Kapitel 11

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Karol:

"Hey, ich bin zurück!", rufe ich in Mikes Wohnung, als ich hinein gehe. Es schallt ein kleines bisschen, weil es noch etwas leer hier ist. Endlich ist der Tag heute zuende, er war nicht wirklich erfreulich. Die Wohnung ist dunkel, da es schon 22 Uhr ist und die Lichter vom Wohnzimmer und der Küche aus sind.

"Mike?", rufe ich, da keine Antwort zurück kommt. Ich bin mit der U-Bahn zurück gefahren, weil der Mexikaner mich nicht immer abholen kann. Außerdem soll er das ja auch nicht und wenn ich hier etwas mehr in Buenos Aires herumlaufe, lerne ich die Stadt besser kennen.

Ich gehe auf das Zimmer zu, wo ich schlafen soll. In den nächsten Tagen, wenn Wochenende ist, werde ich es erstmal ein bisschen einrichten, bis es mir gefällt. Ich drücke die silberne Türklinke und trete ein. "Hier bist du.", begrüße ich den Mexikaner, welcher unter einem Tisch irgendwelche Schrauben anbringt. Das halbe Zimmer liegt mit Bauzeug voll, weshalb man kaum treten kann. "Hey, Prinzessin. Ich hab dich gar nicht kommen hören.", freut sich mein bester Freund, bleibt aber unter dem Tisch sitzen.

"Was machst du da?", frage ich ihn. "Dein Schreibtisch ist heute angekommen und ich dachte du kommst etwas später, sodass er dann schon aufgebaut ist, wenn du kommst. So als kleine Überraschung.", zwinkert er mir zu. "Aww, dass ist so süß von dir. Nur eine Sache. Es ist schon nach 22 Uhr, also spät.", lache ich. "Oh, dann habe ich mich ein bisschen in der Zeit verschätzt.", kichert er. "Ich mache erstmal ein bisschen Pause und arbeite nachher daran weiter. Wenn du magst, kannst du in meinem Bett schlafen, dann penne ich auf der Couch. Der Schreibtisch ist dann morgen früh schon fertig und einsatzbereit. Dann erzähle Mal ein bisschen vom heutigen Tag.", kommt der Mexikaner unter dem Tisch hervor und steht auf. Er putzt sich den Staub von den Armen etwas ab und geht anschließend ins Wohnzimmer. Ich stolziere ihm hinterher. "Er war einfach nur schrecklich.", antworte ich deprimiert.

Da die Küche mit dem Wohnzimmer verbunden ist, setze ich mich auf die Couch, während Mike uns zwei warme Kakaos zubereitet. "Warum? Was ist passiert?", fragt er und runzelt die Stirn.

"Naja, als ich ins Studio gekommen bin, war Ruggero schon da. Wir haben uns vorgestellt und ich dachte, dass er mega nett sei und es ein super Partner sei. Doch nichts da. Von dem einen auf den anderen Moment war er so eiskalt und einfach nur unfreundlich zu mir. So eingebildet und arrogant, als wenn er etwas besseres wäre. Dann haben wir uns ein bisschen gestritten, bis Juan kam. Danach herrschte erstmal Stille und ich sollte dann etwas vorspielen. Ich habe das Lied, was für Abuelita war angefangen zu spielen. Doch schon nach dem ersten Ton hat Ruggero mich unterbrochen. Unglaublich... Er meinte, dass ich nicht im Takt war, die Akkorde nicht miteinander harmonieren und so weiter. Juan hat nichts dazu gesagt, außer, dass ich es morgen nochmal verbessert vorspielen soll. Ich bin so wütend auf Rugge, weil er mich so aus dem Konzept gebracht hat. Dieser blöde Italiener ey..", lasse ich meine Sorgen raus.

"Okay, das ist total komisch. Rugge ist eigentlich ein korrekter Typ und auch richtig anständig.", kann Michael nicht wirklich glauben, was ich erzählt habe. "Tja, du hast dich wohl getäuscht.", schmolle ich.

Michael setzt sich auf die Couch und drückt mir einen Kakao in die Hand. "Danke.", grinse ich. "Lass uns einfach den Abend jetzt zusammen genießen und morgen ist ein neuer Tag. Vielleicht hatte Rugge einfach nur einen schlechten Tag oder so. Morgen hast du eine zweite Chance und dann kannst du alles geben und ihm zeigen, was du drauf hast.", macht mir mein Lieblingsmexikaner wieder Mut. "Du bist einfach zu gut für diese Welt.", umarme ich ihn und lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab, während er seinen Kakao schlürft.

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"Tschüss, bis heute Abend!", verabschiede ich mich von Michael und schließe hinter mir die Wohnungstür zu. Da ich heute keine Lust auf Treppen laufen habe, entscheide ich mich für den Fahrstuhl. Ich freue mich, weil Mike mir gestern Mut gemacht hat und meinte, dass der Italiener wahrscheinlich einfach nur einen schlechten Tag hatte.

ℒℯ𝓉 𝓎ℴ𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒶𝓇𝓉 𝓈𝒾𝓃ℊ -ℛ𝓊ℊℊ𝒶𝓇ℴ𝓁Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt