Karol:
Ich drücke auf das grüne Symbol meines Handys, womit man einen Anruf abnimmt. Ich halte mir stumm mein Telefon ans Ohr und warte.
"Karol?", flüstert eine Person. Ja, ich kenne sie sehr gut. Schon fast besser als jeder anderes. "Karol bist du da?", fragt er erneut. Ich nicke leicht doch bekomme erst dann mit, dass er es gar nicht sehen kann. Mein Herz pocht und ich habe das Gefühl, dass ich gleich umkippe. "Ja", gebe ich vorsichtig von mir. "Gott sei Dank! Hier ist Mau, dein Bruder, falls du dich noch an mich erinnern kannst.", kichert er durch die Leitung. Ein Stein fällt mir vom Herzen. Ich habe vermutet, dass er sauer auf mich sei. Ich meine einfach so abzuhauen...
Keine Ahnung, was ich dazu jetzt sagen soll."Hey. Ja es geht mir gut. Sehr gut sogar. Und ja, ich kann mich noch an dich erinnern.", antworte ich etwas verdattert, kichere dann aber ein bisschen. "Warum habt ihr euch nicht bei mir gemeldet?", frage ich. Es rutscht mir einfach so raus, da es mich einfach sehr verletzt, dass sich Mamà und Papà nicht melden und auch nicht gemeldet haben. Keine Ahnung, ob das die Strafe dafür ist, für das, was ich getan habe.
"Mamà hat es tagelang versucht. Sie war krank vor Sorge. Dummerweise war ist genau an diesem Tag mein Handy kaputt gegangen und wie du ja weißt, konnten wir uns ja nur erstmal eines für dich und für mich leisten. Also hatten wir nur dort deine Telefonnummer. Die ganzen Unterlagen und so hast du ja mitgenommen. Mamà brach in Tränen aus, als sie den Brief von dir gelesen hat. Papà ist ausgerastet."
Jetzt wird mir erstmal klar, was ich angerichtet habe.
"Die ersten zwei Wochen haben wir ja nichts von dir gehört. Außer, dass ich bei Michael anrief und ihn nach dir fragte. Er antwortete mir, dass es dir gut geht und ihr angekommen seid. Ich bittete ihn, dass er dir nichts von unserem Gespräch erzählt. Er gab mir die Telefonnummer von deinem Manager weiter. Ich habe aber Mamà und Papà nichts davon erzählt, nur, dass es dir gut geht. Irgendwann haben wir dich dann im Internet gesehen, auch meinem neuen Handy. Und so weiter..", erzählt er.
"Mau, es tut mir so unendlich leid, wirklich.", schnaufe ich.
"Darum geht es jetzt nicht. Ich rufe an, weil ich dich vermisse. Und weil ich dir etwas anderes sagen muss.", senkt er die Stimme.
Ich höre ihm zu, sage nichts.
"Mamà und Papà..."
"Was ist mit ihnen?"
"Sie haben sich getrennt.", lässt er die Bombe platzen. Mein Herz bleibt für einen Moment stehen. "Was? Warum?", frage ich besorgt. Das kann doch nicht sein.
"Sie haben sich jeden Tag gestritten. Und sie tun es immernoch.", sagt er.
"Und worüber?", will ich mehr wissen. In mir zieht es sich zusammen. Das darf doch jetzt nicht deren Ernst sein? Unsere Familie wird komplett auseinander gerissen. "Über dein Verschwinden.".
"Ich bin Schuld daran. Ich habe uns zerstört. Es tut mir leid. Warum? Verdammt?!", kullern Tränen meine Wangen herunter.
Ich vermisse sie. Meine Mamà, meinen Papà und meinen Bruder. Ich vermisse Mexiko, meine alten Freunde. Jetzt bin ich in einer ganz anderen Welt. So, wie ich es immer wollte. Aber mit meiner Familie.
"Karol nein. Du bist daran nicht Schuld. Früher oder später wäre es eh so gewesen. Ich vermisse dich so unendlich doll, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Ich will dich wieder in den Arm nehmen können. Es tut gut deine Stimme zu hören. Mamà und Papà streiten sich darüber, dass du nicht zum Casting durftest und so. Aber sie vermissen dich auch unendlich doll.", versucht mein Bruder mir wieder etwas Mut zu machen.
"Das ist zwar unfassbar süß von dir, wie du mich aufmuntern willst, aber ich fühle mich und bin trotzdem verantwortlich dafür. Keine Ahnung, ich brauche erstmal ein paar Tage, um das zu realisieren, was dort bei euch passiert ist und wie es jetzt weitergeht. Generell ist gerade alles ein bisschen stressig und kompliziert. Morgen kommt ein Musikvideo raus, was ich mit meinem Albumpartner gedreht habe. Dann werde ich bald auf Tour gehen mit ihm und... Es gibt ein paar Probleme zwischen zwei Leuten, die ich kenne. Es ist alles einfach ein bisschen viel gerade, ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Aber ich verspreche dir, dass wir uns bald sehen werden und dass ich mich bei dir melde. Sage Mamà und Papà, dass ich sie sehr liebe und es nicht mehr lange dauert, bis ich zu euch komme. Es tut mir leid, ich liebe dich Bruderherz.", lege ich auf.
Mein Atem ist unkontrolliert und unregelmäßig. Keine Ahnung, was gerade mit mir passiert, aber es ist furchtbar.
Ich setze mich auf den Boden, lehne mich an die Wand, ziehe meine Beine an mich und fange an zu weinen.
"Warum bin ich denn nicht einfach in Mexiko geblieben? Warum musste ich so dickköpfig sein und bin einfach abgehauen?"
"Warum?"
Ich will einfach nur nach Hause. So richtig nach Hause. Zurück nach Mexiko, alles wieder in Ordnung bringen. Ich will zu Mamà und zu Papà. Ich halte es nicht mehr aus.
"Señorita Sevilla?! Geht es Ihnen gut?", kommt ein Mann angelaufen. hinter sich noch jemand, mit einer riesigen Kamera auf der Schulter.
Verdammt, was macht denn jetzt die Presse hier? Ich meine wer hat die denn reingelassen und vorallem was wollen die von mir?
Okay, jetzt einen kühlen Kopf bewahren, auch wenn das gerade unmöglich ist.
"Ja, alles gut. Ich bin gerade gestolpert und hingefallen. Das ist alles."
"Einfach so?"
"Es kam gerade jemand und dann-"
"Karol, komm.", läuft Valentina zu mir und zerrt mich mit.
In der Küche angekommen, schließt sie die Tür hinter uns. Die Presse hat nicht gesehen, wo wir hingelaufen sind, weshalb wir jetzt ungestört sind.
"Danke.. Ich wäre fast verzweifelt gerade.", bedanke ich mich bei Valu.
"Ich habe von Weitem gesehen, dass es dir nicht gut geht und dass du weinend auf dem Boden sitzt. Ich wollte zu dir, doch dann kamen die Männer da. Irgendwie müssen sie herausgefunden haben, dass du und Ruggero hier seid. Keine Ahnung, wer die reingelassen hat. Voll seltsam auch.. ich meine warum sollten diese Pressefutzis zu einer Hausparty kommen? So bekannt seid ihr ja noch nicht.", teilt sie mir ihre Gedanken mit.
"Ich finde es auch richtig seltsam.", schniefe ich und versuche mir so gut es geht meine Tränen wegzuwischen, ohne meine Schminke zu verschmieren.
Dieser Tag hat es echt in sich.
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Heyyy Freunde😄! Es tut mir leid, dass es eine Pause gab. Eine sehr lange sogar 😳. Und ich habe gemerkt, dass ich es nicht schaffe, ein Kapitel pro Woche zu bringen. Zumindest jetzt erstmal, weil viele wichtige Sachen anstehen. Da habe ich einfach keinen Kopf dafür. Deswegen wird jetzt erstmal nur noch alle 2 Wochen ein Kapitel kommen, wenn ich es schaffe kommt dann noch eins (also quasi ganz normal).Ich hoffe es hat euch gefallen, meine Motivation hat echt nachgelassen, die letzten 2 Wochen. Aber jetzt kommt sie hoffentlich langsam wieder. Ich würde mich sehr sehr doll über Feedback und/oder eure Meinung zu dem Geschehen in diesem und auch in den zukünftigen Kapitel freuen! ❤️

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ℒℯ𝓉 𝓎ℴ𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒶𝓇𝓉 𝓈𝒾𝓃ℊ -ℛ𝓊ℊℊ𝒶𝓇ℴ𝓁
Fiksi PenggemarKarol hat diesen einen Traum - alle sind gegen sie. Die einzige, die Karol beigestanden hat, war ihre Oma. Doch sie lebt nicht mehr, die wichtigste Person in ihrem Leben. Karol bekommt die Chance ihres Lebens, nur sie muss dafür nach Argentinien...