Ruggero:
"Aber Papá!", streite ich. "Nein Ruggero! Es reicht. Du wirst jetzt sofort den Musikproduzenten anrufen und sein Vertrag unterschreiben. Ich habe mich so sehr dafür ins Zeug gelegt, dass du Newcomer coachen darfst. Dass DU deine Karriere weiterbringen kannst, um später einmal in meine Fußstapfen zu treten!", schreit mein Vater.
Er will, dass ich später so wie er ein berühmter und großer Geschäftsmann in der Musikbranche werde. Ja, natürlich liebe ich die Musik, aber nicht unter den Bedingungen, dass mein Vater entscheidet, was ich machen muss. Ich bin nicht so einer, der von seinen Eltern alles in den Arsch geblasen haben will. Ich möchte etwas allein erreichen, was ich mir ganz allein erkämpft habe. Aber es geht nicht, wenn man so einen Vater hat. Ich bin seine Marionette, nichts weiter. Ich soll funktionieren wie eine Maschine und wenn nicht, ach es gibt kein nicht.
Am liebsten würde ich einfach abhauen und nie wieder kommen. Das alles hier stinkt mich an. Meine Mutter findet alles ganz wunderbar, was mein Vater für mich tut. Viele Leute denken, wie gut und brav ich doch bin, nur weil ich aus einer seriösen und reichen Familie komme. Doch hier zählt nur Geld und Gewinn. Mir bleibt keine andere Wahl, weshalb ich mein Handy aus der Hosentasche hole und die Nummer von dem Musikproduzenten wähle.
"Hallo, Ruggero Pasquarelli mein Name. Sie hatten mir ein Angebot gemacht, dass ich ihre Newcomer zu Stars machen soll, wie Sie es immer sagen. Ich bin sehr interessiert und wollte gerne zusagen.", fange ich an zu reden. "Wunderbar, das freut mich. Das wird ein riesen Erfolg werden, wenn die Medien das erfahren. Ich sehe es jetzt schon vor meinen Augen: Sohn von Ramón Pasquarelli hilft Newcomern zum Erfolg!", erzählt der Produzent. Ich kann sein strahlendes Lächeln schon durchs Telefon sehen.
"Gut. Wie fahren wir fort? Soll ich irgendwie zu ihnen kommen oder sowas?", frage ich. "Du kannst sofort morgen zu mir ins Studio kommen. Wir besprechen dort einige Sachen und du kannst dann deinen Vertrag noch unterschreiben für dein Album.", antwortet er ganz lässig. "Was? Ein Album?", frage ich. Ich bin sprachlos. Davon wusste ich überhaupt gar nichts.
"Ja, du wirst mit dem Newcomer ein Doppel-Album aufnehmen. Also quasi zwei CDs, wo du und der Newcomer zehn eigene Songs produzieren darfst. Aber auf jeder CD sind dann nochmal zwei extra Songs von euch zusammen drauf.", erklärt er mir die Sache kurz. "Wow...Das ist echt unglaublich!", freue ich mich gespielt. "Wir sehen uns dann morgen.", verabschiedet sich der Produzent und legt auf.
"Ist das dein Ernst Ruggero?", schreit mein Vater direkt wieder los. Ich schaue ihn an und versuche zu verstehen, was er von mir will. "Was ist denn?", frage ich genervt. "Du warst einfach nur unglaublich schrecklich am Telefon. Ich ermögliche dir ein Album aufzunehmen mit einer anderen Person, welche du dann auch noch coachen darfst und du bist so egoistisch und willst das alles allein schaffen. Aber du wirst es nicht allein ohne mich schaffen!", meckert er vorwurfsvoll. "Papá, verstehst du denn nicht was ich überhaupt möchte?", steige ich mit ein in den Streit.
"Jeder andere in deinem Alter würde alles dafür geben in deiner Position zu leben."
"Ja, natürlich. Aber nur, weil alle die Fassade sehen. Niemand kann sehen, dass alles nur gespielt und gelogen ist. Ich bin wie ein Roboter, der immer funktionieren muss."
"So ist das Leben. Das hättest du eigentlich schon längst verstanden haben müssen."
Ich gehe nicht mehr auf den Kommentar meines Vaters ein. Ich drehe mich und gehe zur Tür, durch den langen Flur in mein Zimmer und schmeiße mich auf mein riesiges Bett. Langsam blicke ich raus, durch die riesige Fensterscheibe auf unseren Innenpool. Mein Handy vibriert.
Ich hole aus der Tasche und sehe, dass Valentina mir eine Nachricht geschrieben hat, dass ich sie anrufen solle. Ich rufe sie an und höre endlich wieder ihre wunderschöne Stimme.
"Hey Schatz, warum sollte ich dich anrufen?", frage ich sie. "Kann ich zu dir kommen? Ich vermisse dich, wir haben uns so lange nicht gesehen.", sagt sie etwas besorgt. "Ja klar kannst du kommen. Wenn du magst, kannst du auch heute bei mir bleiben. Ich muss nur morgen zu einem Produzenten aber bis dahin kannst du ja bleiben.", lade ich sie zum Übernachten ein. "Alles klar, ich komme in ner halben Stunde.", freut sich die Blondine und gibt mir noch einen Kuss durchs Telefon.
Valentina ist einfach mein Fels in der Brandung. Wenn sie bei mir ist, ist alles nur halb so schlimm oder auch doppelt so schön. Wir sind seit einem halben Jahr fest zusammen und kennen uns aus dem College. Sie hatte damals ein Stipendium bekommen, weshalb sie an unserer Schule war. Wir sind erst zwei Jahre nach dem College zusammen gekommen.
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"Also, was hast du jetzt noch mit mir vor?", frage ich meine Blondine. "Mhmm...Wir könnten nen Film schauen oder so.", antwortet sie mit einem erotischen Unterton. "Was heißt denn oder so?", frage ich sie. "Hast du ne Idee?", flirtet sie. "Nicht wirklich. Lass uns einen Film schauen. Ich mach uns Popcorn.", ärgere ich sie. Dafür kassiere ich den sogenannten Todes-Blick. "Oh, das hätte ich jetzt nicht sagen sollen.", lache ich. "Aber ich muss morgen noch zu einem Meeting.", fahre ich fort.
"Aha"
"Frauen können das Wort 'aha' auf 37 Arten betonen. 12 davon sind tötlich. Und ich glaube, dass ich jetzt sofort machen sollte, was du sagst, sonst sterbe ich wirklich noch.", scherze ich. Doch Valentina bleibt ernst.
"Oder du zeigst mir den Mittelfinger, könnte auch sein.", sage ich. "Brauch ich nicht. Ich kann 'Fick dich' lächeln.", kontert sie, worauf ich los lachen muss. Sie verzieht keine Mine. Keine Ahnung, was mit ihr los ist.
Ich stehe vom Bett auf und gehe zu ihr. Sie dreht sich von mir weg. "Was ist denn los, Valu?", frage ich sie. "Gerade eben war noch alles in Ordnung und jetzt bist du so angepisst, ohne Grund.", sage ich, als keine Antwort von ihr kommt. Manchmal kann sie echt anstrengend sein.
"Ich habe keinen blassen Schimmer, was mit dir ist. Wir können kuscheln, wenn du willst. Dann repariert man sich gegenseitig, hab ich mal gelesen.", versuche ich meinen italienischen Charme einzusetzen, doch ohne Erfolg. Sie ignoriert mich trotzdem weiter.
"Kannst du mich jetzt mal aufklären?!", werde ich etwas lauter. "Ich hab das auf Instagram gesehen.", meckert sie. "Hä?", frage ich. Ich habe keine Ahnung, was sie meint.
"Jetzt tue doch nicht so. Diese komische Candelaria hat 'mein Boy' runtergeschrieben und du hast mit nem Herzchen geantwortet. Ist doch klar, dass du mich mit ihr bertrügst.", wirft sie mir vor. Ich lache einfach nur. Das kann sie jetzt nicht ernst meinen.
"Candelaria ist eine aus Italien. Wir kennen uns seit wir klein sind und waren sogar einmal Nachbarn als Kinder. Wie soll ich dich denn mit ihr betrügen, wenn sie auf einen ganz anderen Kontinent ist? Außerdem würde ich niemals sowas tun. Dafür liebe ich dich viel zu sehr.", erkläre ich die ganze Sache, worauf Valu sich umdreht. "Sorry. Ich hätte nicht so überreagieren dürfen.", entschuldigt sie sich. "Und ich wusste nicht, dass du so unglaublich eifersüchtig werden kannst.", grinse ich und komme ihr etwas näher. "Ich finde das gar nicht witzig", versucht sie ein grinsen zu unterdrücken, was ihr nicht gelingt und anschließend los lacht mit mir zusammen.
Ich nehme sie in meine Arme und drücke ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Man liebe ich sie. "Und jetzt?", frage ich diesmal mit einem erotischen Unterton. "Lass uns doch einen Film schauen.", lacht sie los. Ich ebenfalls.
Ich hebe sie im Brautstyle hoch und schmeiße sie aufs Bett. Sie streckt ihre Hand nach vorn und macht mit ihrem Finger die Andeutung, dass ich zu ihr kommen soll, was ich auch tue. Ich schmeiße mich auf sie rauf und schon fängt sie an zu kichern.
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Hi, Guys❤️.
Das Kapitel ist etwas kurz, aber es ist relativ "wichtig" für die Story, weil das so ein bisschen die Einführung in Rugges Leben ist. Im nächsten Kapitel geht es dann etwas mehr los und ich hoffe das Chap hier hat euch trotzdem gefallen. Wenn ihr wollt, lasst ein Sternchen da! ⭐
(Wenn ihr Rechtschreibfehler findet, könnt ihr mir gerne Bescheid sagen.)
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ℒℯ𝓉 𝓎ℴ𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒶𝓇𝓉 𝓈𝒾𝓃ℊ -ℛ𝓊ℊℊ𝒶𝓇ℴ𝓁
FanfictionKarol hat diesen einen Traum - alle sind gegen sie. Die einzige, die Karol beigestanden hat, war ihre Oma. Doch sie lebt nicht mehr, die wichtigste Person in ihrem Leben. Karol bekommt die Chance ihres Lebens, nur sie muss dafür nach Argentinien...