Kapitel 9

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Karol:

"Karol, hey, Karol. Aufwachen.", werde ich von Mikes ruhigen Stimme wach. Er schaut mir direkt in die Augen und beginnt zu lächeln. Ich kann nicht anders, als wie es zu erwidern. Moment, ich bin eingeschlafen? Oh Gott, ich muss ins Musikstudio!

"Mike! Ich muss ins Musikstudio!", schrecke ich hoch und ziehe mir direkt meine Schuhe an, obwohl ich noch meinen Onesie anhabe, mit dem ich ja wohl schlecht ins Studio gehen kann. 

"Warum bin ich denn bloß eingeschlafen?", meckere ich selber mit mir. Ich schaue zu dem Mexikaner, der mich nur etwas bewitzelt anschaut. "Was ist?", fauche ich. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. 

"Du bist noch gut in der Zeit. Du hast eine Stunde geschlafen, also kannst du dich ganz in Ruhe anziehen, fertig machen und sogar noch etwas essen. Ich habe Nudeln mit Pesto gekocht. Ganz italienisch, wie dein Musikpartner, dann kannst du dich schonmal ein bisschen auf ihn einstimmen.", lacht er. 

"Wenn ich dich nicht hätte, wäre ich echt aufgeschmissen.", bedanke ich mich bei meinem besten Freund. "Ich gehe mir schnell etwas frisches anziehen und komme dann etwas essen.", mache ich mich auf den Weg ins Bad. 

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"Bereit?", fragt mich Michael. Wir stehen vor dem riesen Hochhaus, welches dieses Mal aber wirklich ein Wolkenkratzer ist. Ich nicke bloß und schaue bis nach ganz oben. "Weißt du welches Stockwerk?", erkundige ich mich bei Michael, der schon wieder anfängt zu lachen. "Was ist denn jetzt schon wieder?", frage ich. 

"Eigentlich müsstest du wissen, welches Stockwerk.", kichert er. "Stimmt, entschuldige Mike. Ich bin einfach total nervös und deswegen durcheinander.", lache ich zurück. Wir drücken das Klingelschild, wo ,,Juan Sanchez - Tonstudio 32" draufsteht. 

"Ja?", ertönt eine Stimme aus dem Lautsprecher. "Karol Cisneros hier. Ich habe ein Meet-", werde ich unterbrochen. "Ah, auf dich habe ich gewartet!", lässt er den Ton erklingen, der signalisiert dass die Tür aufgeht. 

Michael drückt gegen den goldenen Türgriff und wir beide treten ein. "Oh mein Gott sieht das hier krass aus!", staune ich. 

So etwas habe ich noch nie gesehen. Alles verglast und hypermodern. Heiliger Bimbam ist das irre. Ich höre nur wie Michael lacht. "Dann hast du noch nicht das Haus von Ruggero gesehen.", grinst er. 

"Lass uns hochgehen.", antworte ich gar nicht mehr auf seine Antwort. "Wohl er fahren.", lacht er und zeigt auf den Lift. "Ich traue mich gar nicht irgendwas hier anzufassen.", gestehe ich. 

"Musst du ja auch nicht, dann muss weniger geputzt werden.", sagt Michael mit einem ernsten Unterton. Doch ich weiß, dass es nicht ernst gemeint war, weshalb ich erstmal lache. "Haha, sehr witzig.", tue ich genervt. Michael lacht ebenfalls los. 

Wir gehen in den Fahrstuhl und Michael drückt einen Knopf. "Welche Etage?", frage ich ihn, weil er schon irgendwas gedrückt hat. "Etage 18. Ich habe meinen Kumpel Rugge gerade eben mal gefragt. Er geht hier ja ein und aus.", antwortet der Mexikaner. "Ist das nicht mein Albumpartner?", runzele ich die Stirn. "Ja, richtig. Du wirst mit ihm Karriere machen!", freut sich Michael. 

"Ich finde Ruggero ist ein komischer Name.", bleibe ich skeptisch. Vielleicht ist er ja ganz nett, aber trotzdem habe ich nicht das beste Gefühl, keine Ahnung warum. "Karol, er ist schon sehr lange mit mir befreundet und ein echt guter Kerl.", versucht Michael mir Mut zu machen. 

Der Fahrstuhl bimmelt kurz und wir steigen aus, nachdem sich die Türen geöffnet haben. Wir gehen durch eine stinknormale Tür und kommen in einem Flur an. Er ist mit rotem Teppich ausgelegt und ich weiß gar nicht, wo ich hier gelandet bin. An den Wänden hängen so krasse Auszeichnung von den wohlbekanntesten Künstlern. "Ich glaub ich bin im Paradies.", flüstere Michael zu. Er lacht kurz auf, doch verstummt wieder. 

ℒℯ𝓉 𝓎ℴ𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒶𝓇𝓉 𝓈𝒾𝓃ℊ -ℛ𝓊ℊℊ𝒶𝓇ℴ𝓁Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt