💕Henry (4)💕

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Fünf Jahre ist es her wo ich Chris meine Gedanken mitgeteilt und er aufgestanden und gegangen ist. Fünf Jahre in denen so viel passieren kann.

Nachdem Chris mich da sitzen ließ, war ich mir erst recht sicher in meinem Vorhaben, denn ich sah seinen Schmerz. Ich sah seine Enttäuschung und Verletzlichkeit, aber er hatte sie gekonnt runtergeschluckt. Um sich selbst zu schützen oder mich, das weiß ich nicht. Aber es zeigte mir wie schnell er doch seine Emotionen unterdrücken konnte und was wäre gewesen wenn er das in unserer Beziehung getan hätte, zusätzlich dazu dass ich ja schon kein Vertrauen hatte.

Ich war ihm sehr dankbar darüber das er keine Szene machte, aber ehrlich gesagt, hätte ich auch nicht gedacht dass er überhaupt sowas tun würde.

Die letzten fünf Jahre habe ich nicht wirklich wahrgenommen. Sie flogen an mir vorbei wie Zugvögel die in den Süden fliegen.

Ich hatte studiert, in Clubs getanzt und meinen Spaß gehabt. Nach Chris dachte ich, möchte ich keinen Mann mehr mit einem Hang zum BDSM, also suchte ich mir einen Softie. Ein Jahr waren wir zusammen, dann hatte ich festgestellt das es wirklich nichts für mich war. Vorallem habe ich getoppt und das war echt nicht das was mich befriedigte. Mit der Zeit fing ich dann wieder an ins Passion zu gehen. Meine erste Session seit Chris, war mit David und Richard und ich muss sagen Richard macht das echt gut. Aber er ist David's Dom und Mann, dass wir eine Session zu dritt machten war nur eine Ausnahme um zu schauen ob mir auch wirklich BDSM fehlt oder nur Chris. Mir fehlte beides. Da ich Chris nicht mehr hatte klammerte ich mich seitdem an Sessions. Richard meinte ich sei der vorzeige Sub geworden und das Chris sicher stolz auf mich wäre. Ich sei nicht zu beeinflussen, dennoch loyal und total süß. Und das sogar noch mit 23. Als wäre 23 schon voll alt.

Otis und Vic wurden zu meinen besten Freunden. Otis hat jetzt endlich seine Ruhe, denn erstens hat er diese komischen Eisenstangen in seinem Bein weg, die mussten wegen einer Entzündung länger dran bleiben und zweitens hat man Jacob geschnappt. Der stalkte zwischenzeitlich noch mehr Jungs und wurde bei einem zu Hause erwischt. Jetzt verbringt er eine sehr lange Zeit in einer psychiatrischen Klinik. Trotz der Entfernung zwischen Otis, Vic und mir, sind wir auch nach dem Studium noch gute Freunde.

Meine Familie habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen, denn nach dem Studium zog ich nach Burbank/Kalifornien. Dort ist das Filmstudio wo ich als Medieninformatiker arbeite.

Dort habe ich dann letztes Jahr Tjark kennengelernt. Einer der besseren Doms in dem Club in Los Angeles, den ich seit ich dort bin, besuche. Irgendwann fing es an das wir regelmäßig Sessions abhielten. So haben wir ein paar Monate später entschieden es mit einer Beziehung zu versuchen. Und voila hier bin ich. Mitten in einer Beziehung mit einem speziellen Dom der so gut wie alles mit ins Beziehungsleben einbindet.

Ich darf Zuhause nur nackt und mit Halsband rum laufen, egal wie kalt es ist. Wenn wir unterwegs sind, trage ich das Halsband auch und einen Buttplug weil er sagt, vielleicht will er ja mal beim Einkaufen auf dem Klo oder so und ich darf draußen nie mehr wie nur einen Meter von ihm entfernt sein.

Es gibt noch mehr Regeln, aber die möchte ich nicht alle aufzählen.

Immer wenn es mir mal wieder schlecht geht, weil er mich nicht gut behandelt hat, hole ich meinen und Chris seinen Ring aus meinem Versteck und ziehe sie an. Aber immer so, dass Tjark sie nicht sieht.

So wie jetzt. Ich stecke sie in meine Hosentasche, denn wir fahren gleich los zu Knox seinem 30. Geburtstag, ich freue mich riesig alle wieder zu sehen. Und ein wenig Hoffnung das Chris da ist habe ich auch, auch wenn ich ihn nur von weitem sehen kann, aber ich will ihn sehen.

You don't own me - ReunionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt