Epilog

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Karol: 

Und wieder ist ein weiterer Tag um. Die letzte Zeit bin ich überglücklich, was mein Leben angeht. Mit Ruggero läuft alles perfekt, ich liebe ihn von ganzem Herzen. Die Presse hat sich wieder entspannt und es läuft einfach alles wundervoll. 

Damals hätte ich niemals gedacht, dass ich wirklich jemals in Buenos Aires sitzen werde, mit einem Italiener, in den ich mich Hals über Kopf verliebt habe, mit meinem besten Freund aus Mexiko und weiteren tollen Menschen und hier das Leben leben darf, was ich immer wollte.

Ich habe es tatsächlich geschafft. Mein Traum wurde Wirklichkeit. Ich wusste, dass es nicht leicht sein wird, was es bei Weitem nicht war. Aber ich war bereit dazu, über Hürden zu springen, um an mein Ziel zu gelangen. Ich habe meine Heimat verlassen, meine Familie zurückgelassen, geweint, gelacht, aber vor allem genossen. Diese Zeit hier hat mir so viel gegeben und tut es immer noch. Und ich habe von niemanden etwas sagen lassen, sondern bin meinen Weg gegangen. Und es ist verdammt wichtig. Wenn es sich richtig anfühlt, ist es auch richtig. 

Und wenn du erstmal verstanden hast, das Grenzen nur in deinem Kopf existieren, werden die Möglichkeiten endlos. 

Wenn ich mich zurück erinnere, als ich in Buenos Aires angekommen bin und mit Mike in diese Wohnung gezogen bin... als ich Ruggero das erste Mal sah, wie blöd ich Valentina am Anfang fand, als unser Album herauskam, als ich das erste Mal vor Leuten gesungen habe und sie applaudiert haben... als ich mich in Rugge verliebt habe, als Valentina schwanger wurde, als ich Ruggero das erste mal geküsst habe, als ich in Paris war, als ich wir auf Tour gegangen sind, als wir nach Mexiko geflogen sind und ich meine Eltern wiedergesehen habe.... als ich und Rugge zusammen kamen...

Ich habe so verdammt viel in diesem Jahr gesehen und gelernt. 

Diese Erlebnisse werden nie wieder zurückkehren, nur die Erinnerungen bleiben. Hätte mich jemand früher gefragt, wer ich bin, hätte ich mit Karol geantwortet. Heute antworte ich mit Karol Sevilla und jedes mal wenn ich meinen Künstlernamen ausspreche, empfinde ich stolz. Stolz auf meine Großmutter. 

Mit ihr fing alles an und wenn sie sehen könnte, wo ich jetzt stehe, würde sie zu meiner Mamá sagen, dass sie es immer gewusst hat. Aber ich weiß, dass sie bei mir ist.

Mit Sicherheit wird es immer wieder Phasen geben, in denen ich mich nicht gut fühle oder alles als unmöglich erscheint. Aber genau dann weiß ich, dass ich es schaffen kann. 

"Karol?"

"Ja?", antworte ich meinem Freund. "Augen zu.", lacht er und ich tue was er sagt. "Augen auf und umdrehen.", höre ich seine Stimme nun direkt hinter mir. Gespannt nehme ich die Hände von meinem Gesicht weg und drehe meinen Körper um hundert achtzig Grad, sodass ich einen riesen Strauss Rosen entdecke. "Bist du irre?! Wie viele sind das bitte?", freue ich mich. Der Italiener schaut mich stolz an, mit einem frechen Grinsen auf den Lippen. "Das sind ganz genau hundert Rosen!", nickt er. "Wow, danke!", springe ich in seine Arme, insofern das geht mit dem Strauss. "Womit habe ich die verdient?", frage ich glücklich. "Weil du die beste Freundin bist, die man sich wünschen kann und weil ich dich liebe...", säuselt er und drückt mir einen Kuss aufs Haar. 

"Awww!", umarme ich ihn erneut. Er schafft es immer wieder mich in Verlegenheit zu bringen. "Ich weiß gar nicht so richtig, was ich dazu sagen soll..", zucke ich lächelnd mit den Schultern. "Hab ich gern gemacht, Prinzessin.", zwinkert er und legt den Strauss zur Seite. "Was hälst du davon, wenn wir uns nach einem neuen Zuhause umschauen?", fragt er. Ich antworte erst gar nicht, sondern klappe den Laptop auf und setze mich auf mein Bett. "Kommst du?", tippe ich mit der Hand auf das Bettlaken, dass Ruggero sich dort hinsetzen soll. Er lässt sich neben mir nieder und legt einen Arm um mich. 

"Warum wollen wir eigentlich in eine Wohnung ziehen, wenn wir uns auch ein Haus kaufen oder mieten können?", will ich wissen. Ein eigenes Haus zu haben ist schon immer ein Wunsch von mir, seit ich klein bin. "Du meinst eine Villa?", hakt er nach, mit einem zustimmenden Unterton. "Ja zum Beispiel.", nicke ich. "Die Idee ist an sich super und finanziell ist das auch kein Problem, denke ich. Aber wir sind ständig unterwegs, jetzt immer häufiger. Irgendwann reisen wir um die ganze Welt und sind immer nur für einzelne Tage Zuhause. Macht das dann Sinn? Oder wenn wir deine Eltern in Mexiko besuchen, sind wir auch zwei Wochen oder so nicht da.", erzählt er. "Das stimmt schon. Und noch reicht uns ja eine Wohnung. Aber wenn wir ein Haus hätten, könnten meine Eltern auch so zu Besuch kommen und müssten nicht in ein Hotel.", ergänze ich. "Dann lass uns doch ein Haus in Mexiko kaufen und dort hinziehen. Dann sind wir näher bei deiner Familie und können sie öfter sehen.", schlägt Rugge vor. Das hat er doch nicht Ernst gemeint?!

"Wirklich jetzt?", weite ich meine Augen. Zurück nach Mexiko zu ziehen wäre so cool! Aber dann lasse ich wieder alles zurück... Besonders Michael, Valentina und Giovanna. "Klar, das habe ich nicht nur so gesagt.", lacht er. "Aber was ist mit Juan?", frage ich. "Das dürfte kein Problem sein. Ich denke, dass die Firma in Mexiko auch einen Sitz hat und dann orientieren wir uns halt daran. Wenn nicht können wir immer noch hier her fliegen. Es sind zwar neun Stunden aber daran müssen wir uns halt gewöhnen.", erklärt Rugge. "Einerseits würde ich es so gerne machen, aber irgendwie auch nicht. Ich muss darüber erstmal ein bisschen nachdenken.", sage ich. 

"Ich liebe dich.", drückt er mir einen Kuss auf den Mund. "Ich dich mehr!", lache ich und schenke ihm ein Lächeln. 





- Jedes Buch hat ein letztes Kapitel, aber wir können es immer wieder öffnen und uns an seine schönsten Seiten erinnern -

ℒℯ𝓉 𝓎ℴ𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒶𝓇𝓉 𝓈𝒾𝓃ℊ -ℛ𝓊ℊℊ𝒶𝓇ℴ𝓁Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt