49-Kate

235 17 1
                                    


Ich sitze beim Friseur und lasse meine Haare Locken. Da ich ziemlich lange Haare habe, dauert das ein wenig. Da man jede Strähne aufwickeln muss und dann muss sie geföhnt werden. Wer schön sein will muss leiden, dass pflegte schon immer meine Oma und meine Mutter zu sagen. 

Ich sehe ab und zu in den Spiegel. Der Friseur macht seine Arbeit und ich schreibe ein wenig mit Luca, bevor ich einen Bericht mir durchlese. Es geht um Denkmalschutz und wie es dazu kam das sie heute geschützt sind. 

Dabei höre ich Musik und frage mich wie Ethaniel wohl aussehen wird, ob er auch so aufgeregt ist wie ich oder ob er überhaupt schon wach ist. Ich habe nicht viel getan die letzten Tage außer den Tanzunterricht über mich ergehen zu lassen. 

Ich bin froh das Luca mein Partner bei den Proben war, bei einigen sah das sehr schmerzvoll aus. Da habe selbst ich mein Gesicht verzogen, man konnte regelrecht die Füße der Herren fühlen, wie die leiden mussten. Eine wirkliche Schande, aber nun gut. 

Unsere Generation wird gern und oft von meiner Oma Generation Sneaker genannt. Da die meisten Damen von uns nur Sneaker tragen, können sie auf hohen Schuhen kaum laufen und schwanken als wären sie besoffen oder laufen wie ein Storch durch den Salat. 

Ich habe es gelernt auf hohen Schuhen zu laufen, ich mochte es immer auf hohen Schuhen zu laufen. Sie gaben mir eine Weiblichkeit und einen geraden Gang. Meine Oma hatte mir es beigebracht wie man auf den Schuhen läuft und meine Mutter kaufte mir meine ersten hohen Schuhe und ich lernte darauf zu laufen. 

Heute bin ich deshalb sehr dankbar. Am Anfang war es nicht leicht, aber mit der Zeit und kleinen Tricks von Oma ging es sehr gut und ich bin kaum auf die Nase geflogen. Wenn ich daran zurückdenke muss ich lächeln. 

Ich sehe in den Spiegel und ein Make-Up Artist macht sich an mein Gesicht ran. Er erklärt mir nur wenig, da ich mich zwar schminken kann, aber laut meinem Opa ist der Abschlussball neben der Hochzeit und Taufe ein großes Ereignis, da kann man schon mal einen Profi dran lassen. 

Ich habe mich für ein Dezentes Augen Make-Up entschieden, aber die Lippen werden Rot. Das wollte ich einfach so. Ich hoffe nur das ich Ethaniel gefalle. Ich bin schon sehr Nervös und hoffe das alles gut geht, ein wenig liegen die Nerven schon blank, dabei ist es eigentlich nichts großes. 

Ich werde auch an der Uni einen Abschluss machen, aber der Prom beendet eben Dreizehn Jahre Schule und keine Sieben Jahre Uni. Das ist ein Unterschied, dennoch bin ich sehr aufgeregt und eigentlich mache ich mir mehr Gedanken über das was Ethaniel denkt, als darüber wie ich am Ende aussehen werde. 

"So, die Frisur ist fertig." Ich halte einen Daumen nach oben und warte bis das Make-Up auch durch ist. Als ich meine Augen wieder aufmache staune ich nicht schlecht. Mein Dad würde sagen, ich sehe aus wie eine kleine Prinzessin. 

Lächelnd stehe ich auf und sehe mich genauer im Spiegel an und lächle breit. Damit zahle ich und verlasse den Laden. Ich laufe nachhause und meine Mutter lächelt mich breit an. Sie macht einige Bilder und mein Vater lächelt und gibt mir einen Kuss auf die Wange. 

"Du siehst wie eine kleine Prinzessin aus." Flüstert er und ich lächle breit. "Danke Papa." Damit laufe ich nach oben und ziehe mir andere Unterwäsche an und dann erstmal wieder die normalen Klamotten an. 

Beim Mittagessen sitzen alle zusammen und ich esse in ruhe meinen Braten mit Klößen und Sauerkraut. Meine ganze Familie ist da, sie fahren erst morgen wieder alle Nachhause. Mein nerviger Cousin hat seine Freundin mitgebracht, ich bin immer noch der Meinung dass das nicht lange halten wird, aber er ist fest überzeugt das es halten wird. 

Stone ColdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt