🖤Chris(40)🖤

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"Man Felix, jetzt heißt es wieder abwarten.", sage ich, als wir beide vor dem Restaurant stehen.
"FashionStyle hat gar keine andere Möglichkeit, außer Ja zu sagen. Du hast die beiden Damen ja ganz schön um den Finger gewickelt.", entgegnet mir Felix.
"Charm, mein Lieber, ist manchmal alles.", antworte ich und grinse meinen besten Freund an.
Felix will gerade etwas sagen, als ich ihn ausbremse, denn die beiden Damen, die FashionStyle vertreten kommen gerade auch aus dem Restaurant.

"Oh die Herren sind ja noch da.", sagt eine der beiden, April Mason.
"Ja schon und was machen die Damen heute noch?", fragt Felix und schaut zwischen April und der anderen, Hailee Summers, hin und her.
"Wir haben überlegt noch etwas trinken zu gehen.", antwortet Hailee und ich schalte mich ein: "Also, Felix hat sicherlich noch Zeit, ich hingegen muss nach Hause."

"Ach Chris, das ist aber schade. Aber nun gut, kann man nicht ändern. Hast du noch Lust etwas mit uns trinken zu gehen?", fragt April und wendet ihren Blick dabei von mir, auf meinen besten Freund, welcher kurz nickt und dann antwortet: "Es spricht nichts dagegen. Ich komme sofort. Ich muss nur eben noch etwas mit Chris besprechen."
Die beiden Damen nicken und wir gehen ein paar Schritte und dann sage ich: "Zuhause heute, okay?"
"Und morgen auch. Ich denke, es ist besser wenn du die Zeit mit Henry allein bei dir hast. Aber morgen Abend, gehen wir trotzdem essen, damit ich dein Kätzchen mal kennen lerne, ja?", meint er und grinst mich an.

"Die Nummer mit dem Kätzchen machst du extra, oder?", entgegne ich ihm und schaue ihn aus schmalen Augen an.
"Jap, weil ich es goldig finde, wie du dich darüber ärgerst.", sagt er und ich antworte: "Ist schon klar. Wir treffen uns morgen Abend um sieben im Rioja. Ich hab da gestern schon einen Tisch reserviert. Dann lernst du Henry kennen."
"Ich freu mich. Chris?", bringt er mir entgegen und sein Grinsen verschwindet aus seinem Gesicht.
"Ja?", frage ich und warte ab, bis Felix mir antwortet: "Wenn irgendwas sein sollte, kann ich mich dann trotzdem bei dir melden?"
"Was soll denn die Frage? Sicher kannst du das. Felix, nur weil Henry jetzt da ist, bist du mir nicht scheißegal, du weißt, dass du dich immer auf mich verlassen kannst.", entgegne ich ihm und mein bester Freund nimmt mich kurz in den Arm und antwortet: "Danke."
"Kein Thema und viel Spaß mit den Mädels.", meine ich und Felix lächelt mich an. Ein Lächeln das einiges bedeuten kann. Ob er sich mit einer von denen ablenkt?

Ihn hat diese Trennung von seiner Affäre ganz schön aus der Bahn geworfen.
Als ich letzte Woche Mittwoch in Denver gelandet bin, habe ich ihm sofort gesagt, dass er erstmal bei mir wohnen kann, damit er nicht allein ist und Felix hat das Angebot dankend angenommen. Seitdem lebt er in einem meiner Gästezimmer.

Als ich endlich mein Auto vor meinem Haus abstelle, kann ich es kaum erwarten, Henry wieder zu sehen.
Ich betrete das Foyer und bleibe stehen.
Ich lausche, doch kann nichts hören.
Schnell habe ich die unteren Räume meines Hauses abgelaufen, doch mein Kleiner ist nirgends zu finden, also begebe ich mich in das Obergeschoss und das erste was ich rieche ist die Vanille von meinem Badezusatz.
Also gehe ich zuerst ins Badezimmer, doch die Wanne ist leer.

Das einzige was ich entdecken kann, ist seine Kleidung, welche auf dem Sideboard liegt.
Ich wende mich ab und betrete, das unbewohnte Gästezimmer, aber auch da ist er nicht.
Sicherlich könnte ich ihn auch rufen, aber wenn er schläft, dann will ich ihn nicht wecken.

Schlafzimmer oder Studio?
In welchem der beiden Räume ist wohl mein Kleiner.

Mein nächster Weg führt mich in mein Schlafzimmer. Dort steht zumindest sein Koffer, aber nicht er.
Er hat meine Klamotten weggeräumt, das ist aber sehr nett von ihm.

Als ich vor der Tür des Studios ankomme, drücke ich die Klinke hinunter und das was ich dort dann sehe, schickt mir ein kleines Lächeln auf die Lippen.
Da liegt er, so wie ich vermute nackt, auf diesem schwarzen, schweren Metallbett.
Sein Unterkörper umhüllt von Rot.
Ich gehe etwas auf ihn zu und sehe, dass die Decke ein wenig runter gerutscht ist und sein Steißbein freigelegt ist.
Ja er ist nackt.

Neben ihm kann ich einen Block und einen Stift erkennen, sowie eine Augenbinde.

Doch meine Augen wandern immer wieder zurück zu dem wertvollen Brünetten, der dort so friedlich auf dem Bauch liegt und schläft.
Kurzer Hand nehme ich mein Handy und mache ein Foto von Henry. Ob er weiß wie schön er in meinen Augen ist?
Vorsichtig setze ich mich auf die Bettkante und nehme mir dann den Block zur Hand.
Ich lese mir durch was mein Kleiner mir geschrieben hat und finde es einfach nur schön, dass er es trotz mangelndem Wissen versucht zu beschreiben was er will und was er nicht will.

Ich hoffe das reicht erstmal für dich.
Er macht sich so viele Gedanken darum, ob es mir reicht. Das muss er wirklich nicht und wenn er mir nur zwei Sachen aufgeschrieben hätte, auch das hätte mir gereicht.
Ich habe ihm diese Aufgabe gegeben, damit er sich damit auseinander setzt und mal darüber nachdenkt, was er eigentlich möchte und niemals hätte ich gedacht, dass Henry soviel zu Papier bringt.

Der aber wohl schönste Satz ist der Letzte.

Den Rest können wir ja noch aufschreiben wenn ich es benennen kann.

Dieser zeigt mir noch einmal mehr, dass Henry es wirklich Ernst meint. Er will mehr und er will lernen. Das alles soll er von mir bekommen, denn auch ich will nicht mehr als genau das. Ich will ihn, nur ihn.

Ich überlege ob ich die Nacht hier, in meinem Studio verbringen soll, oder ob ich ihn nicht doch kurz wecke, damit wir gemeinsam in meinem Schlafzimmer nächtigen können.
Wie von allein, bewegen sich die Fingerspitzen meiner rechten Hand über seinen Rücken. Sanft, zart und langsam.

Ich beuge mich etwas nach unten und hauche ihm einen Kuss auf die Schulter, dann flüstere ich: "Cheri? Komm wach auf."
Ich wiederhole das ganze noch ein paar Mal, bis der Kleine seine Augen öffnet und mich müde anschaut.
"Liebling.", sagt er leise und ich entgegne ihm: "Komm Cheri. Lass uns rüber gehen, dann kuschelst du dich an mich und wir schlafen."
Henry nickt und ich stehe vom Bett auf, schaue ihm dabei zu wie er es mir gleich tut und als er da so nackt vor mir steht, wird mir nochmals bewusst, dass ich wirklich nur ihn will.

Den Block und die Stifte nehme ich mit hinüber ins Schlafzimmer, während ich die Augenbinde, dort auf dem Bett liegen lasse. Wenn Henry sich die schon aussucht, dann werde ich die auch benutzen. Nur nicht jetzt, jetzt ist er zu müde und ich irgendwie auch.
Als wir beide gemeinsam nackt im Bett liegen, kuschelt sich Henry an mich, während ich ihn einfach festhalte.
"Hast du den Brief gefunden?", nuschelt er und ich antworte: "Ja habe ich. Ich danke dir dafür Cheri."

Henry bewegt sich etwas, so das er mich anschauen kann, dann streckt er sich ein wenig und legt dann seine Lippen sanft auf meine.
Wir küssen uns innig und doch zart.
Als wir uns wieder lösen, blicke ich ihm in seine braunen Augen und sage dann: "Lass uns schlafen."
Mein Kleiner nickt leicht, kuschelt sich gefühlt noch enger an mich und ich schalte das Licht der Nachttischlampe aus.
Die Dunkelheit umhüllt mich, Henry's Wärme nimmt mich gefangen und ich schlafe kurz danach, mit Henry in meinem Arm ein.

You don't own me - Between Heaven and HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt