Die Organisation

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„HAAAA!", er schreckt auf und sitzt in einem Bett.
„Hey, keine Sorge, du bist in Sicherheit. Leute! Er ist wach!"
„Schrei bitte nicht so Kalayrah.", er reibt sich die Augen und merkt einen leichten Druck an seiner Schläfe.
„Wer? Nein. Ich bin Holly. Hollandrea um genau zu sein."
Er öffnet die Augen und sieht sich um. Er liegt auf einem weißen Doppelbett, die Wände sind in einem hellen Gelb gestrichen. Außer dem Bett steht noch ein kleiner Nachttisch, eine Kommode und ein Stuhl im Zimmer. Auf dem Stuhl sitzt die dunkelblonde Frau, die ihn aus dem Zweiseelensturm gerettet hat.
„Wo? Wer? Wie? Was?"
„Alle deine Fragen werden wir beantworten, aber erst solltest du ordentlich wach werden und dich stärken.", sie lächelt ihn freundlich an.
Es klopft an der Tür und ein Mann mit einem Glas kommt herein. In dem Glas befindet sich eine grüne flockige Flüssigkeit. Der dunkelhäutige Mann übergibt stumm das Glas an die Frau. Daraufhin verschwindet er wieder aus dem kleinen Zimmer. Lächelnd überreicht die Frau Myro das Glas. Dieser zögert.
„Keine Sorge, wollten wir dich töten, hätten wir das schon längst getan.", lacht diese auf seine Reaktion hin.
Vorsichtig nimmt er das Glas und riecht daran, bevor er einen Schluck nimmt.
Ihm wird leicht schlecht, aber er schluckt den merkwürdig schmeckenden Kram runter.
„Ja ich weiß, aber Spinat mit Brokkoli und Sellerie in Sahne ist gesund und bringt dich schnell auf die Beine."
„Wo bin ich?", fängt er an seine Fragen zu sortieren, während er nach und nach das Glas leert.
„In meinem Haus. In einem der äußersten Stadtteile Bellendras."
„Wer bist du und wer war der Kerl von eben."
Hinter der geschlossenen Tür ist ein leises „Hey!" zu hören.
Die Frau schaut auf und dreht sich kichernd zu Myro zurück.
„Wie eben schon gesagt ist mein Name Hollandrea, aber du kannst mich Holly nennen. Der 'Kerl' von eben ist David. Er gehört auch zur Organisation."
„Orga...was?", Myro setzt sich kerzengerade hin.
Irgend etwas klingelt in seinem Kopf, aber er kann nicht sagen was...
„Die Organisation. Eine Gemeinschaft, die für ein friedliches Zusammenleben von Menschen, Dämonen und Hybriden kämpfen."
Myro zuckt zusammen.
„Zweiseelen."
„Wie bitte?"
„Sie wollen nicht Hybriden genannt werden. Sie hassen diesen Begriff. Mit Zweiseele kommen sie besser klar."
„Oh okay. Gut zu wissen.", entspannt lässt Holly sich in den Stuhl zurück fallen.
„Hast du sonst noch Fragen?"
„Ja, wo ist Kalayrah?", er sieht ihr mit festen Blick in die Augen.
„Wer ist das?", skeptisch schaut sie zurück.
„Die Zweiseele...nein, der Ultrabrid, mit dem ich geflohen bin. Ich muss sie suchen gehen.", er will die Beine aus dem Bett schwingen, doch Holly steht auf und wirft ihn zurück in die Kissen.
„Nein, wir werden sie suchen, aber du musst erst zu Kräften kommen."
„Aber sie ist wahrscheinlich ganz alleine da draußen!", seine Stimme wird etwas lauter.
„Wenn sie eine Hybridin ist, wird sie auf sich selbst aufpassen können. Glaub mir, in deinem jetzigen Zuständen wirst du keine drei Schritte machen können. Auch wenn ich keine Ahnung hab, was mit dir passiert ist.", Holly spricht ruhig weiter und lässt sich nicht aus ihrer Ruhe bringen.
„Aber..."
„Ah ah ah.", sie wedelt mit einem Finger verneinend vor seiner Nase.
„Du solltest jetzt erst mal die anderen kennenlernen. Sie warten schließlich seit gut zwei Tagen darauf.", sie geht zur Tür und öffnet sie langsam.
Sofort fallen drei Leute in den Raum.
„Habt ihr gelauscht?", gespielt empört stützt Holly ihre Arme auf die Hüften.
„Äh...nein?", grinst der dunkelhäutige.
Däiviid...ob das so geschrieben wird?
Auf seinem Rücken liegen zwei Frauen. Eine von beiden versucht sich aufzurappeln, die andere lässt ihren Kopf auf Davids Rücken fallen.
„Hey Jacky, wärst du so freundlich und würdest auch aufstehen?", meckert David rum.
„Keine Lust.", nuschelt diese.
„Steh! Auf!", der Mann stützt seine Arme auf den Boden und zieht seine Beine an.
Die Frau mit den kurzen schwarzen Haaren rollt seitwärts runter und bleibt mir ausgestreckten Armen liegen. Die zweite Frau hat bräunliches Haar, welches sie an der Seite zusammengebunden trägt. Sie ist gerade mal halb so groß wie Holleandra, hat eine kräftigere Statur und dementsprechend ein ründliches Gesicht sowie eine knollige Nase. Ihre kleinen dunkelblauen Augen sehen ihn interessiert an. Sie trägt ein Grün-Türkises, langärmliges Oberteil, darüber eine braune Korsage mit Trägern und einen braunen Rock, der fast bis zum Boden geht.
Das ist mal ein altertümlicher Stil.
Im Gegensatz dazu trägt David ein blaues T-Shirt und eine Jeans mit Turnschuhen in schwarz. Die erste Frau, die mittlerweile auch steht, hat sehr helle Haut, welche sie mit den nicht mal schulterlangen Haaren leicht krank aussehen lässt, wenn sie sich nicht die Augen so grell grün geschminkt hätte und man den leichten rosa Stich auf ihren Wangen nicht bemerken würde. Sie trägt ein schwarzes Shirt, dessen Ärmel etwas unter dem Ellenbogen enden, einen rot schwarz karierten Rock und darüber einen silbernen Gürtel. Zusätzlich trägt sie eine weitmaschige Strumpfhose wie es scheint und ein paar schwarze Pumps.
Pumps?
„Das sind Taraneh, Davidrosan, auch David genannt , Jackinda, auch Jack oder Jacky und Aramis", Holly zeigt von der kleinen Frau über den Mann und die andere Frau.
Vier Namen? Ist einer von ihnen eine Zweiseele?
Doch dann entdeckt er einen weiteren Kopf hinter den anderen. David und Jacky treten beiseite, damit der vierte von ihnen Myro auch zu Gesicht bekommt.
Myro erstarrt, als die Person mit dem Namen Aramis aufsieht...
Schwarze Augen und keine Pupille oder Iris zu sehen. Ein kalter Schauer läuft ihm den Rücken runter.
Myro will wegsehen, doch schafft es nicht, sich abzuwenden. Im Augenwinkel bemerkt er die schwarzen Haare, die an den Seiten kurz geschoren und obendrauf länger zur Seite gegeelt sind. Sein schmales und zugleich spitzes Gesicht zieren zwei lange schmale Augen, eine lange, spitze Nase und ein schmaler Mund. Myro sieht noch, dass er ein dunkelgrünes Hemd anhat und darüber eine braune Weste.
„Das reicht Aramis. Du verängstigt ihn ja total.", Holly tritt neben den Dämon und legt ihre Hand auf seine Schulter.
Der Angesprochene dreht sich ohne ein Wort um und geht aus dem Raum.
„Entschuldige, er ist nicht sehr gesprächig bei Fremden."
„Er ist ein Dämon!", flüstert Myro entsetzt.
„Ich kann dich hören.", ruft Aramis aus dem Flur.
Myro zuckt zusammen.
„Aber ein netter Dämon, du wirst sehen Ferngully.", grinst David.
„Wie hast du mich gerade genannt?"

Einmal Dämon, immer DämonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt