Karol:
"Ich bin so unglaublich aufgeregt auf morgen!", springe ich Michael in die Arme. Ich bin mit der U-Bahn zu Mike nach Hause zurück gefahren und bin endlich hier angekommen. "Was hat Juan gesagt?", interessiert sich der Mexikaner. "Er hat mir so unendlich viel erzählt. Morgen werde ich zum ersten Mal Ruggero treffen, ihn kennenlernen und -", plappere ich wie ein Wasserfall los.
"Karol, so schnell wie du sprichst kann ich gar nicht folgen!", lacht er. Ich steige mit ein und erzähle ihm alles ganz genau.
"Ach und eine Sache finde ich jetzt nicht so gut. Ich muss mit bei Ruggero wohnen.", verkünde ich Mike der ehr nicht so tolle Nachricht. Ich kenne diesen Typen gar nicht und zur Krönung soll ich, so ein Mädchen aus einer armen Familie zu so einer reichen Familie ziehen?! Das ist einfach nur unglaublich komisch und ich glaube kaum, dass das so funktionieren kann.
"Du musst aber nicht bei ihm wohnen. Ich meine schau dich um... Die Wohnung hier reicht für zwei Leute und außerdem hast du dann nicht so einen langen Fahrweg zum Studio. Wenn du bei Rugge wohnst, musst du viel länger fahren, weil die halt ich sag mal im Speckgürtel von Buenos Aires wohnen. Wenn du magst, kannst du gerne hier bleiben. Ein bisschen Gesellschaft kann mir ja nicht schaden. Dann könnten wir beide eine WG gründen und... das wäre einfach unglaublich! Nicht wahr?", erzählt der Mexikaner ganz verträumt und beeindruckt von seiner Idee.
"Ich weiß aber nicht, ob du es jeden Tag mit mir aushalten würdest.", grinse ich. Er fängt an zu lachen. "Wirklich jetzt.", gebe ich zu. Manchmal kann ich echt nervenraubend sein. "Wir bekommen das schon hin, Prinzessin. Heute kommt noch ein Großteil der Möbel und wir können ja noch ein Bett für dich bestellen. Dann kannst du in mein Arbeitszimmer ziehen, wenn du magst. Den Computer, sowie Keyboard kann ich zu mir rüberstellen. Dann kannst du dir ein eigenes Zimmer einrichten.", bietet er mir an.
"Womit habe ich dich bloß verdient? Mike, ich habe dich so unglaublich doll lieb, das glaubst du gar nicht!", umarme ich ihn. "Du bist ja meine Prinzessin, für die ich alles tun würde.", säuselt er.
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Ruggero:
Ich laufe ihm Studio hin und her. Hin und her. Nochmal.
Ich warte schon seit zehn Minuten hier oben auf Karol. Heute lernen wir uns endlich kennen und es liegt alles an ihr. Etwa wir verstehen und oder eben nicht. Nur dann kann das alles gar nichts werden, wenn wir uns nicht mögen. Zum Glück meint Michael, dass sie einfach süß und total nett ist. Doch ich habe ein mulmiges Gefühl. Aber Valentina würde jetzt sagen, dass ich nicht so negativ denken soll, sondern im Gegenteil. Ich habe ihr immernoch nicht gesagt, dass ich eine Albumpartnerin bekomme. Das wird sie sicher nicht freuen, vorallem, weil sie total schnell eifersüchtig wird. Eine und auch sicherlich die einzige Eigenschaft, die ich nicht mag an ihr. Aber hey, sie muss sich mit ganz anderen Sachen und Macken von mir rumschlagen.
Ich bin total angespannt. Einfach, weil ich die Situation nicht kontrollieren kann. Wo bleibt Karol denn? Kann sie nicht einfach endlich kommen?
Als hätte sie es gehört bimmelt der Sprecher, der von unten kommt und womit ich mit ihr an der Sprecheranlage unten kommunizieren kann.
"Pasquarelli, wer ist da?", tue ich so, wie als wenn ich nicht auf sie warten würde. "Ja, Karol hier. Würdest du mich rein lassen?", fragt sie mit einer sicheren aber auch humorvollen Stimmer. Sie hört sich positiv an, was mich ein wenig erleichtert. Doch gesehen habe ich sie auch noch nicht. Die Aufregung steigt Stück für Stück. Höher und weiter. Mein Herz klopft in meiner Brust.
"Hallo? Ruggero?", höre ich die Stimme der Mexikanerin. Ich drehe mich um und erblicke die kleine Brünette. Ihre Augen sind strahlend grün, ihre braunen, dezenten Locken liegen ihr leicht auf der Schulter. Sie hat eine schwarze Lederjacke an mit einem weißen T-Shirt drunter, wo zwei geschlossene Augen drauf sind, eine hellblaue Jeans und rosane Sneaker an. Sie lächelt mich süß an, ihr Lächeln strahlt pure Wärme aus.
Ich wache aus meiner Trance aus und stottere los. "Ähh-ähm a-also.. Ich bin Ruggero, herzlich willkommen in Buenos Aires!", fange ich mich dann letztendlich. Sie streckt mir fröhlich ihre Hand entgegen, welche ich schüttele. "Freut mich sehr dich kennenzulernen.", strahlt sie.
Irgendwas hat sie an sich, was ich nicht beschreiben kann. Mein Herzschlag ist noch erhöhter als sonst. Sie ist echt wirklich... einzigartig. So eine wie sie habe ich noch nie gesehen und - Moment! Halt stop, Ruggero! Ich schwärme ja schon fast von ihr, wie kann ich nur?! Ich muss distanzierter sein.
"Mich auch.", spreche ich die Worte hart aus. Vielleicht etwas zu hart. "Komm mit!", vordere ich sie auf und wir gehen in den Raum, wo ich letztens mit Cande drin war.
"Und du willst also auf die ganz große Bühne?", frage ich sie mit einem eiskalten Unterton. Es klang schon fast etwas herzlos. Vielleicht sollte ich nicht ganz so distanziert sein.
"Ja, es wird schwierig werden, aber nicht unmöglich. Ich hoffe, dass wir die Leute mit unserer Musik beeindrucken können.", schlägt sie eiskalt mit ihren Worten zurück. Sie lässt sich nichts gefallen, die Kleine.
"Und was ist, wenn dein großer Traum zerplatzt und du verlierst? Ich habe immernoch meinen Vater, der mich auffängt und etwas anderes für mich finden würde.", werde ich etwas gemein. Ich will sie auf die Probe stellen, was sie so drauf hat.
"Jemand hat mal zu mir gesagt, dass man nicht verlieren kann. Entweder gewinne ich oder ich lerne.", antwortet sie selbstsicher und völlig uninteressiert wegen meinen Worten.
"Handle, als wäre scheitern unmöglich.", sagt sie und schaut mit einem leeren Blick raus, zum Fenster.
"Erzähle mir ein bisschen was von dir.", versuche ich die Unterhaltung weiter zu führen. "Ich komme aus Cancún. Ich lebte dort mit meinen Eltern und meinem älteren Bruder. Familie und Musik sind alles für mich, doch nicht für meine Familie. Sie haben mir nicht erlaubt, hierher zu reisen. Doch ich bin einfach abgehauen und Michael hat mich begleitet. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, wie du so bist. Dein Kumpel meinte, dass du mega cool drauf bist. Nur jetzt weiß ich nicht mehr, warum er das gesagt hat.", verpasst mir die Brünette ein Messerstich.
"Ich dachte auch, dass ich jemand anderes bekomme. Eine Frau, kein junges Mädchen.", stichele ich zurück. "Ach ja? So einer von der Sorte bist du also. Hast du eine Freundin?", fragt mich Karol. Sie ist sichtlich wütend. Ich kann mir nicht von so einer Kleinen den Takt ansagen lassen. Sie hat null Erfahrung und fühlt sich so wichtig.
"Ja, ich bin glücklich mit ihr.", antworte ich. Keine Ahnung wieso, aber ich hoffe irgendwie für einen kleinen Moment, dass sie einen kleinen Hauch von Eifersucht zeigt.
"Die Arme. Ich verpreche dir, wenn du so ein Ekelpaket zu ihr bist, dann bleibt sie nicht lange.", sagt die Mexikanerin zornig. Ich gehe aus dem Raum, um mein Handy zu holen, als ich wieder komme, sehe ich wie Karol mich anschaut.
"Wann kommt Juan endlich?", zischt sie. "Ich habe echt jetzt schon keine Lust mehr auf dich.", gesteht sie genervt. "Er müsste gleich da sein.", antworte ich trocken. Zu trocken.
Warum bin ich bloß so gemein zu ihr?
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Das frage ich mich auch...
Jaa, liebe Freunde...Es ist vollbracht, Karol und Rugge kennen sich endlich. Im 10. Kapitel - wooow xD
Es läuft nicht ganz glatt würde ich mal behaupten. Ruggero erinnert mich ein bisschen an Matteo 1. Staffel, aber glaubt mir, er bleibt nicht so. Es hat einen Grund, warum er so ist. Vielleicht merkt es schon der ein oder andere....
Ich verspreche, Ruggarol wird noch zu Ruggarol haha. Lasst gerne ein Vote da, vielen Dank! Bis nächste Woche🤣😜
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ℒℯ𝓉 𝓎ℴ𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒶𝓇𝓉 𝓈𝒾𝓃ℊ -ℛ𝓊ℊℊ𝒶𝓇ℴ𝓁
FanfictionKarol hat diesen einen Traum - alle sind gegen sie. Die einzige, die Karol beigestanden hat, war ihre Oma. Doch sie lebt nicht mehr, die wichtigste Person in ihrem Leben. Karol bekommt die Chance ihres Lebens, nur sie muss dafür nach Argentinien...