Heute ist mein Geburtstag, kann man das glauben? Ich werde 30. Das ist echt alt. Zumindest im Gegensatz zu meinem Engel.
Wenn ich jetzt zurückblicke, die letzten fünf Jahre, waren sie wirklich turbulent.
Es gab Heiratsanträge, Hochzeiten, Trennungen, ja auch die hatten wir. Einmal mein bester Freund Casimir von seinem Mann und ob man es glaubt oder nicht, mein Engel und ich.Ja das war...sehr schmerzhaft.
Rick musste nach der Entführung und dem Klinikaufenthalt die Klasse wiederholen. Er fing an LaCrosse zu spielen und war darin echt gut. Bis er den Stick gegen den Kopf bekam. Dann war es vorbei. Mit der Schule mit dem Spielen, mit dem Arbeiten. Ricks Aneurysma platzte und man musste ihn notoperieren. Zum Glück verlief die OP ohne Komplikationen. In den zwei darauffolgenden Wochen hing er vor lauter langer Weile im ganzen Krankenhaus ab, bis er den Trakt für Krebskranke Kinder fand. Dort spielte, malte und sang er mit den Kids. Ich war so stolz auf ihn und er sagte mir das er dies gern auf Dauer tun möchte. Wieso denn nicht dachte ich und ließ ihn machen.Eines Tages kam er heim und erzählte von dem kleinen traurigen krebskranken Jungen, der keine Mum mehr hatte. Sein Dad hätte kaum Zeit weil er viel arbeitet. Rick tat der Kleine mächtig leid, was ihn dann dazu veranlasste sich sogar abends noch um ihn zu kümmern. Somit lief er auch dem Vater von dem Kleinen über den Weg. Das hätte er wohl nicht tun sollen, denn sie redeten viel miteinander, der Vater zeigte viel Verständnis und Rick fühlte sich schnell zu ihm hingezogen.
Ich habe ihn gehen lassen, da wir uns immer und immer wieder gestritten hatten, nachdem er mir immer und immer wieder vorgeworfen hatte, dass ich abgestumpft sei. Ich würde ihn nicht mehr lieben und ihn nicht mehr respektieren. Er fand ich würde zu wenig sagen und zeigen, dass ich ihn liebte. Ich muss zugeben, es wurde wirklich weniger. Nicht meine Liebe zu Rick, ich liebte ihn nach wie vor abgöttisch, sondern die Worte, die Taten, weil ich dachte er würde es mir jetzt endlich glauben und die kleinen Dinge im Leben sehen die ich für ihn tat. Und ich war auch wirklich ausgelaugt, manchmal hatte ich es einfach vergessen. Als Staatsanwalt hatte ich viel mehr zu tun, es war einfach stressig. Das sah er aber nicht.
Ein Jahr war er mit diesem Mann zusammen. Dem Kleinen ging es auch immer besser und kam irgendwann aus dem Krankenhaus raus. Doch nach diesem Jahr erhielt ich einen Anruf, von diesem Mann. Er war total verzweifelt, wusste weder wie er sich verhalten, noch was er machen sollte. Er erklärte mir, dass er Rick in den Keller geschickt hatte um etwas zu holen. Nachdem er nach 30 Minuten noch nicht wieder oben war, ging er runter um nach zu schauen und fand Rick weinend zusammen gekauert in die Ecke gepresst liegen. Er hob ihn auf und trug ihn, während Rick sich wehrte, ins Schlafzimmer. Doch dort beruhigte er sich nicht sondern wurde immer schlimmer, also rief er mich an. Ich fuhr sofort los, obwohl ich auch hätte sagen können, er kann mich mal, da wir nicht mehr zusammen sind, muss ich mich nicht mehr darum kümmern, aber ich liebte ihn einfach viel zu sehr. Ich habe auch nie versucht über ihn hinweg zu kommen oder sonstiges. Vielleicht habe ich tief im Inneren damit gerechnet das er irgendwann wieder zurück kommen wird.
Es dauerte auch nicht lange, da beruhigte Rick sich in meinen Armen. Als er mich sah klammerte er sich an meinen Hals und fragte ob ich ihn mit nach Hause nehmen würde. Ich antwortete nur, wenn er das denn wollen würde dann nehme ich ihn mit und er nickte.
Ja es tat mir für seinen Freund wirklich leid. Ich würde sowas nie mit machen wollen. Am nächsten Tag als Rick aufwachte, setzte er sich zu mir an den Esstisch und erzählte mir was in diesem Jahr alles geschah. Dass er öfter solche Rückfälle hatte und dass er, erst als er bei ihm war merkte wie viel ich für ihn in unserem Leben eigentlich tat und wie viel ich ihm bedeuten würde. Er hätte sich bei allem geirrt was er mir an den Kopf warf und das es ihm leid tat, er sich aber nicht traute auf mich zu zugehen. Nach diesem Gespräch rief er seinen Freund an und telefonierte sicher zwei Stunden mit ihm um es ihm zu erklären. Natürlich war dieser nicht begeistert, aber was hätte er machen sollen. Es war Ricks Entscheidung. Ein Tag später holten wir Ricks Sachen ab und er zog wieder in sein Haus ein. Das war jetzt genau zwei Jahre her.
Rick kümmert sich immer noch um krebskranke Kinder und ich mache meine Arbeit weiter. Doch wir kümmern uns mehr um uns, gehen mehr aufeinander ein und hören uns besser zu, damit sowas nicht noch einmal passiert.
Jetzt sitzen Rick und ich in Wyatts Café, besser gesagt im Saal hinter dem Verkaufsraum und warten auf die Gäste. Ich habe alle eingeladen, wollte aber nicht das man mir bescheid gibt wer kommt und wer nicht, ich wollte mich überraschen lassen.
Das Büffet steht, Getränke, auch Alkohol, hat es genug und der DJ ist auch schon da. Rick hüpft hier rum und ist sehr aufgeregt. Dabei sollte ich das doch sein, aber noch bin ich gechillt, noch ist es auch nicht acht Uhr.
"Mein Heeeeeeeerz, ich liebe dich sooooo sehr." schreit Rick lachend in das Mikrofon des DJs.
"Ich dich auch Engel und ja das Mikrofon funktioniert einwandfrei." rufe ich zurück.
Die Türe geht auf und mein Bruder, Landon und Blake betreten den Saal. Gratuliert haben sie mir heute schon. Aber dennoch umarmen wir uns noch einmal.
Die Türe geht noch einmal auf und es kommen viel mehr rein. Casimir und Felix, Cordelia und Thomas mit ihren zwei Kids, die im übrigen so alt sind wie Blake. Cordelia hatte Gebärmutterhalskrebs und musste Total Operiert werden, darum können sie nie eigene Kinder bekommen. Da haben sie ein Geschwisterpärchen adoptiert. Total toll die zwei.
Ich schaue weiter und entdecke Chris der bei Casi und Felix steht. Bryan und Lorenzo spazieren ganz cool rein und winken mir zu. Es wird immer und immer voller. Ich sehe Rick an, nehme ihn an die Hand und stürze mich mitten rein ins Getümmel zwischen Freunde und Arbeitskollegen, um zu feiern.
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You don't own me - Reunion
RomantikBand 5 der 'You don't own me' - Reihe Zeit heilt alle Wunden, jeder hat dieses Sprichwort schon mal gehört, doch stimmt das auch immer? Kann Zeit wirklich alle Wunden heilen? Henry hat Chris vor einiger Zeit verlassen und hat sein Ding gemacht. Chri...