[27 - youth]

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commission by @TheSilenceAlchemist

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Yoongi (circa 15 Jahre alt) - allgemeiner POV

Mit gesenktem Kopf und gebrochener Haltung strebte der Schüler seinen Heimweg an.

Yoongi hatte es an diesem Tag übel erwischt; seine Mitschüler—wobei es hauptsächlich die Jungs aus seiner Klasse waren—haben sich abermals über ihn lustig gemacht, beschimpft oder ignoriert. Wobei ihm letzteres am liebsten war.

Es war noch nicht einmal eine Stunde her, als ihm ein Bein gestellt worden war und er schmerzlich mit den Boden Bekanntschaft gemacht hatte. Ob das auch sein Seelenverwandter bemerkt haben muss?

Desto näher Yoongi dem kleinen Wohnaus, in welchem er mit seinen Eltern in einer nicht allzu großen Wohnung wohnte, desto panischer wurde er. Nicht, dass seine Eltern schlechte Menschen waren—denn Gott nein, das waren sie keinesfalls! Es war nur diese bestimmte Sache, welche sie so wirken ließ.

Yoongi wurde langsamer, schien abzuwägen, ob er denn schon jetzt nach Hause gehen sollte oder sich viel lieber irgendwo verschanzen sollte. Er blieb stehen, atmete noch ein weiteres Mal tief durch. Er wollte seinen Eltern nicht noch mehr unnötige Sorgen machen, indem er einfach für ein paar Stunden verschwinden würde, sie somit keine Ahnung hatten, ob es ihm gut ging oder wo er sich befand. Teenagerverhalten hin oder her.

Für ein paar Minuten schien er allerdings doch noch mit sich zu kämpfen—sollte er jetzt einfach hineingehen, ihnen somit erzählen, was abermals passiert war oder solle er dann trotzdem für ein paar Minuten oder im schlimmsten Fall Stunden verschwinden?

Das weißen Kabel seiner Kopfhörer um dem Finger gewickelt, entschied er sich dann letztendlich doch dazu, in den dritten Stock zu gehen, und somit seine Eltern—oder um diese Uhrzeit viel eher seine Mutter, da sein Vater um diese Zeit sowieso noch arbeiten musste—zu begrüßen. Außerdem musst er ihnen noch eine Arbeit zeigen, welche er nicht einmal ansatzweise so verhauen hatte, wie er gedacht hatte—trotzdem aber hatte er die Prioritäten für sich selbst viel höher gesetzt.

Mit jeder Stufe, welche er gegangen war, wollte er am liebsten wieder augenblicklich umdrehen. Er selbst hatte keine Ahnung, warum es ihm an diesem Tag so viel abverlangte. Bestimmt musste das Wohlbefinden seines Seelenverwandten in diesem Moment eine kleine Rolle spielen—Yoongi hatte das Gefühl, dass sein Seelenverwandter enttäuscht, in unbändiger Selbstkritik zu ertrinken schien.

Der Schüler musste so sehr in Gedanken versunken sein, sodass er erst wieder seine Umwelt wahrzunehmen schien, als seine Mutter ihn mit einem besorgten Ton fragte, ob denn alles in Ordnung sei—scheinbar war Yoongi sogar unbewusst eine Träne über seine Wange gelaufen.

„N-nein", krächzte der Fünfzehnjährige gebrochen.

Augenblicklich hatte seine Mutter ihre Arme um ihn geschlossen, langsam und unglaublich bedacht.

Irgendwann hatte sich Yoongi mehr oder weniger eingekriegt, hatte sich sogar aus der Umarmung gelöst, sodass er früher oder später den letzten Schritt in die Wohnung wagen konnte und die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ.

„Möchtest du darüber reden?" Sie ließ sich am Esszimmertisch fallen; was nonverbal für Yoongi hieß, dass er sich ihr gegenüber setzten sollte, da sie wie so oft einen Teller des köstlich-riechenden Essens für ihn hatte. Zum Glück, dachte er sich, bin ich nicht doch einfach irgendwo hin verschwunden—dass gute Essen hätte es nicht verdient, einfach vergessen und erkalten zu lassen.

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