[43 - chances]

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10 Monate später

Taehyung

Nun hatte auch ich meinen Abschluss in der Tasche und ich fühlte mich endlich bereit dazu, das Leben wirklich so zu starten, wie ich es mir schon immer erwünscht hatte.

Doch jetzt kam in mir die Frage auf, ob ich diese Chance tatsächlich nutzten sollte, welche mir geboten wurde.

Ein Jobangebot, welches so viel mit sich bringen würde doch einiges an Opfern verlangt. Eines davon würde bedeuteten, die Leute, die ich zu lieben gelernt hatte, zurückzulassen. Und ich wusste, dass ich dies auf gar keinem Fall schaffen werde.

Also freundete ich mich mit diesem Gedanken an und hielt mich daran fest, dass das Leben ganz genau so weiterging, wie es zuvor ohnehin war. Redete ich mir zumindest ein.

Bevor mich Hoseok allerdings ein paar Tage nach seinem Geburtstag darauf ansprach und ich wusste, dass ich nicht mehr so schnell aus dieser Sache herauskommen würde.

„Es ist dein Lebenstraum, Taehyungie, und ich will dir dabei keinesfalls im Wege stehen", redete er sanft auf mich ein. Es war mitten in der Nacht und ich konnte einfach nicht schlafen, wissend, dass die Zeit ablaufen würde.

„Aber du gehörst doch genauso dazu! Es wäre das Schlimmste, wenn ich das Angebot annehme und du weiterhin hier bist. Alleine!"

„Naja, so genau-"

„Ich will keine zig Tausend Kilometer von dir erlernt sein! Oder von den anderen..."

Scheinbar sah er ein, dass es in dieser Nacht keinen Sinn mehr hatte, mit mir weiterhin zu diskutieren, woraufhin er einfach nur nickte, das Licht der Nachttischlampe löschte mir noch eine gute Nacht wünschte und mir den Rücken zudrehte.

Schuldgefühle machten sich in mir breit. Immerhin wollte ich ihn nicht so anfahren, schließlich hatte er es doch nur gut gemeint.

„Hobi, ich-"

„Vertagen wir das einfach auf morgen, Okay?", schnitt er mich einfach träge ab. Er war enttäuscht.

„In Ordnung", erwiderte ich leise.

Doch der Schlaf wollte in dieser Nacht über keinen von uns beiden fallen.

[•••]

Am darauffolgenden Tag hatte ich mich mit Jimin verabredet, mit der Hoffnung, dass er mir zustimmen würde und sich mein Gewissen endlich etwas beruhigte.

Wir verabreden uns in einem Park, etwas abseits der Gesellschaft und vor allem im Wissen, dass wir alleine waren und nicht einer unserer Seelenverwandten in den Raum stürmen konnte und etwas zu Ohren bekam, was nicht wirklich für einen von beiden bestimmt war.

Nicht, dass es jetzt noch sonderlich stören würde, aber ich wollte diese Sache einfach mit meinem besten Freund besprechen und auf den Rat hören, welchen er mir gab. Allerdings schien dieser ganz und gar nicht meiner Meinung zu sein.

„Tae... wir alle wollen doch nur das Beste für dich! Und wenn dir die Möglichkeit geboten wird, ein Jahr in Paris zu leben, würde ich sie nicht einfach so im Sande verlaufen lassen. Es ist dein Traum, das was du dir schon immer erwünscht hast! Du würdest es bereuen, wenn du diese Chance nicht ergreifst."

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