18 - hometown

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Jimin

„Jiminie!", begrüßte mich meine Mutter, als sie mich auch schon in eine Umarmung zog. Ich schlang meine Arme um sie, ließ die Tasche mit einem Plumpsen auf den Boden fallen.

Mein Vater hatte mich vom Bahnhof abgeholt und nach Hause gefahren, wo uns auch schon meine Mutter sehnlichst erwartet hatte. Das letzte Mal, als ich hier war, war Monate her. Damals, Januar, zum chinesischen Neujahr. Damals, als die Welt noch in Ordnung war und ich auf Wolke sieben schwebte. Ich festigte meinen Griff um sie, wurde augenblicklich ungemein sentimental. Ich hatte sie, sowohl meinen Vater so unglaublich sehr vermisst. Sie wand sich aus meinen Griff, ehe sie mich eindringlich musterte. Das zarte Lächeln war noch immer nicht aus ihren Zügen verschwunden.

„Wie ich sehe hast du deine Haare gefärbt." Vorsichtig zog sie an einer meiner blonden, leicht silbrig schimmernden Strähnen. Das letzte Mal, als sie mich zu Gesicht bekommen hatte, waren sie dunkelbraun. „Sieht wohl so aus", lächelte ich, schloss sie erneut in meine Arme. Mein Vater musste ebenfalls durch meine Tortur. Ich hatte sie einfach so unfassbar sehr vermisst. Würde es nach mir gehen, so würde ich nie wieder nach Seoul zurückkehren und ewig hier bleiben. Allerdings hatte ich mir dort ein Leben aufgebaut und Freunde gefunden. Wahre Freunde.

„Komm ich habe Tee gemacht", meinte sie. Erneut wand sie sich aus meinem Griff, strebte den Weg in die Küche an. Bevor ich ihr allerdings folgen konnte, hatte mein Vater einen Arm um meine Schuler gelegt. „Gott sind wir froh, dass du mal wieder vorbeischaust", lächelte er. Und auch ich fing an zu lächeln. „Ich auch", erwiderte ich.

[•••]

Wenig später saß ich mit meinen Eltern am Küchentisch, um besagten Tee, oder Kaffee, wie es mein Vater immer zu tun pflegte, zu trinken.

Bevor es aber soweit kam, hatte ich meine wenigen Sachen in mein ehemaliges Zimmer gebracht, wobei ich dort beinahe noch sentimentaler wurde. Ich hatte das alles hier wirklich unglaublich sehr vermisst.

„Also Jiminie, was macht das Studium?", fragte mich meine Mutter neugierig. Kurz darauf nippte sie an der dampfenden Tasse. „Ich komme klar", lächelte ich zögerlich. Sie nickte, und auch mein Vater schien mehr als nur erleichtert über Gesagtes. Ich wünschte, ich könnte in diesem Moment auch so entspannt sein, wie meine Eltern schienen.
Allerdings wusste ich, dass ihnen eine bestimmte Frage auf der Zunge lag.

„Mir geht es gut", sprach ich, brach somit das grässliche Schweigen, welches sich binnen Sekunden über uns gelegt hatte. Ich versuchte zu lächeln, versagte aber daran. „Das-das mit Jungkook tut uns leid", meinte meine Mutter zögerlich. Ich zuckte nur mit den Schultern. In den letzten Tagen hatte ich Yoongi des Öfteren die Ohren davon, wie sehr ich Jungkook vermissen würde und wie schade ich es fand, dass unsere Beziehung nun vorbei war, vollgeheult. Und zu meiner Verwunderung hatte er mir zugehört. So, wie es kein anderer jemals getan hatte. Er hatte mir zugehört, mir eingeredet, dass es vollkommen in Ordnung sei und dass es noch Hoffnung gab, ich nicht aufgeben solle. Ich hatte Hoffnung gefunden. In ihm; Yoongi. In der Person, welche mir in kürzester Zeit so unglaublich sehr ans Herz gewachsen war, wie ich es niemals für möglich gehalten hatte.
Grob gesagt hatte ich mich also damit abgefunden, dass ich nicht mehr zu Jungkook gehörte und er nicht mehr zu mir.

Mittlerweile war ich sogar auch in der Annahme, dass ich mehr mit ihm, mit Yoongi zutun haben möchte. Dass ich so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen möchte. Einfach bei ihm sein. Ich ging also davon aus, dass ich mich in dieser kurzen Zeit unweigerlich in ihn verbliebt hatte, und dies, obwohl ich vor kurzen eine Trennung hinter mir hatte, somit also vorsichtig sein sollte, was Liebe oder dem Verliebtsein anging. Allerdings hatte ich bei dieser Sache so ein bestimmtes Gefühl, welches mir verriet, dass etwas anders war.

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