Als Emily kurz vor dem Abendessen das Haus betrat, kam Marie auf sie zugestürmt. "Ems! Ems!", rief sie und wirft sich in die Arme ihrer Tante. "Waren Mama und Papa so böse zu dir, dass du dich so freust mich zu sehen!", lacht Em und knuddelt ihre Nichte. "Nein, aber ich hab dich vermisst! Und wir haben nächstes Wochenende ein ganze Schwesternwochenende!", berichtet sie ihr. Marie sah Em schon immer als ihre Schwester und so wunderte sich auch niemand, dass sie oft von ihr als Schwester sprach. "So, haben wir das? Dann stell schon mal einen Plan auf, was du alles machen möchtest!", grinst sie die Kleine an, die sofort los stürmt, um Papier und Stift zu holen. Kopf schüttelnd blickt Em ihr hinterher, als Penny im Flur auftaucht. "Hallo meine Große! Ist das wirklich in Ordnung?", "Hey! Klar! Natürlich! Ich freu mich schon.", umarmt sie ihre große Schwester lächelnd. "Ok. Ich komm nachher zu dir und will wissen, wie dein Date lief ja?", wackelt Penny mit den Augenbrauen und zieht ihre kleine Schwester mit ins Wohnzimmer. "Prinzessin!", strahlt Roman, als er sie erkennt und steht sofort von der Couch auf. "Hey Romi!", lässt sie sich von ihm knuddeln. "Wie wars bei Tamara?", möchte er dann wissen. Penny hatte ihr schon geschrieben, dass sie Roman verklickert hat, dass sie bei Tamara sein. "Schön. Wir haben viel gequatscht und Kaffee getrunken.", erklärt sie ihm möglichst überzeugend. "Das freut mich.", "Kommt ihr? Das Essen ist fertig!", ruft Penny aus der Küche. Marie, die gerade mit Stift und Papier im Wohnzimmer angekommen war, legte diese auf den Tisch und folgte den anderen zwei in die Küche."Können wir wieder eine Kissenburg bauen? Bitte!", sieht Marie bettelnd zu Emily. "Den Blick hat sie definitiv von dir!", lacht Roman, der zwischen seinen Mädls auf dem Sofa sitzt. "Aber klar doch! Und diesmal können wir sogar in ihr schlafen wenn du möchtest?", schlägt Em vor. "Au jaaaaaa!", reißt Marie begeistert ihre Arme in die Luft. "Da wird man ja fast schon neidisch!", lächelt Penny und kuschelt sich an ihren Mann. "Wo seid ihr eigentlich?", möchte Emily dann wissen, als ihr einfällt, dass sie danach noch gar nicht gefragt hatte. "Roman hat mir ein Wellnesswochenende an der Nordsee geschenkt!", erwidert Penny ihrer Schwester und drückt ihrem Mann einen Kuss auf die Lippen. "Also da brauchst du ja dann wirklich nicht neidisch werden!", lacht Em. Sie freute sich für ihre Schwester, dass sie mit Roman endlich ihr Glück gefunden hat. Lange genug hat sie darauf verzichten müssen. Auch wegen ihr, aber vor allem wegen ihrem "Vater". "Kleine Prinzessin, du gehörst langsam ins Bett!", wendet sich Roman an seine Tochter. "Nein! Ich will aber noch nicht!", beginnt sie zu schmollen, wie jeden Abend. "Na komm! Ich les dir auch wieder etwas von der kleinen Prinzessin vor.", reicht ihr Em die Hand. "Oh ja!", ruft das kleine Mädchen und ergreift die Hand ihrer Tante. "Wie macht sie das nur?", hört Emily Penny ihren Mann fragen, als sie das Wohnzimmer verlässt.
"Ems?", flüstert Marie, als Emily gerade das Buch aufgeschlagen hat. "Ja, Marie?", "Du wirst doch immer meine große Schwester bleiben, oder?", "Aber natürlich! Warum denn auch nicht?", fragt sie verwirrt und legt das Buch nochmal zur Seite. "Auch wenn Mami und Papi noch ein Kind bekommen?", fragt sie leise. "Ja natürlich. Aber wie kommst du denn da jetzt drauf?", "Naja ich werde jetzt wohl auch große Schwester und ich wollte dich fragen, ob du mir zeigen kannst, wie das geht?", "WAS?", entfährt es Em. "Du hast schon richtig gehört!", vernimmt sie nun die Stimme ihrer Schwester. Entsetzt dreht sie sich um und sieht wie Roman die Arme von hinten auf Pennys Bauch gelegt hat. "Du bist wieder schwanger?", fragt Em begeistert. Als Penny nun nickt, kann sie nicht anders, als ihrer Schwester um den Hals zu fallen. "Oh mein Gott! Das sind ja wundervolle Neuigkeiten!", flüstert sie ihrer Schwester ans Ohr, bevor sie auch Roman umarmt. "Ich freu mich so für euch!", strahlt sie die beiden an. "Danke Prinzessin!", lacht Roman. "Zeigst du mir wie große Schwester-sein geht?", kommt es nun erneut von Marie. "Aber natürlich! Ich bring dir alles bei, was du wissen musst.", lacht Em und knuddelt auch ihre Nichte. "Aber nicht mehr heute! Jetzt schläfst du erstmal!", gibt sie der Kleinen einen Kuss auf die Stirn, bevor sie das Buch erneut zur Hand nimmt. Penny und Roman betrachten die beiden von der Tür aus und ihre Gesichter zeigten puren Stolz. Stolz, was aus ihren beiden Mädls geworden war.
Aufgeregt saß Em auf ihrem Bett und wartet, dass Pen endlich zu ihr kam und sie alles erzählen würde. Ob sie schon wusste, was es wird? Wie weit sie schon war. Em konnte es kaum erwarten ihre Nichte oder ihren Neffen im Arm zu halten. Schon damals bei Marie, obwohl sie noch sehr jung war, hatte sie sich riesig gefreut. Auch wenn sie anfangs Angst hatte, dass Roman sie nicht mehr so lieb haben könnte. Em konnte sich noch gut an den Tag erinnern, an dem Roman sie auf seinen Schoß gesetzt hatte und erklärt hatte, dass sie immer seine Prinzessin sein würde. "Nur bist du eben jetzt die große Prinzessin!", hatte er gesagt und Em damit beruhigt. Heute kam es ihr albern vor, dass sie so gedacht hatte, doch als kleines Mädchen sah die Welt so anders aus. Kinder sehen so viel mehr, als Erwachsene. Kinder gehen anders durch die Welt. Kinder fallen Dinge auf, an denen Erwachsene einfach vorbei schreiten. Manchmal wünschte sie sich die Welt wieder aus den Augen der kleinen sechsjährigen Emily zu sehen. So unbeschwert und friedlich. Vielleicht auch nur, weil sie wusste, dass zu dieser Zeit noch alles in Ordnung war und Tim sie nicht ignorierte wie er es jetzt tat. Doch Em konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn Penny klopfte an die Tür und so rief sie sie herein. "Na.", kommt ihre Schwester grinsend herein und setzt sich zur ihr auf das Bett. "Ich freu mich so für euch! Wie weit bist du schon?", fragt sei aufgeregt. "Noch ganz am Anfang. Erst in der achten Woche. Mir war die letzten Tage immer so schlecht am Morgen und dann bin ich eben heute Nachmittag zum Arzt.", erzählt sie glücklich. "Ihr verdient das wirklich! So lange habt ihr auf euer Glück verzichten müssen. Ich gönne euch es wirklich von Herzen.", lächelt Em. "Ach Emchen!", zieht ihre große Schwester sie fest in ihre Arme. "Du weißt, dass du die beste Schwester der Welt für mich bist oder?", "Natürlich!", grinst Em stolz. Lachend küsst Penny ihre Stirn. "Weißt du, als ich damals mit Marie schwanger war hatte ich Zweifel, ob ich ihr eine gute Mutter sein könnte nach all dem was passiert ist. Weißt du, was Roman dann zu mir gesagt hat?", "Das du bereits eine Tochter hast.", lächelt sie und konnte sich nur zu gut an diesen Tag zurückerinnern, als sie die beiden damals unfreiwillig in der Küche belauscht hatte. "Woher weißt du das?", fragt Penny und zieht eine Augenbraue hoch. "Ich wollte mir damals etwas zu trinken holen und hab dich dann weinen hören. Erst wollte ich zu dir gehen, aber als ich gehört habe, dass Roman bei dir ist, wusste ich, dass er dich wieder glücklich machen wird. Naja und weil ich ja, wie du weißt, überhaupt nicht neugierig bin, hab ich euch etwas belauscht.", zuckt sie mit den Schultern. Lachend schüttelt Penny ihren Kopf. "Warum bist du denn nicht zu uns gekommen?", will sie dann wissen. "Das war doch nicht nötig. Roman hat ja recht mit dem was er da gesagt hatte. Du bist nicht nur eine Schwester für mich, sondern wie eine Mutter. Du hast mich großgezogen, hast dich sofort um mich gekümmert, hast mir die schönste Kindheit beschert, die ich wohl haben hätte können und vor allem warst du immer für mich da. Du hast mir alles beigebracht, hast mir gezeigt, was im Leben wichtig ist. Lange Zeit warst du meine Familie bis Roman kam. Auch wenn ich es wohl nie so gesagt habe, ich wollte, als ich Roman kennen gelernt habe, dass er mit dir zusammen kommt und weißt du auch warum?", gerührt und den Tränen nahe schüttelt ihre große Schwester den Kopf, "Weil ich mir keinen besseren Vater hätte wünschen können.", lächelt sie und blickt zur Tür in der ein geschockter Roman steht. "Prinzessin!", haucht er und läuft zu ihr, um sie fest in ihre Arme zu schließen. "Ihr seid zusammen mit Marie und diesem ungeborenen Kind meine Familie. Die beste, dich ich mir hätte wünschen können.", flüstert Em und zieht Penny ebenfalls in die Umarmung dazu. "Schau nur, was du aus ihr gemacht hast!", flüstert Roman und küsst Ems Stirn. "Ich hoffe, der Mann, der dich später einmal bekommt, weiß, was für ein Goldstück du bist!", schluchzt Penny und streichelt Ems Wange. "Darüber brauchst du dir jetzt noch keine Gedanken machen, Schönheit. Ich geb sie erst her, wenn sie sechzig ist und dann auch nur, wenn es unbedingt sein muss!", grummelt Roman und zieht Em fest in ihre Arme. Lachend lässt Em das über sich ergehen und auch Penny kann nur lachen. Roman würde sich in dem Punkt wohl nie ändern. "Ihr seid die besten Eltern, die ich haben könnte! Ich hab euch lieb!", lächelt sie die beiden an.
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Love from the very Beginning
Romance| „Ich würde alles tun, damit es dir gut geht, damit du in Sicherheit bist.", wendet er nun den Blick wieder auf sie und greift nach ihrer Hand. „Danke Tim.", flüstert sie. „Für dich würde ich alles tun!", entgegnet er ihr prompt und Emily sieht ihn...