auf den rechten Oberschenkel. Ich versuchte mit der selben Kraft wie er eben auszuholen und lasse die Peitsche auf den Oberschenkel zischen. Der Untere stöhnt erneut und ich muss sagen, irgendwie macht mich das an, aber dann erinnerte ich mich an Chris' Worte. So jemanden wie mich lässt man nicht ohne Begleitung in so einen Club. Er hat Angst, er hat Angst mir passiert hier was, weil ich so unerfahren bin. Das muss es sein. Ich gebe dem Großen seine Peitsche zurück, grinse ihn an und begebe mich wieder zur Bar, wo Lucian mir noch einen Wodka-O bereitgestellt hat. Ob ich mich heute abschießen soll? Irgendwie wäre mir danach.