ℒℯ𝓉 𝓎ℴ𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒶𝓇𝓉 𝓈𝒾𝓃ℊ -ℛ𝓊ℊℊ𝒶𝓇ℴ𝓁

Kapitel 40

*Ein paar Tage später*

Ruggero: 

"Bereit für Tourtag Nummer eins?", frage ich Karol, welche gerade ihr Instagram abcheckt. "Ja, sowas von bereit.", lacht sie. Das Konzert letztens war schon krass, aber heute wird das alles noch viel größer sein. 

"Hast du eigentlich auch manchmal Angst, dass du den Text vergisst?", will ich von ihr wissen. "Nö. Also bisher noch nicht, aber das kann ja noch kommen. Ich hoffe natürlich nicht, wissen kann man es ja nie.", legt sie ihr Handy weg. Wir sind gerade auf den Weg zur Halle, wo wir in drei Stunden auftreten werden. Meine Eltern sitzen im Publikum, was mich noch nervöser macht. Ich kann damit eigentlich ganz gut umgehen, aber ich bin ja auch kein Eisklotz. 

"Worüber denkst du gerade nach?", frage ich die kleine Brünette, die neben mir im Auto sitzt. "Ich freue mich auf nachher. Außerdem kann ich es kaum erwarten, meine Eltern wieder zu sehen. Die Zeit rennt einfach und bis wir in Mexiko sind, dauert es nicht mehr lange.", teilt sie mir ihre Gedanken mit. "Du bist so positiv, wie schon lange nicht mehr. Du wirkst so entspannt.", lege ich meine Hand auf ihre, worauf sie kurz zuckt. Wahrscheinlich hat sie damit nicht gerechnet. 

"Ja.. Ja, ich bin irgendwie angekommen. Keine Ahnung, wie ich das am Besten beschreibe, aber ich habe das getan, was mir wichtig war und mein Ziel erreicht. Jetzt kann ich mich mental zurücklehnen und erstmal den Augenblick genießen. Es macht mich alles gerade so glücklich und alles ist nahezu perfekt.", säuselt sie. 

"Alles?", will ich auf eine ganz bestimmte Sache hinaus. "Ja, mein Leben könnte gerade nicht besser laufen. Ich bin jetzt dort angekommen, wo ich immer hinwollte.", antwortet sie entspannt. Karol ist so anders, so kenne ich sie gar nicht. Ihre Art, wie sie redet, ist so erwachsen. Richtig seltsam.

Außerdem... Hat sie mit mir jetzt abgeschlossen? Unsere Beziehung zueinander vergessen? Diese tiefe Bindung? Oder steigt ihr jetzt alles zu Kopf?!

"Was ist los mit dir?", nehme ich meine Hand weg und schaue sie verwirrt an. "Nichts, was soll los sein mit mir?", reagiert sie etwas wütend. "Du bist so komisch. So anders.", sage ich ihr die Wahrheit. 

"Ich habe lange gestern Abend und auch die letzten paar Tage über alles nachgedacht. Über die Probleme, die ich habe. Umso länger ich das ganze analysiert habe, ist mir aufgefallen, dass ich nicht glücklich bin. Also ich bin schon glücklich, aber nur für Momente. Danach vergesse ich, was ich eigentlich alles erreicht habe und konzentriere mich auf die Sachen, die mich unglücklich machen, sodass ich alles hier nicht richtig schätzen kann. Aber eigentlich sollte ich der glücklichste Mensch der Welt sein, für alles dankbar sein, was ist nicht war. Dann habe ich mich dazu entschieden, meine Einstellung generell ein bisschen zu ändern und die nächsten paar Tage mich nicht mehr mit den Problemen zu beschäftigen, sondern auf die Tour zu konzentrieren. Für mich ist es auch eine Umstellung. Vielleicht bin ich deshalb so anders.", erklärt sie ihr Verhalten. 

"Bin ich auch ein sogenanntes Problem von dir? Du ignorierst unsere Beziehung zueinander gerade ein bisschen, habe ich das Gefühl.", spreche ich meine Gedanken laut aus. So habe ich noch nie mit ihr gesprochen, aber ich will einfach wissen, was sie denkt.

Für einen kurzen Moment scheint sie zu überlegen. 

"Du bist nicht das Problem an sich. Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Ich habe mir vorgenommen, mich nach der Tour wieder damit zu beschäftigen, weil es einfach zu viel wird, wenn ich den ganzen Tag darüber nachdenke.", gibt sie mir ein Antwort, die mir wehtut. Ich werde ihr also zu viel. 

"Ich hätte nicht gedacht, dass du so denkst. Aber du kannst mir auch sagen, wenn du mich nicht willst und nicht noch die Tour absagen. Ich denke jeden Tag an dich, jede Stunde, jede Minute und du wirst mir nicht zu viel." 

"Nein, so war das nicht gemeint. Du wirst mir nicht zu viel. Seit unserem letzten Kuss wurde mir so einiges klar und ich kann einfach nicht sagen, wie es weitergeht. Deshalb möchte ich mich auf die Tour konzentrieren, verstehst du?"

"Nein, ich kann es nicht verstehen.", drehe ich mich weg, schaue aus dem Autofenster. 

Es herrscht Stille im Auto, bis wir an der Halle ankommen und Karols Tür geöffnet wird. Bevor sie aussteigt, setzt sie sich ihr rosafarbige Kappe und Sonnenbrille auf. 

Sie hüpft aus dem Auto, ich nach ihr und sofort beginnt das Blitzlichtgewitter. Unzählige Fotografen fotografieren uns, Fans stehen dazwischen. Am liebsten würde ich Autogramme vergeben, doch der Security weist an, dass wir so schnell wie möglich in die Halle sollen. 

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Karol: 

Nachdem ich mich in meinen Einhorn-Oensie eingekuschelt habe, höre ich, wie Rugge auf dem Flur telefoniert. Das Gespräch vor der Show war seltsam... Ich habe nicht das richtige gesagt. Nicht das, was ich hätte sagen sollen. 

Ich habe ihn damit verletzt, definitiv. Auf der Bühne hat er es versucht, so gut wie möglich zu überspielen. Ich habe aber trotzdem gemerkt, dass er sich distanziert hat. 

Ich weiß, dass ich ihn liebe, aber dafür haben wir jetzt keine Zeit. Wir würden daran kaputt gehen. Der Erfolg würde uns früher oder später trennen, wenn wir ein paar wären. 

"Hey Giovanna. Ich rufe an, weil wir uns ja nochmal treffen wollten. Du weißt schon...", spricht der Italiener in sein Handy. "Wie wäre es direkt heute Abend? Die Tour hat ja begonnen, wir fliegen übermorgen nach Mendoza.", telefoniert er weiter. 

Ist das jetzt sein Ernst? Hat er mich doch angelogen und er hat etwas mit Giovanna? Das kann nicht sein... Vielleicht hat er das mit dem Disneyland nur gemacht, damit ich nichts mitbekomme. Oder noch schlimmer: Es war eigentlich für Giovanna und ihn geplant und falls ich etwas mitbekomme und haben die Karte für den Notfall vorbereitet. 

"Okay, dann bisher.", drückt er auf auflegen und geht in seine Umkleide. 

Das kann doch nicht sein Ernst sein.

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Und damit herzlich Willkommen zur Lesenacht! 

Funktstille zwischen Ruggarol? Oh oh... Hoffentlich hat Karol nicht Recht mit ihren Vermutungen, dann wäre Rugge echt ein Arschloch. Aber macht das überhaupt Sinn, weil er ja bei der Autofahrt ziemlich verletzt war von Karols Worten. Was glaubt ihr? 

Ich wollte noch sagen, dass jetzt in den nächsten Kapitel immer mal wieder Zeitsprünge kommen. Nicht nur ein Tage oder so, sondern auch mal zwei Wochen. Einfach, weil es sonst nicht realistisch wäre, unter anderem mit der Tour zum Beispiel. 

Habe vergessen, das Kapitel hochzuladen whoops xD

Bis gleich <3