Karol:
"Mike! Schön, dass du hier bist!", begrüßt meine Mamá ihn und grinst ihn an. "Freut mich auch.", antwortet Michael. Meine Mamá schaut zwischen mir und Mike immer abwechselnd hin und her, dass es schon auffällig wird, dazu kommt noch ihr komisches Grinsen.
Ich nehme den Mexikaner an die Hand und zerre ihn mit in mein Zimmer. Ich schließe die Tür und setze mich auf mein Bett.
"Schön habt ihr es hier.", schaut er sich um. "Ja, es ist zwar alles nicht so modern und groß wie bei dir, aber deine Familie ist ja auch echt reich. Wir sind das Gegenteil, aber für dieses Viertel sind wir schon echt weit vorne vom Geld und Besitz her. Aber es bringt uns ja nicht um, nicht in so einer kleinen Hütte zu leben.", beginne ich ein Gespräch.
"Ach, hör auf Karol. Euer Haus ist echt schon und man weiß einfach, wo ihr her kommt. Es ist einfach typisch mexikanisch, was ich persönlich total super finde. Es fehlt euch ja an fast nichts.", lobt Michael unsere kleine Hütte.
Ich finde ihn super nett und er ist auch einfach alles andere als materialistisch und arrogant, wie man das ja von den Reichen hier in Mexiko sagt.
"Karol, ich muss dir was sagen.", wird er ernster. "Ich auch.", gestehe ich etwas leiser. Er schaut mich schuldig und traurig an, dass ich schon fast mit traurig werde. "Fang du an.", fordert er mich auf.
"Nein, du.", erwidere ich. "Karol, du fängst an. Ladies first, sagt man doch immer.", schmunzelt er.
"Also eigentlich ist es eine gute Nachricht. Nur es gibt zwei Sachen, die nicht so toll daran sind. Pass auf: Ich werde unter Vertrag genommen und darf ein eigenes Album aufnehmen!", quietsche ich.
"Nein, oh mein Gott Karol!", nimmt Mike mich in seiner Arme. Wir umarmen uns eine gefühlte Ewigkeit. "Nur die schlechte Nachricht ist, dass es in Argentinien statt findet.", schmolle ich etwas.
"Das gibt es doch nicht!", schreit Michael schon fast. Er schaut mich total überrascht und glücklich an. "Was ist?", frage ich.
"Ich werde auch ein ganzes Jahr nach Argentinien gehen und dann können wir zusammen bleiben und ich kann bei dir bleiben!", verkündet er seine Nachricht, die sich doch zum Positiven gewendet hat.
"Als ob!", kreische ich schon fast. Wie kann man nur so ein Glück in seinem Leben haben? Und dann auch noch so plötzlich?
"Aber es gibt noch ein Problem. Es ist schwieriger, als es aussieht. Meine Eltern.", erkläre ich Michael mein Problem. Sein Gesichtsausdruck verändert sich von einem breiten Lächeln, in einen ernsten und besorgten Blick. "Ich habe Juan Sanchez schon zugesagt, ich kann nichts mehr ablehnen und die ganzen Papiere werden mir auch schon geschickt. Ich habe noch nicht mal einen Drucker hier, aber das ist das geringste Problem. Wenn ich es meinen Eltern sage, verbieten sie es mir zu hundert Prozent. Mir bleibt nur eine Wahl...ich muss von hier abhauen.", stelle ich fest.
"Aber du kannst doch nicht einfach von hier verschwinden.", versucht der Mexikaner mich zu Vernunft zu bringen. "Ich kann das aber nicht sausen lassen. Ich werde einen Brief hier liegen lassen mit einer Telefonnummer drin, damit sie mich anrufen können, wenn sie wollen. Dann werde ich ihnen alles genau beschreiben und auch Bescheid geben, dass du mit dabei bist. Sicher sind sie dann entspannter, weil sie wissen, dass du dabei bist.", überlege ich meine Strategie gut. Ich meine klar, dass ist echt nicht in Ordnung, aber Abuelita hat immer zu mir gesagt, ich soll mein Ziel vor Augen halten und mich von nichts und niemanden abhalten lassen. Das ist mein Leben und meine Entscheidung.
Ich weiß noch nicht wie lange ich in Buenos Aires bleiben muss, aber ich werde dort auf jeden Fall erwachsen. Mein 18. Geburtstag ist echt nicht mehr so lange hin, danach können mir meine Eltern nichts mehr vorschreiben. Ich weiß ja, dass sie mich nur beschützen wollen und nur das Beste aus mir machen wollen, doch nicht so.
Aber irgendwie kommen jetzt doch die Schuldgefühle.
"Weißt du Mike, es ist die einzige Lösung. Und ich will das auch machen, doch jetzt gerade in diesem Moment bin ich mir nicht sicher, ob ich dem gewachsen bin. Die ganze Karriere generell.", teile ich ihm mit.
"Karol, wer nach vorne will darf nicht nach hinten denken. Vergiss nicht, du lebst nicht, um es anderen recht zu machen. Du wirst das schaffen und deinen Weg machen. Und ich werde dir helfen, wenn es mal schlecht geht. Aber wo ist denn meine starke Prinzessin? Das Mädchen, was sich nichts von anderen sagen lässt und ihren Weg machen wird?", muntert er mich auf.
"Ich bin keine Prinzessin. Ich bin eine Königin und bekomme den Mist schon hin. Starke Frauen geben nicht auf, sie heulen kurz und ziehen danach in den Krieg.", schießt die Kraft wieder in mich.
Mike und ich beginnen zu lachen. "Das ist meine Karol!", freut er sich und wir umarmen uns erneut. Er ist einfach unglaublich.
"Dann werde ich jetzt mal Koffer packen, morgen geht die Reise los.", freue ich mich. "Wann geht denn dein Flieger?", fragt er, worauf ich überlege. Ich hole mein Handy heraus und schaue, ob Juan mir schon eine E-Mail gesendet hat.
Tatsächlich hat er schon alles geschickt. "Also mein Flug geht um 1 Uhr geht mein Flieger und ich komme dann 13 Uhr in Buenos Aires an. Und du?", will ich schauen, ob Michael und ich zusammen fliegen. Es ist sehr wahrscheinlich, da nicht jede Stunde ein Flieger von Cancún direkt nach Buenos Aires fliegt, denke ich.
"Ja, wir fliegen sogar zusammen! Soll ich dich dann von hier abholen? Dann brauchst du nicht allein zum Flughafen fahren, ich habe ja einen Shuttlefahrer.", bietet er mir an. "Mega, wo wohnst du dann eigentlich?", wundere ich mich. "Ich habe dort eine eigene Wohnung und ziehe dann dort halt ein. Es ist alles noch ziemlich leer, aber ein Klavier steht schon drin.", grinst er.
"Ich habe noch keinen blassen Schimmer, wo mein Hotel ist. Ich habe dann noch etwas Zeit, wenn ich aus dem Flieger komme. Aber dann muss ich ins Studio", sage ich. "Dann komme ich mit. Übrigens, was ich dir noch nicht gesagt habe ist, dass ich Juan von dir erzählt habe. Einer, meiner besten Kumpels aus Argentinien hat angerufen und mich nach einem Mädchen gefragt, ich habe dich vorgestellt und anschließend ihm deiner Nummer gegeben.", erzählt der Mexikaner mir.
"Dann habe ich ja wirklich alles dir zu verdanken!", komme ich aus dem Strahlen nicht mehr hinaus. Michael ist so unglaublich gut zu mir und ich will ihn jetzt schon nie verlieren.
"Danke, danke, danke! Tausend Dank!", versuche ich mit Worten das zurück zu geben, was er mir gibt. Doch natürlich ist das unmöglich.
"Du brauchst mir nicht danken. Karol, du bist so einzigartig und einfach nur wundervoll. Du hast es mehr als verdient!", sagt er und grinst mich an.
Ich bin so glücklich, wie noch nie.
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Und damit ist das 2. Kapitel der Lesenacht draußen!😁
Das Kapitel ist voll mit Micharol (in RL bin ich nicht wirklich Fan von den beiden - Michaentina an die Macht xD) , aber das wird noch sehr wichtig sein für diese Geschichte. Außerdem hat ja Karol jetzt schon Michael gefühlt alles zu verdanken. Und pls kein hate, Ruggarol kommt immer immer näher hahhahaa xD
Lasst gerne ein Vote da, ich würde mich sehr freuen!
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ℒℯ𝓉 𝓎ℴ𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒶𝓇𝓉 𝓈𝒾𝓃ℊ -ℛ𝓊ℊℊ𝒶𝓇ℴ𝓁
FanfictionKarol hat diesen einen Traum - alle sind gegen sie. Die einzige, die Karol beigestanden hat, war ihre Oma. Doch sie lebt nicht mehr, die wichtigste Person in ihrem Leben. Karol bekommt die Chance ihres Lebens, nur sie muss dafür nach Argentinien...