Prolog

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Karol:

"Karol, ich werde immer bei dir sein! Wenn du mich brauchst, rufe mich. Ich werde dich auf deinem Weg begleiten und dich beschützen. Du wirst es schaffen.", sagt eine Stimme zu mir. Ich kenne diese Stimme. Meine Großmutter. Aber wie ist das möglich? Wie kann das sein? Ich öffne meine Augen. Da steht sie, vor mir. In meinen Augen bilden sich Tränen. Freudentränen und das Gefühl von Wärme, welche nur sie bei mir erzeugt. 

"Abuelita! Wie ist das möglich? Du bist seit zwölf Jahren tot.", fänge ich an zu weinen und schaue ihr in die Augen. Ihr Geruch macht sich in meinem Zimmer breit. "Karol, ich war nie weit weg oder tot. Ich bin und war immer am Leben. Für euch Menschen bin ich vielleicht nicht mehr da, aber tief in deinem Herzen werde ich immer sein!", erzählt sie mit ihrer warmen Stimme. "Nimm diese Kette. Ich habe sie damals in deinem Alter getragen und ich wollte sie dir an deinem 18. Geburtstag, also heute vor der ganzen Familie übergeben. Leider wurde daraus nichts, aber sie dir jetzt zu geben ist auch etwas ganz besonderes. Wenn du sie trägst, kann ich dich jeder Zeit beschützen, mein Engel. Und merke dir, dass ich immer bei dir bin!", erzählt mir meine Großmutter. 

Meine Tränen werden stärker. Abuelita streckt ihre Hand, womit sie die Kette festhält aus, um sie mir zu geben. "Nicht weinen, mein Kind. Hüte diese Kette, dass ich bei dir bleiben kann. Ich liebe dich, wir sehen uns, Karol", beendet sie den Satz und verschwindet. 

"Großmutter? Großmutter! Wo bist du hin?", schreie ich, weil sie einfach weg ist. All diese Wärme, die sich gerade in mir bildete ist mit einmal wieder weg. Ich spüre die Leere in mir, wie damals nach ihrem Tod.

Ich schrecke auf und hebe mein Oberkörper hoch. Ich atme tief durch und fasse mir mit einer Hand an die Stirn. Ich habe einfach nur geträumt. Schnell lasse ich mich wieder nach hinten auf mein Bett plumpsen. ich schaue zu dem Bild, wo meine Großmutter drauf ist. Es steht auf meiner Kommode in einem braunen Bilderrahmen. Doch es hängt etwas von der Kommode runter, es wackelt etwas. Ich stehe langsam aus dem Bett auf und gehe vorsichtig hin, um zu schauen, was das ist. Um so näher ich komme, desto klarer wird mir, was das ist. 

Es ist die Kette von meiner Großmutter. 

Sie wollte sie mir geben, doch dann ist sie gegangen. Aber wenn alles nur ein Traum war...Wie kann dann diese Kette hier genau mit dem Band unter dem Bild meiner Oma klemmen, sodass der Rest die Kommode runterhängt. Ich habe zuvor noch nie diese Kette gesehen, weder noch in der Hand gehabt. Es ist ein Medaillon in Herzform. Man kann es sogar aufklappen, glaub ich. Mein Herz rast, weil mir nicht schlüssig ist, wie sowas sein kann. 

Ich versuche es zu öffnen, was mir tatsächlich gelingt. In dem Medaillon ist ein kleiner Zettel drin, welchen ich rausnehme. Ich falte ihn vorsichtig auf. 

In Liebe, deine Abuela

Es bilden sich Tränen in meinen Augen. Wie kann das sein? War das alles doch kein Traum? Aber wie...

Ich lege den Zettel zur Seite und schließe das Medaillon wieder. Ich öffne den Verschluss und mache sie mir um den Hals. Ich stehe auf und betrachte die Kette an mir im Spiegel. Ich schließe meine Augen. 

Ich gehe meinen Traum noch einmal durch. Meine Hand lege ich auf das Herz und halte es fest. Langsam atme ich aus und ein. 

"Karol! Oh mein Gott Karol!", platzt mein Bruder ins Zimmer. Er ist ebenfalls noch im Pyjama. Ich erschrecke mich und drehe mich ganz schnell zu ihm und öffne meine Augen. "Was ist?", frage ich meinen älteren Bruder. "Es ist ein Brief von dem Produzent gekommen!", redet er ganz aufgeregt. Meine Augen öffnen sich und ich vergesse, was gerade passiert ist. Ich renne so schnell es geht ins Wohnzimmer zu meine Mamá und meinem Papá. "Wo ist der Brief?", schreie ich schon fast. Meine Mamá übergibt ihn mir. Ich schaue auf den Absender. 

"Oh mein Gott, das ist der Produzent!", schreie ich und hüpfe durch das ganze Haus. "Noch wurdest du nicht angenommen...", sagt mein Papá. Meine Eltern sind immernoch nicht davon überzeugt, dass ich auf die Bühne und einfach singen will. 

Sie verstehen einfach nicht, dass Musik einfach das ist, was ich will. 

Schnell reiße ich den Brief auf und überfliege ihn. 

Liebe Karol, 

es tut mir leid, aber leider kann ich deine Musik nicht produzieren oder Sonstiges. Es gibt zu viele Anfragen, weshalb ich nicht mit allen Künstlern einen Vertrag schließen kann. Dadurch, dass du noch am Anfang bist, muss ich dir leider absagen. 

Mit freundlichen Grüßen

Pablo Hernández

Ich lese den Brief laut vor, wobei ich heulen muss. Das war die letzte Chance, die mir meine Eltern gegeben haben. Sie sind der Meinung, ich verschwende zu viel Zeit damit und ich soll etwas richtiges arbeiten. Ich renne in mein Zimmer und knalle die Tür zu. Ich schmeiße mich auf mein Bett. Ich habe viel zu lange auf diesen Brief gewartet. Aber hey. Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weiter singen. 

Ich werde es weiter versuchen.  Dieser Plan funktioniert nicht. Aber dann ändere ich ihn halt. Aber niemals das Ziel. Ich werde es auf die große Bühne schaffen. Manchmal geht es im Leben darum, alles für einen Traum zu riskieren, den außer dir niemand sehen kann. Und scheitern ist nicht das Gegenteil von Erfolg. Es ist ein Teil davon!

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Sooo, ich hoffe, dass hier vielleicht jemand mal reinschaut. Die Kapitel werden etwas länger werden (ca. 1000-3000 Wörter) und ja...Das war der Prolog. Ruggero kam noch nicht vor, das dauert noch ein kleines bisschen. Ich hoffe der Prolog hat euch gefallen, ich muss mich auch erstmal ein bisschen finden in der Story, wie ich etwas machen möchte und ja.. Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne ein Vote hierlassen. ❤️

ℒℯ𝓉 𝓎ℴ𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒶𝓇𝓉 𝓈𝒾𝓃ℊ -ℛ𝓊ℊℊ𝒶𝓇ℴ𝓁Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt