Kapitel XXVIII

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„Was willst du denn hier?", öffnet Emily die Tür und bemühte sich möglichst kalt zu klingen. „Ähm...Ich..äh wollte dir die Sachen von heute wieder bringen?", stottert Tim und hält ihr ein Packen Zettel entgegen. „Danke!", nahm sie diesen weiterhin kühl entgegen und wollte sich gerade umdrehen und die Tür schließen, als er einen Fuß in diese stellt. „Was soll das?", fragt Em sauer und blickt böse zu ihm auf. „Em ich...", „Ja was?", pampt sie ihm entgegen. Sie sah etwas in seinem Blick, was einerseits nach Schock andererseits nach Trauer aussah. „Nichts!", flüstert er, zieht seinen Fuß zurück und läuft mit gesenktem Kopf zurück zu seinem Fahrrad. Em musste sich wirklich zusammenreißen ihm nicht hinterher zu laufen und zu fragen, was los sei. Aber sie machte sich bewusst, dass er es ihr eh nicht sagen würde und so fiel es ihr am Ende ein Stück weit leichter. „Findest du nicht, dass das jetzt ganz schön hart war? Immerhin hat er dir deine Sachen gebracht.", hört sie Roman hinter sich und dieser schlang seine Arme von hinten um sie. „Nein.", grummelt Em und genießt die Umarmung. Mit einen Ruck hebt sie Roman hoch und trägt sie ins Wohnzimmer. „Papa Papa!", kommt Marie aus der Küche gestürmt, gerade als er Emily auf die Couch gesetzt hat. Lachend sieht Em ihm zu, wie er seine Tochter hochhebt und durch die Luft wirbelt. Kreischend lachte Marie und schien so glücklich zu sein. „Hallo meine kleine Prinzessin! Wie wars in der Schule?", nimmt er sie runter und setzt sich mit ihr auf dem Schoß neben Em. „Schön! Wir haben wieder einen neuen Buchstaben gelernt!", strahlt sie. „Und welchen?", möchte Em wissen. „R wie Romi!", kichert sie und kuschelt sich an ihren Vater. „Das hat sie definitiv von dir Em!", kommt Penny lachend aus der Küche. Fragend sieht Emily zu ihrer Schwester. „Rate mal, was du deiner Lehrerin gesagt hast, als sie nach Wörtern mit einem Ü gefragt hat.", lehnt sie sich gegen den Türrahmen zu Küche. „Ich versteh gar nicht wo das Problem ist! Das sind eben meine Mädls!", grinst Roman stolz und legt einen Arm um Em. Lachen kuschelt sich Em an ihn. „Ja das sind sie wohl! Das Essen ist fertig. Kommt ihr?", fragt Penny kopfschüttelnd.

„Kleine Prinzessin?", fragt Roman während dem Essen. „Ja!", erwidert diese mit vollem Mund und bekommt einen strengen Blick von ihrer Mutter. „Entschuldigung.", erwidert sie leise und blickt unschuldig zu Pen. „Ich fahr dich nachher ins Training, da ich noch etwas mit Marco und Thomas zu besprechen habe.", „Kann ich mitkommen? Dann kann ich mich nochmal von Onkel Thomas verabschieden?", wirft Em sofort ein. „Aber natürlich!", lächelt sie Roman an. „Danke!", grinst Em.

Marie war schon mitten im Training und auch Roman war mit Marco nach drinnen verschwunden, als Em einen Jungen entdeckt. "Kann ich dir helfen?", spricht Emily den jungen Mann auf Französisch auf dem Gelände des BVBs an, den sie in selbiger Sprache hat fluchen hören. "Du sprichst französisch?", erwidert dieser sofort in einem Dialekt, dem Em Paris zuordnen kann. "Sieht wohl ganz so aus. Was verschlägt jemanden aus der wohl schönsten Stadt der Welt hier her nach Dortmund?", "Wie meinst du das?", "Dein Dialekt. Du kommst doch aus Paris oder etwa nicht.", "Doch doch! Ich bin nur verwirrt, dass du das erkennst?", "Oh ich war bis vor einigen Tagen noch dort. Ich habe den Akzent der Pariser also noch gut im Ohr.", lacht sie. Der braunhaarige junge Mann beginnt zu lachend und betrachte die junge Frau vor ihm. „Ich bin Adrien und du?", möchte er lächelnd wissen. „Emily!", reicht sie ihm die Hand. Adrien verneigt sich vor ihr und haucht einen Kuss auf ihren Handrücken. Lachend entzieht sie ihm ihre Hand. Grinsend blickt er zu ihr: „Ich muss doch meiner Herkunft gerecht werden!". Lachend schüttelt Em den Kopf. „Darf ich fragen, was du hier machst?", möchte sie mit schief gelegtem Kopf wissen. „Oh, ich hab gerade meinen Profivertrag unterschrieben und werde jetzt wohl öfters hier sein. Und du?", möchte er mit seinem unwiderstehlichen Grinsen wissen. „Sie ist meine Tochter, Adrien!", steht Roman plötzlich hinter ihr und schlingt einen Arm um sie. Em konnte darauf nichts anderes tun als die Augen verdrehen. „Wirklich? Du hast eine bezaubernde Tochter!", erwidert Adrien ohne auch nur rot zu werden. Dafür wurde es Em. „Das weiß ich!", grinst Roman stolz. Mit einem vielsagenden Blick sieht Em zu ihm auf. „Na gut!", seufzt er. „Ich werd mal nach Marie schaun.". Em hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass es so leicht werden würde, dass er sie wieder mit Adrien alleine ließ, doch da schien sie sich wohl getäuscht zu haben. „Du bist also Profifußballer?", wendet sie sich wieder an Adrien. „Ja. Ich bin von PSG gekommen.", „Ach dann bist du der Grund, warum Thomas eigentlich hier ist!", erwidert sie. „Du kennst Thomas?", fragt er verwundert. Schon wieder wird Em von hinten umarmt und ein Kopf legt sich auf ihre rechte Schulter. „Natürlich kennt die Prinzessin mich!", lacht Thomas. „Ich will euch nicht lange stören, aber ich muss gleich zum Flughafen und wollte mich verabschieden.", redet er weiter. Traurig dreht sich Em in seinen Armen und drückt sich fest an ihn. „Ich werd dich vermissen! Hoffentlich kann ich bald wieder zu dir!", murmelt sie. „Bestimmt Prinzessin!", streichelt ihr Thomas über den Kopf. „Und", beugt er sich zu ihrem Ohr. „Er ist ein guter Junge!", grinst er und nickt in Adriens Richtung, bevor er sich von ihr löst und mit diesem zur Verabschiedung einschlägt. „Salute Coach!", verabschiedet er sich. Beide winken sie Thomas hinter her. „Wer bist du, dass jeder dich zu kennen scheint außer ich?", fragt Adrien und zieht einen Schmollmund. „Du kannst mich nicht kennen! Ich bin nicht berühmt oder so.", lacht Em. „Das glaube ich dir nicht! Immerhin ist Roman dein Vater!", „Das ist er nicht. Leider!", seufzt Em und blickt zu Roman. „Nicht? Aber er sagte doch, dass du seine Tochter bist?", fragt Adrien verwirrt nach. „Es ist kompliziert.", murmelt sie und blickt zu Boden. „Verstehe!", erwidert er und nimmt sie einfach in den Arm. Natürlich wusste sie, dass Franzosen so waren, aber dennoch kam ihr das ziemlich überraschend. „Du brauchst nicht mehr traurig sein! Schließlich bin ich ja jetzt da!", haucht er an ihr Ohr und eine Gänsehaut überzog Emilys Arme. Lachend löste sie sich von ihm. „Eingebildet bist du wohl gar nicht?", möchte sie grinsend von ihm wissen und war froh seiner Nähe entkommen zu sein. „Nö? Findest du das etwa?", fragt er und zieht eine Augenbraue hoch. „Neeeein! Ich weiß gar nicht wie ich darauf kommen sollte!", gibt Em ironisch von sich und beide fallen in ein schallendes Gelächter. „Was machst du jetzt?", möchte der Franzose von ihr wissen. „Mit Roman meiner Nichte beim Training zusehen und du?", „Ich wollte eigentlich zu meiner neuen Wohnung fahren, aber ich weiß nicht mehr, wo die Parkplätze sind?", kratzt er sich am Hinterkopf. „Ich bring dich schnell ok?", „Sehr gerne!", erwidert er grinsend und hält ihr einen Arm zum Unterhacken hin. Franzosen dachte Em und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Nettes Auto!", lacht Em, als sie vor einem chicken Sportwagen stehen. „Danke! Ich bin auch sehr stolz.", grinst Adrien breit. „Möchtest du eine Runde mitfahren?", fragt er sie. „Das geht leider nicht. Ich sollte auch langsam mal wieder zu Roman zurück.", erklärt sie und blickt sich kurz nach diesem um. „Verstehe. Schade. Aber vielleicht ein anderes Mal?", will er hoffnungsvoll wissen. Irgendwas, sie konnte noch nicht genau sagen was, mochte Emily an dem Franzosen und so nickte sie zustimmend. „Dein Freund hat bestimmt etwas dagegen wenn ich dich nach deiner Nummer frage oder?", fährt er sich unsicher durch die Haare. „Ich wüsste nicht, wer außer Roman etwas dagegen haben sollte.", erwidert Em schmunzelnd. „Wie?", fragt Adrien verblüfft. „Ich habe keinen Freund.", lacht Em. „Dann hast du jetzt einen, ma chérie!", erwidert er grinsend. „Gut, dass ich da so viel mitreden darf!", lacht Emily. Unschuldig mit den Achseln zuckend reicht er ihr sein Handy. Unverfroren wie er war, hatte er als Namen schon ma chérie (Emily) eingegeben. „Wie viel Süße hast du denn schon wenn du meinen Namen in Klammern dahinter schreiben musst?", zieht Emily eine Augenbraue hoch. „Nur dich, chérie! Nur dich natürlich!", schmunzelt er. Grinsend gibt sie ihre Nummer ein und reicht ihm das Handy zurück. „Also ich muss dann!", will sich Emily verabschieden, doch Adrien zieht sie sofort in seine Arme. „Bis bald, ma chérie! Ich werd dich vermissen!", haucht er an ihr Ohr. „Spinner!", lacht Em und löst sich von ihm.

„Na das hätte ich nach heute Mittag wirklich nicht gedacht!", kommt es von Roman, als sie sich neben diesen auf die Bank setzt. „Wahas!", stöhnt Em und blickt zu ihm. „Das du heute noch so strahlen kannst.", „Jaja! Was mich eher wundert ist, dass ich mich frage, wo mein Beschützer heute geblieben ist?", sieht Em ihn fragend an. „Thomas meinte er ist ein guter Junge. Ich weiß, dass Thomas alles dafür tun würde, dass es dir gut geht. Vertraut also er Adrien, dann tu ich das auch. Was nicht heißt, dass er tot ist, wenn er dir weh tut. Er wird übrigens die ersten Wochen bei uns mittrainieren!" , „Ach wirklich? Warum denn?", „Er ist wohl gerade erst von einer Verletzung zurück gekommen und außerdem ist er ja noch ziemlich jung.", „Weißt du denn wie alt er ist?", möchte Em neugierig wissen. „Zu alt für dich!", brummt Roman und zieht sie fest in seine Arme. „Da ist er ja wieder! Mein verloren geglaubter Beschützer!".

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