Kapitel 35

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Karol:

"Morgen", begrüße ich Juan. Ruggero ist auch da, aber ich werde mit ihm kein Wort wechseln, wenn es nicht sein muss. Genau wegen solchen Sachen war ich noch nicht bereit für eine Beziehung. Unter Anderem hatte ich einfach Angst, dass wir uns irgendwann trennen und dann nicht mehr miteinander arbeiten können oder wollen. Ich bin einfach sauer auf ihn. Michael hat mir gesagt, dass Ruggero nichts mit Giovanna hat und mich wirklich liebt, nachdem er sich mit Rugge versöhnt hatte. Michael würde mich nicht einfach wegen sowas anlügen, aber vielleicht wurde er einfach von Ruggero angelogen, was ich mir mittlerweile alles vorstellen kann. 

"Karol?", spricht mich der Italiener an. Ich gehe nicht darauf ein. Ist mir egal, ob Juan davon mitbekommt oder nicht. "Können wir reden?", versucht sich mit mir zu unterhalten. "Es gibt nichts zu reden.", zische ich wütend. "Es tut mir leid, aber ich habe wirklich nichts gemacht. Es ist nichts passiert!", wird er lauter, um mich zu überzeugen. "Sei doch einfach ehrlich und spiele mir keine vorgeheuchelte Scheiße vor!", schimpfe ich. "Was ist passiert, alles in Ordnung zwischen euch?", mischt sich Juan ein. "Nein, es ist absolut gar nichts in Ordnung. Karol hat etwas falsch verstanden und will mir nicht glauben.", erklärt Ruggero die ganze Sache aus seiner Sicht. "Ich habe nichts falsch verstanden. Was soll ich bitte falsch verstehen, wenn ich mit meiner besten Freundin telefoniere und du im Hintergrund herum stöhnst, dass du sie liebst?Aber an Silvester mir die größte Liebeserklärung vorspielst, als wenn ich weiß ich nicht was wäre!", schreie ich. " Ich habe keine Affäre oder sowas mit Giovanna! Glaub mir doch bitte, ich kann dir nicht sagen, warum ich bei ihr war, aber du wirst es bald erfahren! Karol, ich würde dich niemals anlügen!", jammert er. "Okay, das ist echt krass. Vielleicht lasse ich euch erstmal in Ruhe, bis ihr euch wieder beruhigt habt.", mischt sich Juan erneut ein, zieht sich dann aber wieder zurück. 

 "Alles, was wir hören ist eine Meinung, keine Tatsache und alles, was wir sehen ist eine Persepektive, keine Wahrheit! Du siehst jetzt nur deine Seite, aber so wie du denkst, ist es nicht.", sagt der Italiener. "Ich weiß, was ich gesehen habe.", antworte ich stur. 

"Karol bitte. Pass auf, wenn du mir nicht glauben willst, dann muss ich dir die Wahrheit sagen.", geht er die Sache ruhiger an. "Ach, das darauf kommst, mir die Wahrheit zu sagen..", drehe ich mich weg. Ich höre, wie Rugges Telefon eine Nummer wählt. 

"Hi Giovanna.", beginnt er das Gespräch. 

Das ist doch jetzt nicht sein Ernst. 

"Erzähl mir mal bitte, was wir letztens gemacht haben, als ich bei dir war. Hole gerne die Karte dazu raus und lies sie vor.", sagt er zu ihr. "Okay, das ist jetzt zwar komisch, aber was soll's. Du hast auf die Karte geschrieben... Liebe Karol, ich habe mir gedacht, dass ich dich ein bisschen überrasche mit dieser Karte hier. Da ja besonders für dich die letzten Wochen sehr stressig waren und du einfach mal ein bisschen Zeit brauchst, dachte ich mir, ich lasse mir etwas für dich einfallen. Nachdem du das hier gelesen hast, solltest du deine Koffer für ein Wochenende packen und am besten ein paar dickere Sachen mitnehmen. Das Reiseziel erfährst du, wenn ich dich dann abhole. Hab dich lieb, dein Italiener.", liest Giovanna den Brief vor. "Dankeschön, ich hoffe, es klärt sich jetzt alles.", fügt Rugge hinzu.

Ich glaube es nicht. Ich habe wirklich alles falsch verstanden. Von meiner Wut ist nichts mehr da. Verdammt, ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich stehe vor Ruggero wie angewurzelt und weiß nicht, was ich sagen soll. Er verabschiedet sich noch von Giovanna und schaut mich dann an. 

"Oh Gott.", flüstere ich und nehme ihn in den Arm. Nach einer langen Umarmung lösen wir uns voneinander und Rugge legt seine Hände an meine Wangen. "Glaubst du mir jetzt?", fragt er vorsichtig. Ich nicke und muss mir eine Träne vor lauter Schuldgefühle verdrücken. "Es tut mir so unfassbar leid, ich hätte nicht so reagieren dürfen. Ich habe so einen Fehler gemacht.", versuche ich mein Verhalten irgendwie wieder gerade zu biegen. "Ist gut, ich verzeihe dir. Dein Handeln war ja richtig. Ich hätte genauso reagiert.", sagt er. 

"Trotzdem tut es mir so leid.", flüstere ich.  

"Aber das Angebot steht noch. Juan weiß Bescheid und hat es genehmigt. Was glaubst du, wo es hingeht?", lächelt er mich an. 

"Ich weiß es echt nicht... Ist es weit weg?", versuche ich etwas mehr herauszufinden. "Oh ja, wir fliegen sehr lange. Da wolltest du schon immer mal hin.", gibt er mir ein paar Tipps. "Ich weiß es nicht.", lache ich. 

"Also ich hatte die Idee, dass wir nach Frankreich fliegen. Im Disneyland soll es ganz schön sein.", verrät er mir das Reisezeil. "Ist das dein Ernst? Das ist doch verrückt! Ich glaub es nicht! Ins Disneyland? Nach Europa? Oh mein Gott danke!", springe ich ihm in die Arme. "Du bist so irre, das kannst du nicht ernst meinen?!", drücke ich mich fest an ihn. Der Italiener lacht glücklich auf und legt seine Arme ebenfalls um mich. "Du hast es dir verdient.", grinst er. Wir trennen uns erneut voneinander. Ich lache wie ein Honigkuchenpferd, worauf Rugge mit seinem Zeigefinger meine Nasenspitze anstupst. 

"Niemals würde ich dich so anlügen, niemals. Ich hoffe das weißt du jetzt.", schnappt er sich seine Gitarre und klimpert drauf los. 

"Tú serás mi barco si viene el diluvio
Yo seré tu abrigo en el invierno crudo
Atravesaré el desierto más profundo si me dices ven
Propongo despertarnos abrazados
Esperar el alba mientras nos besamos
Que la luna se asome con tu luz en mi noche
La enamoramos
Ven aquí sígueme
Ouh-oh-oh-oh
Que te quiero querer
Ouh-oh-oh-oh
Te prometeré
Voy amarte para siempre
Ten confianza no te voy a fallar"

Singt er drauf los, währenddessen ich schnipse und ihn stimmlich begleite. Zusamme hört sich der Song nochmal viel schöner an, als sonst. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Rugge und ich uns wieder vertragen haben oder ehr gesagt, ich das falsch verstanden habe. 

Wenn wir zusammen singen, bekomme ich am ganzen Körper Gänsehaut, ich fühle mich frei. Wie als wenn wir verbunden wären, durch ein unsichtbares Band, was uns zusammenhält. Mein Bauch kribbelt, aber irgendwie fühle ich mich gleichzeitig wohl. Ich glaube, es gibt kein schöneres Gefühl. 

Und ich bin verdammt nochmal glücklich, dass das alles ein Missverständnis war. 

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Seht ihr, so schnell bin ich wieder da :D! Und soll ich euch sagen warum? Eure Kommentare haben mich so krass motiviert, dass ich sofort weiterschreiben musste xD. Mal schauen, wenn es so weitergeht, kommt vielleicht schon Sonntag das nächste Kapitel hehehe. Ich feiere eure Kommentare immer voll. 

Übrigens, ich habe mir überlegt, die Kapitel jemanden zu widmen. Jeder "bekommt" ein Kapitel. Das Kapitel widme ich eine gaaanz besonderen Person, die ich echt über alles liebe.  schockylollyx300 - danke, für ALLES, Sabrina. Das ist eigentlich ihr Account, aber es wäre komisch, wenn ich "unseren" Account hier verlinken würde. Deshalb so. <3

Ja und Rugge ist wohl doch kein Idiot, wie ihr alle dachtet hehe. Aber das kann sich ja noch ändern xD... Nein, Spaß, fürs Erste nicht. Ich habe mir übrigens schon überlegt, dass ich einen zweiten Teil schreiben werde. Also die Story hier (Teil 1) geht bestimmt noch... ein viertel oder halbes Jahr. Danach kommt der zweite Teil, alles schon geplant. Ihr dürft euch also freuen und ja. 

Lasst wieder gaaanz viele Kommentare da und bis vielleicht Sonntag! <3

ℒℯ𝓉 𝓎ℴ𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒶𝓇𝓉 𝓈𝒾𝓃ℊ -ℛ𝓊ℊℊ𝒶𝓇ℴ𝓁Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt