Kapitel 49

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Michael: 

Scheiße... Was ist, wenn Valentina und die Kleine da nicht mehr lebend rauskommen? Die Ärztin hat vorhin irgendwas von Plazenta geredet, als auf einmal Valu in den OP geschoben wurde. Ich habe vorhin im Internet nachgeschaut und wenn ich das richtige gelesen habe, befinden sich beide in Lebensgefahr. 

Verdammt....

"Entschuldigung?", steht eine Person vor mir. Es ist eine Krankenschwester, wie man auf dem kleinen Schild an ihrer Arbeitskleidung sehen kann. "Ja?", schaue ich zu ihr hoch. Sie schaut mich etwas besorgt an. Bitte nicht. 

Lass es Valu und der Kleinen gut gehen. Bitte.

"Gehören sie zur Familie Zenere?", fragt sie. Ich zögere kurz, nicke dann aber. "Sagen sie mir bitte, dass es den beiden gut geht.", atme ich schwer. Meine Stimme zittert. 

Sie nickt leicht. "Es geht den beiden soweit gut. Ich würde Sie bitten, mit mir in das Patientenzimmer zu kommen.". Ich stehe auf, laufe ihr hinterher. Meine Knie sind weich wie Wackelpudding. 

Die Ärztin von vorhin steht mit dem Oberarzt im Zimmer, sie warten auf mich. 

"Hallo", nicke ich den beiden zu, welches sie erwidern. "Dann setzen Sie sich bitte mal.", schaut Dr. Lopez mir in die Augen. Ich tue, was er sagt. 

"Wie Sie sicher schon mitbekommen haben, ist die Geburt ein bisschen anders verlaufen, als es eigentlich geplant war, aber den beiden geht es soweit gut.", fangt die Ärztin an zu reden. Trotzdem kann ich mich nicht beruhigen. Erst, wenn ich die beiden in den Arm nehmen kann. 

"Bei Senorita Zenere ist eine relativ seltene Komplikation aufgetreten. Wir hatten den Verdacht auf eine vorzeitige Lösung der Plazenta, welcher sich dann letztendlich auch bestätigte.", erklärt der Arzt ernst. Also habe ich das vorhin richtig mitbekommen. 

"Es handelt sich dabei darum, dass das Baby mit wichtigen Nährstoffen nicht mehr richtig versorgt werden kann. Es kommt darauf an, wie viel Blut die Mutter verliert. In dem Fall war es wirklich stärker und zum Ende hin wurde es auch kritisch. Ohne die Notfalloperation und Vollnarkose, hätten es beide nicht geschafft. Die Kleine wird gerade noch untersucht, ob es ihr gut geht und kommt dann zu Ihnen, da sich die Mutter noch im Aufwachsaal befindet. Aber es sollte auch nicht mehr allzu lange dauern, bis sie auch kommt.", erzählt die Ärztin. 

Ich atme aus. Einen Moment später und die beiden wären ums Leben gekommen....

"Und die Kleine wurde mit einem Kaiserschnitt auf die Welt gebracht?", hake ich nach. "Ja, es gab keine andere Möglichkeit, durch die starken Blutungen.", nickt der Oberarzt. In dem Moment öffnet sich die Tür und Valentina, sowie die Kleine werden ins Zimmer geschoben. 

Valu ist noch nicht richtig wach, das Baby wird in einem kleinen Rollbett von Krankenschwestern herein geschoben. 

"Mike", flüstert sie und streckt ihre Hand aus. Nachdem sie das Bett hingestellt haben, werden wir allein gelassen. 

Ich setze mich mit einem kleinen Hocker ans Bett zu Valentina. "Ich bin da.", nehme ich ihre Hand. "Wo ist mein Baby?", fängt sie leise an zu weinen. "Wo ist die Kleine, geht es ihr gut?", wimmert sie und die ersten Tränen laufen herunter. "Shhh, sie liegt dort in einem kleinen Bettchen und schläft.", beruhige ich sie und streichle ihr über den Arm. "Was ist passiert?", fragt sie verschlafen. "Werde erstmal richtig wach, dann erzähle ich dir alles. Soll ich dir die Kleine auf die Brust legen?", frage ich leise, da Valentina sehr empfindlich wirkt. Sie nickt. 

Ich schleiche mich zu der Kleinen, erblicke sie und sofort bekomme ich Gänsehaut. Unglaublich, so ein kleines Lebewesen. 

Behutsam versuche ich sie auf den Arm zu nehmen. Sie ist so klein und zerbrechlich. Ich habe Angst, dass sie mir runterfällt. 

ℒℯ𝓉 𝓎ℴ𝓊𝓇 𝒽ℯ𝒶𝓇𝓉 𝓈𝒾𝓃ℊ -ℛ𝓊ℊℊ𝒶𝓇ℴ𝓁Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt