Eine Woche später...
Valentina:
Heute ist Silvester. Nachher fahre ich mit Rugge, Mike und Karol zu einer Party oder ehr gesagt die Party von Rugge und Karol. Heute erscheint das Album der beiden und deshalb wird für sie eine Feier geschmissen von ihrem Produzenten Juan. Es kommen ein paar Journalisten, nicht viele, Mitarbeiter der Plattenfirma und Ruggeros Eltern. Karols Eltern können ja nicht kommen, weil sie ja in Mexiko sind und der Kontakt anscheinend nicht wirklich vorhanden ist.
Um ehrlich zu sein habe ich absolut keine Lust dorthin zu gehen. Auch wenn mir heute mal nicht schlecht ist und ich keine anderen Schwangerschaftssymptome habe, geht es mir nicht gut. Jedes Mal, wenn ich mit Ruggero zusammen bin, jede freie Minute muss ich daran denken, dass ich ihn gerade anlüge. Ich hänge ihm ein Kind an. Ich kann ihm nicht einmal in die Augen schauen, ohne, dass ich anfange zu heulen.
Aber ich kann ihm nicht so einfach die Wahrheit sagen, weil ich ganz genau weiß, dass die Wahrheit uns zerstört. Die Tatsache, dass ich schwanger bin ist schon schwer genug gewesen für uns. Außerdem habe ich keine Unterstützung, bis auf meine Eltern. Natürlich sind Michael und auch Karol für mich da, genauso wie Carolina, trotzdem hat das Kind keinen Vater. Eine, der wichtigsten Rollen fehlt dann für die kleine Maus. Viele Kinder wachsen nur mit einem Elternteil auf, aber es ist bewiesen, dass die Kinder später Probleme mit irgendetwas haben werden. Und ich will nur das aller Beste für meine kleine Prinzessin. Ich denke auch nicht, dass ich mental dazu in der Lage bin, für sie ganz allein da zu sein, wenn es mir selber nicht gut geht. Ich weiß, dass ich an Ruggero hänge und ihn auch liebe.
Letztens war Mike hier, bei mir. Wir haben über die ganze Sache gesprochen und ich muss sagen, er ist mit ganzem Herzen dabei. Der kleine Vorfall von letztens, wo er mich am Hals küsste, lässt mich irgendwie nicht mehr los. Ich habe das Gefühl, ich hätte Ruggero wieder betrogen, obwohl ja rein gar nichts passiert ist. Außerdem ist Michael seit dem auch etwas anders zu mir. Auf jeden Fall meinte er, dass ich es Rugge sofort sagen muss, so schnell wie möglich und dass es egal sei, wie er reagiert. Hauptsache es geht dem Baby gut, meinte er. Wahrscheinlich hat er recht. Ruggero muss davon erfahren.
Ich weiß, dass ich es ihm nicht nach der Geburt sagen kann, aber jetzt noch nicht. Vielleicht in ein paar Tagen oder Wochen, heute aber nicht. Ich will ihm seinen ganz besonderen Tag nicht versauen.
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Karol:
"Freust du dich?", fragt mich der Mexikaner in seinem schicken beigen Anzug und seiner schwarzen Krawatte. "Ja, ich bin unglaublich aufgeregt!", schmunzele ich und klingele an der Tür. In diesem Haus findet die Fete statt, Juan hat es gemietet. Wir mussten raus aus der Großstadt einen ziemlich weiten Weg fahren. Vor ein paar Minuten kamen Michael und ich an und bewundern jetzt schon die Aussicht, auch wenn wir sie noch nicht einmal von der riesen Terrasse aus gesehen haben. Ein riesen Pool soll es draußen auch geben. Ich bewundere mich noch einmal in der gläsernen Haustür, bis sie aufgemacht wird, vom Chef höchstpersönlich.
"Wow, du siehst ja wunderschön aus Karol!", begrüßt mich Juan in seinem dunkelblauen Hemd und schwarzer Hose. Seine graue Mütze hat er ebenfalls auf, so wie immer. "Das kann ich nur zurück geben!", grinse ich.
"Das ist zwar lieb von dir, aber schaue dir erstmal deinen besten Freund an, er wartet drinnen auf dich. Gegen ihn kann niemand ankommen!", amüsiert er sich. "Naja das hier ist ja auch kein Schönheitswettbewerb.", kichere ich. "Trotzdem siehst du aus wie eine Prinzessin!", nimmt Juan mich in freudig in den Arm. Man merkt ihm richtig an, wie stolz er ist.
Nachdem er auch Mike lieb begrüßt hat, gehe ich mit dem Mexikaner rein und begrüßen ebenfalls alle möglichen Leute. Die meisten kenne ich überhaupt nicht, aber die mich, was total komisch ist. Sobald man in einen Raum kommt, wird man von allen von oben bis unten abgescannt und jeder gibt einen die Hand. Alle Leute erkennen mich sofort und loben mich und mein Gesang, obwohl sie mich überhaupt nicht kennen, das ist total komisch und neu für mich.
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ℒℯ𝓉 𝓎ℴ𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒶𝓇𝓉 𝓈𝒾𝓃ℊ -ℛ𝓊ℊℊ𝒶𝓇ℴ𝓁
FanfictionKarol hat diesen einen Traum - alle sind gegen sie. Die einzige, die Karol beigestanden hat, war ihre Oma. Doch sie lebt nicht mehr, die wichtigste Person in ihrem Leben. Karol bekommt die Chance ihres Lebens, nur sie muss dafür nach Argentinien...