[ 29 - befriend]

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commission by @freyamichaela

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Jungkook

ein paar Tage nach
dem 22. Kapitel

Es war ein befremdliches Gefühl, sich eingestehen zu müssen, dass man selbst eine Freundschaft oder ein mögliches, gutes Verhältnis vermasselt hat.

So ging es mir mit Taehyung. Unsere kleinen Komplikationen am Anfang waren unnötig, trotzdem aber gab ich mich diesem Gefühl hin, wagte es nicht einmal in meinen kühnsten Träumen, einzuknicken und mich bei ihm zu entschuldigen—denn auch er hatte sich teilweise daneben benommen. Zwar nicht um Längen, wie ich, doch er war auch kein Unschuldslamm.

Langsam bemerkte ich, wie dieses alte, viel zu bekannte Gefühl in mir aufkochte. Man könnte es mit Glut vergleichen, welche es wieder geschafft hatte, mit wenigen Mitteln, ein Flammeninferno zu erzeugen. Ich hasste dieses Gefühl, kam mir auf einmal so hilflos vor.

Ich atmete noch einmal tief durch, ballte meine Hände zu Fäusten und ging immer und immer wieder meine Worte durch, um auch ja nichts zu vergessen.

„Reiß' dich zusammen", sagte ich mir selbst, „du machst das Richtige."

Auch wenn ich mir noch immer sicher war, dass diese Fehde auf unser beider Verhalten resultiert war.

Letztendlich würde diese ganze Sache noch langwieriger sein, und das wollte ich beim besten Willen nicht. Manchmal war es aber einfach nur angenehm, zu wissen, dass man nicht noch mehr Chaos verursachte.

Erneut atmete ich durch, schloss meine Augen, wollte mich voll und ganz auf diese Sache konzentrieren, wäre da nicht-

Ich wurde aus meiner Gedankenwelt gerissen, als ich bemerkte, dass mein Handy in meiner Hosentasche vibrierte und es somit eine einkommende Nachricht verkündete.

„Willst du weiter nur so da stehen, und Löcher in die Luft starren? Oder traust du dich bald?", las ich die Nachricht flüsternd vor.

Scheinbar musste Jimin mich in der überfüllten Mensa entdeckt haben. Es war auch er gewesen, welcher mir ans Herz gelegt hatte, dass ich den ersten Schritt in diesem Disput hinter mich bringen sollte.

„Mach schon!" Tauchte schon wieder eine Nachricht von ihm auf. Ich nickte, gestand mir nun selbst ein, dass ich mir genug Mut angeeignete hatte.

Also straffte ich meine Gesichtszüge, atmete ein letztes Mal tief durch—genoß sichtlich den Sauerstoff; wie er durch mein Adern wanderte, meinen Verstand ein wenig entspannte, mich nicht mehr fühlen ließ, zu ersticken.

Ich schritt also auf den Tisch zu, welchen ich ohnehin ansteuern wollte.

„Hi." Ich lächelte zögerlich, als ich meinen Blick durch die Menge—in diesem Fall die Leute, welche an besagtem Tisch saßen—blieb aber nach wenigen Sekunden an Taehyung hängen; dieser sah mich mit zusammengekniffenen Augen eindringlich an. Diese Ausstrahlung vermittle mir in Handumdrehen das Gefühl, nicht einmal ansatzweise willkommen zu sein. Und ja, wer konnte es ihm auch schön verübeln? Mir würde es genauso gehen.

Beinahe hätte ich schon meinen Rückzug angekündigt, da hielt mich Jimin aber davon ab. „Es ist noch Platz", lächelte er zögerlich. „Und ich nehme an, dass es keinen stören würde, würdest du dich zu uns setzten." In seinen letzten Worten konnte man einen Hauch von Determination heraushören, Wut, falls einer dagegen sein sollte. Und bei jedem schien diese Taktik zu funktionieren, hätte man Taehyung nicht genervt Schnauben gehört; allerdings schien ihm Hoseok dazwischen gekommen zu sein, denn dieser hatte ihn binnen Sekunden beruhigen können.

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