🖤Chris (13)🖤

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Als ich endlich Zuhause ankomme, setze ich mich auf die Treppe, welche zu meinem Obergeschoss führt.
Was habe ich nur getan?
Henry geht mich eigentlich nichts mehr an und ich gehe im Secrets voll dazwischen, erniedrige seinen Dom, vor all den anderen. Doch ich hätte es nicht ertragen, Henry dort am Kreuz leiden zu sehen, nicht so jedenfalls.
Die Art wie er geschrien hat, habe ich nur einmal gehört und der Auslöser dafür, war ich selbst.
Wenn ich doch nur wüsste, warum Henry sich ausgerechnet Tjark hingibt, vielleicht könnte ich es dann verstehen. Dieser Typ tut Henry nicht gut, er wird ihn zerstören.
Ich hoffe das Henry es versteht und einsieht, dass er mit diesem Wichser nicht glücklich werden kann.

Ich stehe von der Treppe auf und gehe nach oben.
Von unterwegs, habe ich erneut Felix angerufen und habe ihm mit wenigen Worten erklärt, warum ich Henry bei mir hatte und warum es ihm so schlecht ging. Es folgte eine Predigt, in der er mir immer wieder sagte, das Henry mir nicht so egal ist wie ich es angebe und wie soll es anders sein, habe ich es schlussendlich zugegeben. Felix sagte mir dann nur, dass er es immer gewusst habe und er für mich da ist. Er meinte aber auch, dass es nichts bringt seine Gefühle zu verstecken, denn das geht auf Dauer nicht gut.
Ich ließ diesen Teil unkommentiert.

Als ich auf meiner Bettkante sitze und die Nachttischlampe das Zimmer beleuchtet, klingelt mein Handy.
Eine unbekannte Nummer wird mir angezeigt und ich hebe ab: "Bang?"
"Chris, Wyatt hier."
"Hey, sag mir, wie geht es Henry?", platzt es aus mir heraus.
"Oh man, wo soll ich bloß anfangen?", beginnt er und ich stehe von der Bettkante wieder auf, lausche Wyatt wie er mir ein wenig etwas erzählt, über die fünf Jahre, wie Henry sie verbracht hat und auch wieso er mit diesem Tjark zusammen ist.

Mein Blick ruht die ganze Zeit auf der Leinwand. Jeden Millimeter dieses Bildes kenne ich in und auswendig.

"Ehm Chris ich muss auflegen. Henry steht vor der Türe. Bis bald.", meint Wyatt plötzlich und noch bevor ich etwas sagen kann, hat er auch schon aufgelegt. Flink speicher ich Wyatts Nummer ab und werfe mein Handy dann auf mein Bett.
"Er bestraft sich selbst, mit diesem Wichser. Das muss er doch nicht. Das hat er nicht nötig.", sage ich leise vor mich hin, während ich meine Finger über die Leinwand gleiten lasse.
Ich hoffe einfach, dass Henry sich bei mir meldet. Ich sollte wirklich mit ihm reden.
Wie gern ich ihn jetzt bei mir hätte. Vielleicht würde ich dann endlich mal wieder eine Nacht durchschlafen können. Ich weiß schon gar nicht mehr wie es ist, sich abends hinzulegen und morgens erst wieder aufzuwachen. Oft werde ich nachts wach, einfach so, dann wälze ich mich hin und her und, wenn ich Glück habe, schlafe ich auch mal wieder ein, oder eben auch nicht.

Später liege ich in meinem Bett, als mein Handy piept.
So spät noch.
Ich schaue auf das Display und sehe erneut eine unbekannte Nummer.
Ich öffne den Chat und lese: Chris, vielen Dank nochmal das du mich aus dieser Situation geholt hast. Hätte ich gewusst was für ein Event dort heute war, hätte ich mich wahrscheinlich irgendwie Quer gestellt....oder auch nicht. Ich hoffe du konntest dir heute noch holen was du eigentlich im Secrets wolltest. Wenn nicht dann tut es mir wirklich Leid, dir deinen Abend versaut zu haben. So wie mir einfach alles leid tut......

Ich lese sie erneut und muss schmunzeln.
Also wenn ich jetzt ein Superheld wäre, dann würde ich wohl nicht so schnell wissen von wem die Nachricht ist, aber da ich das nun nicht bin, ist es offensichtlich, dass diese Nachricht nur von Henry sein kann. Denn es fehlt sein Name, aber egal. Er hat sich gemeldet.

Bevor ich Henry zurück schreibe, speicher ich nun auch seine Nummer ein und formuliere dann meine Antwort: Hallo Henry. Ob du dich quer gestellt hättest oder nicht, müssen wir nicht mehr erörtern. Zu schreiben ich habe es gern gemacht, dich aus der Situation zu holen, ist falsch, denn mir wäre es lieber gewesen du wärst gar nicht in solch eine Situation gekommen, oder wenn doch, dann mit deinem Einverständnis und einem Dom, der sein Handwerk versteht. Ich hätte es nicht ertragen, dich das auf diese Art und Weise erleben zu lassen Henry, deswegen habe ich dich da rausgeholt. Um dir deine ungestellte Frage zu beantworten, was das Secrets betrifft, ob ich mir noch das holen konnte, was ich eigentlich wollte... Ja Henry irgendwie schon. Ich habe mir das geholt was ich wollte, nämlich dich. Ich würde mich gerne mir dir treffen Henry, ich denke es wird Zeit das wir reden. 5 Jahre sind genug geschwiegen, findest du nicht? Wenn du bereit bist mit mir zu reden, mir gegenüber zu treten, dann sag mir bescheid. Allerdings bin ich nur wegen Knox seinem Geburtstag aus Korea zurück gekommen und fliege morgen schon wieder rüber. Ich wäre dann in drei bis vier Wochen wieder da. Mit dem Herzen...

You don't own me - ReunionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt