ℒℯ𝓉 𝓎ℴ𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒶𝓇𝓉 𝓈𝒾𝓃ℊ -ℛ𝓊ℊℊ𝒶𝓇ℴ𝓁

Kapitel 2

Ruggero:

Ich drücke auf das Klingelschild des Produzenten. Heute morgen habe ich verschlafen, weil ich mit Valentina echt noch ganz schön lange wach war, weshalb wir auch dementsprechend lange geschlafen haben. Ich musste sie schon fast rausschmeißen, weil ich sonst zu spät gekommen wäre. 

"Ja, hallo?", fragt mich jemand aus der Sprechanlage. "Ja, Ruggero Pasquarelli hier. Ich habe einen Termin mit Juan Sanchez.", antworte ich. "Bitte warten Sie einen Moment.", höre ich den Sprecher sagen. 

Nicht einmal eine Minute später wird mir die Tür aufgemacht und ich kann eintreten. Erstmal sieht man im Flur noch nichts, da man erstmal mit dem Lift hochfahren muss, was ich auch mache. Ich drücke im Fahrstuhl auf Etage 18. 

Oben angekommen bimmelt der Fahrstuhl einmal und die Türen öffnen sich. Ich gehe hinaus und trete in eine Art Wohnung von der Größe her. Überall sind goldene und silberne Schallplatten von den berühmtesten Sängern auf der Welt. Wow...

Der Boden ist mit rotem Teppich ausgelegt und generell sieht alles verdammt modern und edel aus. Ich bin sowas ja eigentlich gewohnt aber trotzdem fasziniert mich das Studio bzw. Büro trotzdem. Jetzt muss ich nur noch Juan Sanchez finden. 

"Hallo?", rufe ich, weil ich mich nicht traue, in irgendeinen Raum zu gehen. "Guten Tag!", kommt er von Links aus der Tür und ein Mann entgegen mit einem strahlenden Lächeln. Er ist ungefähr um die vierzig, vielleicht auch fünfzig Jahre alt. Er trägt eine schwarze Hose, einen grauen Pullover mit weißen Hemd drunter und eine Uhr. Außerdem hat er schwarze, dicke Kopfhörer um seinen Hals, welche er wahrscheinlich gerade aufhatte. Er streckt mir die Hand hin, welche ich nehme und sie schüttele. 

"Juan, freut mich sehr!", stellt er sich vor. "Ruggero, ebenfalls.", antworte ich mit einem Grinsen. So langsam gefällt mir die Sache doch irgendwie. "So, dann komm mal mit. Wir setzen uns kurz in mein Büro.", sagt Juan und geht los. Ich folge ihm in ein kleinen Raum, wo er einen schwarzen Schreibtisch mit einem Computer zustehen hat. An der Wand hängen noch mehr Auszeichnungen, beeindruckend. 

"Also, hier ist dein Vertrag und ich erkläre dir noch kurz, wie das hier alles ablaufen wird.", sagt er und legt mir den Vertrag hin. Ich schaue ihn mir kurz an und überfliege ihn. Mein Vater hat das alles schon geregelt, weshalb ich eigentlich nur noch unterschreiben muss.

"Pass auf. Wir werden jetzt gleich beide ein bisschen schauen, wie wir die ganze Sache machen. Sprich, was du dir selbst so vorstellst und machen möchtest, besonders mit dem oder der Newcomerin.", fängt er an. Moment! Eine Frau ist auch möglich? Ich meine, klar. Gleichberechtigung und sowas, aber ich weiß nicht, ob das gut gehen wird. Auf jeden Fall wird Valu nicht davon überzeugt sein, geschweige denn ich. 

"Und wie wird der oder die Newcomerin gewählt? Suche ich sie oder ihn aus oder machst du das? Oder gibt es dafür ein Casting?", frage ich. "Ich werde mit einem sehr guten und auch erfolgreichen Kollegen ein bisschen im Internet schauen, wer Musik macht und hoch hinaus will, Bewerbungen durchschauen, von Castingshows Kandidaten im Auge behalten und so weiter. Doch am Ende kann es eh nur einer werden, aber ich verspreche dir, dass wir den oder die Richtige finden werden. ", versichert mir Juan selbstsicher. Ich nicke zufrieden mit dem Gedanken, dass das hier wirklich meine große Chance sein könnte. Ich meine die Songs und so, das kann ich alles selbst entscheiden. Niemand, der mir reinquatscht. 

Ich unterschreibe mit meiner Unterschrift und gebe Juan den Vertrag zurück. "Du wirst ganz groß rauskommen, jetzt hast du es schwarz auf weiß.", lacht Juan. Ich steige mit ein. "Also soll ich jetzt schon mit Songs schreiben beginnen oder so?", frage ich. Meine Aufregung ist so unglaublich groß, dass ich am liebsten sofort loslegen würde.