[41 - yes, i will]

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Namjoon

„Ich schwöre bei Gott, Min Yoongi, wenn ich diese verdammte Fliege nicht finde, dann muss ich alles abblasen."

„Einen Scheiß wirst du, verstanden?!", meinte Yoongi harsch und brachte mich somit mehr oder weniger wieder dazu, rational denken zu können; je näher dieser Tag kam, desto aufgeregter wurde ich. Ein natürliches Phänomen, welches mir allerdings trotz dessen mehr zu schaffen machte, als ich gedacht hatte.

Jin musste es ähnlich gehen, doch zu seinem Glück passte der um einiges freundlichere Hoseok auf ihn auf. „Ich hätte Hobi darum bitten sollen und nicht dich", sagte ich. Wie schon gesagt, die Nervosität führte dazu, dass ich keinesfalls mehr der Herr meiner Sinne war und Yoongi bekam dies unweigerlich zu spüren. „Und ich Jin. Sicherlich ist er nicht einmal ansatzweise so frech wie du es gerade bist." Seine Worte taten mir wahrlich weh, weshalb ich mich darum bemühte, so schnell wie möglich zurückzurudern und die mögliche Harmonie wieder herzustellen.

„Hyung, du weißt, dass ich das nicht so gemeint habe, wie es womöglich rübergekommen ist. Tut mir leid. Ich bin momentan einfach so-"

„Aufgeregt? Verständlich. Mehr als nur das, glaub mir", murmelte er, sah sich im Raum um und binnen Sekunden schien er endlich das entdeckt zu haben, dessen Unauffindbarkeit meine Stimmung solch einen Dämpfer verpasst hatte. „Aber kein Grund das an mir auszulassen." Er schien kleinlaut, verletzt. „Außerdem hier." Yoongi reichte mir das gesuchte Objekt, schenkte mir ein kühles Lächeln.

„Danke", erwiderte ich und machte mich daran, mir die Fliege, auf welche Jin unbedingt bestand, anzulegen und wandte mich dem Älteren zu, welcher mir auch sogleich einen Daumen nach oben zeigte.

Ein paar Minuten schien Ruhe eingekehrt zu sein, ehe ich wieder zu sprechen begann: „Wieso musste das alles so schnell gehen?! Ich hätte noch ein paar Jahre warten sollen und das alles-"

„Wehe du sagst jetzt irgendeinen Blödsinn", ermahnte mich Yoonig.

„Welchen Blödsinn meinst du genau?", fragte ich nach, da mir sehr bewusst in den vergangenen Minuten jegliche Szenarien durch den Kopf gegangen waren und ich wirklich bald kurz davor war, in einer irrsinnigen Kurzschlussreaktion etwas anzustellen, was ich ganz gewiss im Nachhinein bereuen würde.

„Wenn du zum Beispiel auf die dumme Idee kommst, dir eine neue Frisur machen zu müssen", sagte er. Ein Grinsen machte sich auf seinen Zügen bereit und ich wusste sofort, dass er an eine dumme Sitcom dachte. Gut, selbst dieser Gedanke war mir schon durch den Kopf gegangen, doch ich konnte mich letztendlich noch davon abhalten, so einen Mist tatsächlich zu fabrizieren. Außerdem hätte das Yoongi nicht zugelassen. Hoffte ich zumindest.

„Ich glaube Jin würde mich hassen. Oder stehen lassen—was bei weitem noch schlimmer wäre."

„Na siehst du", meinte Yoongi einfühlsam. „Also lass diesen Bullshit und konzentriere dich auf das Wesentliche. Die kommenden Minuten und Stunden werden nichts für schwache Nerven sein." Er klang so weise, so erfahren, so erwachsen. Dieses Bild war mir um ehrlich zu sein noch immer fremd, da ich Yoongi einfach noch als schüchternen jungen Mann kannte und nicht so selbstbewusst, wie er gerade vor mir stand. Gut, ich wusste, dass Jimin seinen Einfluss auf ihn hatte und das empfand ich als gar nicht so schlecht; Yoongi schien um einiges glücklicher und ausgeglichen. Es war ein schönes Bild.

„Übrigens, noch eine Stunde", riss er mich aus meinen Gedanken. „Dann ist es endlich so weit."

„Gott ich packe das nicht", meinte ich außer Atem. „Oh Gott, oh Gott."

„Reiß' dich zusammen! Ich nehme an, dass dein Seelenverwandter womöglich gerade nicht so ein Theater veranstaltet, wie du es gerade tust."

Ich wünschte, ich könnte Yoongi glauben. Allerdings wusste ich, dass dem ganz und gar nicht so war.

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