21 - ride back home

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Jimin

Fünf Minuten! Ich hatte nur noch fünf Minuten, bis mein Zug nach Seoul losfahren würde. Verdammt!

Ich beschleunigte meine Schritte um das Doppelte. Zum Glück hatte das Tanzen seinen Zweck erfüllt, weshalb meine Kondition mich nicht im Stich ließ. Denn sollte es so gewesen sein und hätte ich den meinen Zug nicht mehr bekommen, hätte ich ganze vierundzwanzig Stunden warten dürfen, bis ich wieder bei meinem Zuhause ankommen würde.

Ja, mittlerweile war ich mit meinen Gefühlen total im Klaren und ich konnte es kaum erwarten, wieder bei Yoongi—meinem Seelenverwandten—zu sein und ihn in die Arme zu schließen und eventuell sogar... zu küssen.

Der richtige Zug tauchte in meinem Blickfeld auf und erneut sah ich zu, dass ich noch schneller einen Fuß vor den anderen setzen würde.

Auf den letzten, finalen Schritten, wäre ich beinahe gegen ein paar Leuten gelaufen, welche sich ebenfalls durch das enge Getümmel wanden.

Zwei Minuten. Mein Atem ging hektisch, als ich endlich durch die offene Zugtür kletterte. Schnell sucht ich meinen leeren Platz, schmiss meine Tasche neben ihn, welcher, so hoffte ich, die Fahrt über frei sein würde. Denn mir war nicht sonderlich danach, dass mir ein Fremder drei Stunden lang ein Ohr abkaute.

Der Zug setzte sich genau auf die Minute in Bewegung und ich seufzte erleichtert auf, als auch nach wenigen Sekunden keiner auf mich zu kam und sich neben mich setzte.

Und obwohl es der frühste Zug von Busan nach Seoul nach dem tagelang andauernden Sturm war, war er erstaunlich leer; bis auf ein paar vereinzelte Leute, welche wohl von jung bis alt reichten, waren es nicht einmal ansatzweise so viele, wie ich vermutet hatte.

Kurz darauf fischte ich meine Kopfhörer aus meiner Jackentasche, ehe ich damit anfing, diese zu entwirren.

Ein paar Minuten später fand ich meinen Kopf, mit Kopfhörern in den Ohren, an der kühlen Scheibe des Zuges wieder. Das angenehme Schaukeln und Schubsen, hinderte mich vehement daran, endgültig einzuschlafen, auch, wenn ich meine Augen schon lange geschlossen hatte und tatsächlich versuchte, Schlaf zu finden. Denn wie so oft in den letzten Tagen, war ich hundemüde, wobei Yoongis stetige Schläfrigkeit sicherlich einen Teil dazu beitrug.

Nachdem mein Kopf keine dreißig Minuten später so heftig gegen die Scheibe geschlagen wurde, sodass ich beinahe das Gefühl hatte, einem urplötzlichen Aneurysma, aufgrund der heftigen Erschütterung, zu erlegen, gab ich auf und ließ von ihr ab.

Träge öffnete ich also meine Augen und schweifte mit meinem Blick durch den kaum privaten Zugabschnitt, in der Hoffnung, etwas halbwegs spannendes zu entdecken und somit die Zeit schneller vergehen zu lassen, vielleicht sogar zu überbrücken. Denn ich ging nicht davon aus, dass der Akku meines Smartphones dem stundenlangen Malträtierten standhalten würde.

Mein Blick schweifte weiter, ehe er an einer Person hängen blieb, welche ich in diesem Moment eigentlich am wenigstes sehen wollte, noch erwartet hätte.

Ich war wie versteinert schaffte es aber irgendwie doch, mich noch tiefer in den Sitz sinken zu lassen.

Mein Herzschlag beschleunigte sich, ebenso wie meine Atmung, welche wohl bis ins Unermessliche zu steigen schien. Meine Gedanken fingen zu kreisen an. Scheiße, was, wenn er mich gesehen hatte? Doch das konnte er nicht, richtig? Ich saß ein paar Sitze hinter ihm. Er konnte mich nicht gesehen haben. Doch was wenn doch? Scheiße!

Leise fluchend lugte ich wieder über die Sitzreihen. Und so, wie ich es noch immer erwartet hatte, saß da Jungkook. Unverändert und so atemberaubend, wie an jenem vergangenen Tag auch. Er schien unbekümmert und beinahe schon glücklich. Ein fremdes Bild meiner Meinung nach; hatte ihn ja in unseren letzten gemeinsamen Tagen alles andere als glücklich und entspannt gesehen. Woher dieser Stimmungswandel wohl kam?

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