[42 - a hard goodbye]

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Yoongi

Es war gerade einmal ein Monat nach der Hochzeit vergangen, als uns eben dieses jüngst verheiratete Paar zusammentrommelte und etwas wichtiges zu verkünden hatte.

Dass dies ausgerechnet wieder in dieser geräumigen Bar stattfand, schien mehr als nur ironisch. Allerdings war es an diesem Tag um einiges später, weshalb dieser Ort ziemlich gut besucht war und ein allgemeines, lautes Gemurmel allgegenwärtig war und ich beinahe schon Probleme hatte, die anderen überhaupt verstehen zu können.

„Okay, Leute, bevor wir zum Punkt kommen, möchte ich euch fragen, ob ihr einen Drink haben wollt? Geht auf uns!", sagte Seokjin grinsend. Als Antwort bekam er ein Nicken, welches jeder einzelne von uns zutage brachte. Nachdem wir sagten, was wir gerne hätten, verschwand er und Namjoon in der Menge.

„Habt ihr vielleicht eine Idee, was sie vorhaben?", meinte ich fragend.

„Nope, keine Ahnung", sagte Jungkook gleichgültig. Ich nickte, gab mich somit mehr oder weniger geschlagen.

„Vielleicht fliegen sie bald in die Flitterwochen und wollen uns nur darum bitten, ihre Pflanzen zu gießen", wandte Taehyung ein. Ein kurzes Lachen machte sich breit, ich ließ ihm einen weichen Blick zukommen. Taehyung war schier zu gut für diese Welt.

Ehe ich allerdings auf seine Aussage eingehen konnte, kamen die beiden mit einer weiteren Frau im Schlepptau an und reichte jedem seinen Drink.

Die junge Dame ließ uns allen noch ein kurzes Lächeln zukommen, bevor sie sich wieder an ihrem Arbeitsplatz begab und die anderen Kunden bediente. Doch dafür, dass es gerade so einen Ansturm gab, war sie alleine. Hatte Namjoon nicht gemeint, dass dieses Bar von einem Paar betrieben wurde?

„Momo wäre gerne noch etwas bei uns gebliebene, doch Heechul, ihr Ehemann, ist noch nicht da und sie ist ziemlich überfordert und..." Jin brach ab, lächelte und ließ sich auf das Sitzpolster fallen. Ein plötzlicher Umschwung seines Charakters war ihm deutlich anzusehen, doch keiner von uns ging dieser Sache weiter nach.

„Okay, na gut, wie dem auch sei", meinte Namjoon, ging selbst auch nicht wirklich auf die Sache ein, doch ich war mir sicher, dass er ohnehin schon wusste, was durch Seokjins Verstand ging. „Sicher brennt es euch schon in den Fingern, warum wir euch hierher bestellt haben."

„Oh ja", erwiderte ich übertrieben euphorisch; eher gesagt war ich in diesem Moment nur noch genervt, Jimin wandte sich kurz zu mir um und fragte mich, ob alles in Ordnung sei, woraufhin ich nur zögerlich zu nicken begann. Ebenso setzte ich das Glas an meine Lippen an und merkte augenblicklich, wie der Soju meine Kehle hinunterran und dieser ein leichtes Kribbeln hinterließ. Ich entspannte mich.

„Danke, Hyung, für deine moralische Unterstützung", sagte Namjoon sarkastisch, woraufhin ich nur ein kurzes Lachen von mir gab.

„Also", fing er wieder etwas ernster aber dennoch freundlich an, „Jin und ich hegen schon seit etlichen Jahren einen Plan... viel eher einen Lebenstraum. Und na ja, wir denken, dass nun der richtige Moment ist, das wirklich durchzuziehen." Zum Glück konnte man aufgrund der lauten Geräuschkulisse das Rollen meiner Augen nicht hören, denn dieses geheimnisvolle Verhalten seinerseits nervte mich nur noch mehr.

„Wir beide haben schon seit einer halben Ewigkeit auf eine Weltreise gespart und wir denken, dass wir nun an diesem Punkt sind, es tatsächlich durchzuziehen. Dank der Hochzeit und die finanzielle Unterstützung unser beider Familien haben wir endlich genug Geld."

Trotz den vielen Gesprächen um uns herum hätte ich schwören können, dass sich für ein paar Sekunden eine vollkommene Stille über uns gelegt hatte. Auch, wenn ich es gerne hätte, brachte ich einfach kein Wort heraus und ließ alles auf mich zukommen, hoffend, dass mir jemand zuvorkommen würde. Gottseidank meldete sich Hoseok zu Wort: „Bitte was?", schrie er hysterisch, wobei kurz darauf ein pures Schweigen herrschte, welches unweigerlich auf seinen kleinen Ausbruch zurückzuführen war. „Ihr haut einfach so raus, dass ihr eine Weltreise antreten wollt?! Und das hättet ihr uns nicht früher sagen können?" Ich hatte ihn schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr so erlebt.

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