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Francos POV:
Als ich Lara erzählte, dass ich mir Sorgen um Bettys Psyche machte, erzählte sie mir davon, dass sie auch eine schwierige Zeit durchgemacht hatte. In ihrer Pubertät hatte sie starke Probleme ihre Krankheit anzunehmen und hatte sich immer mehr von allen zurück gezogen. Auch sie hatte Albträume gehabt, da sie sich selbst die Schuld gegeben hatte für ihre Krankheit. Doch sie war da alleine wieder raus gekommen. Und so versicherte sie mir, dass sie Betty helfen würde mit dem Verlust ihrer Eltern klar zu kommen und die Albträume los zu werden. Außerdem erzählte sie mir, dass es in der Klinik auch eine gute Psychologie gab. Doch ob Betty sich dazu durchringen würde war noch die Frage.

Bettys POV:
Ich hörte leise Stimmen und machte dann meine Augen auf. Franco war da und unterhielt sich gerade etwas mit Lara. Franco bemerkte sofort, dass ich aufgewacht war, woraufhin er sich direkt mir widmete.
Wir sprachen leider nur kurz, da er direkt wieder nach Hause musste, da die Frau vom Jugendamt in einer Stunde kommen würde.
Ich spielte mit Lara noch etwas Uno. Dann kam eine Schwester rein und befreite mich von der Infusion, die ich gestern Nacht bekommen hatte. Da Lara und ich nun beide keine Infusion mehr hatten, fuhren wir beide in den Physio-Raum, wo Anja schon auf mich wartete.
„Na, wen hast du denn da mitgenommen?", fragte sie.
Lara stellte sich kurz vor und Anja baute während unserer Stunde sogar ein paar Übungen mit ein, bei denen Lara mitmachen konnte.
Das hat richtig Spaß gemacht.
Wir fingen einen kleinen Smalltalk mit Anja an.
Plötzlich kam das Gespräch auf die Schule zu sprechen. Ich hatte mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht. Eigentlich hatte ich schon fest einen Platz für ein freiwilliges soziales Jahr in einer Rehaklinik in der Schweiz zugesagt bekommen. Mein Abi hatte ich genau an dem Tag fertig gehabt, an dem meine Eltern gestorben waren. Ich fragte Anja, ob ich wohl auch in der Klinik arbeiten durfte, wenn ich im Rolli sitze.
„Das weiß ich leider nicht Betty, das müsstest du in der Klinik erfragen."
Erst jetzt wurde mir klar, wie stark das meine gesamte Zukunftsplanung veränderte.
Später auf dem Zimmer war ich sehr schweigsam, was natürlich auch Lara bemerkt hatte.
Ich dachte lange darüber nach, ob ich im Rollstuhl überhaupt noch die Chance hatte Ärztin zu werden, oder ob das nun unmöglich war.

FRANCOS SISTERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt