11-Ethaniel

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Der Hebst ist gekommen. Die Welt ist in Rot und Gelb gehalten und der Regen prasselt an die Fenster. Ich lese das Buch was mir Cat gab. Heute ist es soweit. Ich darf raus. Es ist Anfang Oktober und Cat will heute ein wenig mich auf die Probe stellen. 

Nicht nur das ich in einem Auto sitzen soll, ich soll die echte Welt sehen. Mir macht das sehr viel Angst, denn das was ich mitbekommen habe ist sehr beunruhigend. Alles ist sehr schnelllebig und kaum jemand soll etwas genießen. 

Ich finde das sehr traurig, denn man sieht die Welt nicht mehr und auch sonst ist es doch sehr traurig wenn man nichts genießen kann, alles ganz schnell an dir vorbei reitet und man nichts wirklich erlebt und mitbekommt. 

Als es klopft sehe ich auf. Nicolas kommt rein. "Bist du bereit?" Ich nicke und ziehe mir den Mantel an. Mir persönlich bringt er nichts, aber es soll die Menschen glauben lassen das wir normal sind. 

Mit meinem Bruder geht es nachunten. Wir laufen nach draußen und dort steht so ein Gerät. "Das ist ein Auto." Sagt Nicolas. Ich sehe ihn voller Skepsis an. "Und das soll schneller als ein Pferd sein?" Nicolas nickt.

"Nun gut, dann erkläre mir was ich machen soll." Nicolas lächelt und hält mir eine Tür auf. "Hinsetzten und dann zeige ich dir den Rest." Damit gehe ich seiner Anweisung nach und setzt mich. Er macht die Tür zu. 

Das fühlt sich sehr eng an. Ich hoffe ich muss das nicht öfter machen. Nicolas steigt neben mir ein. Vor ihm hängt ein Rad. Ich sehe ihn skeptisch an. Er legt etwas um sich und tut es bei mir auch. "Das nennt man Anschnallgurt. Es soll dir eine Sicherheit geben." Ich nicke und dann dreht er einen Schlüssel um und wir bewegen uns. 

Das ist sehr seltsam. Wir bewegen uns sehr langsam, dann tritt mein Bruder auf etwas drauf und wir sind sehr schnell. "Beruhige dich, hier drin bist du sicher." Ich hoffe wirklich das ich dieses Gefährt nicht öfter betreten muss als nötig. 

Eine grauenhafte Erfindung der Menschen. Man spürt keine Natur und es fühlt sich alles sehr eng an und sehr steif. Ich weiß nicht wie Menschen das mögen können. Nicolas wirkt erfreut und glücklich, ich kann das nicht verstehen. 

Ich traue mich nicht auch nur etwas anzufassen. Ich sehe aus dem Fenster, die Welt geht an uns vorbei, man erkennt nur noch die Farben. Jetzt verstehe ich was Cat damit meinte das die Welt schnelllebig ist. 

Das ist wörtlich zu nehmen. Eine Grauenhafte Vorstellung. Ich verstehe nicht wie die Menschen zufrieden sein können, die Welt ist schlimm. Alles ist schnell und Menschen eilen um her, sind unhöflich und sehr begrenzt was ihr Vokabular angeht. 

Als wir endlich anhalten, steigen wir aus. Ich fühle mich nicht sonderlich gut. Nicolas kommt zu mir. Wir laufen mit einem Regenschirm umher. "Und was tun wir nun?" Frage ich und mein Bruder hält meinen Arm. 

"Wir besuchen Oswin und Aurelius." Ich nicke und wir laufen in ein sehr großes Gebäude. Ich weiß auch das meine Brüder Ärzte sind und Kindern helfen. Sie haben für die beiden extra das Krankenhaus, wie ihr Arbeitsort heißt, umgebaut. 

Als wir in das Gebäude laufen, sehe ich mich um. Das einzige was auch wieder hier ist, ist die Schnelllebigkeit der Menschen. Was für eine schreckliche Angewohnheit. Sie sollten mehr genießen und nicht so schnell alles machen. 

Da geht doch das besondere verloren. Nicolas spricht mit einer Dame, sie wirkt etwas Jung, aber mir ist schon aufgefallen das es wohl normal ist so Jung zu Arbeiten und dabei wie ein Narr auszusehen. 

Ich sehe sie an, sie grinst mich an und beugt sich mehr vor. "Das Arme Ding kann sich keine Kleidung kaufen, schau mal, was für ein großes Loch sie da hat." Sage ich zu Nicolas und damit fängt er schallend an zu lachen. 

Stone ColdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt