Die Reichen und Mächtigen

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Wie bist DU eigentlich hier her gekommen, Dreuwn?", interessiert macht Kalayrah ein Schritt vor die beiden und löst sich damit auch aus Dreuwns Griff.
Dieser verzieht kurz das Gesicht, lächelt aber direkt darauf wieder.
„Äh...das ist ne echt lange Geschichte.", er kratzt sich am Kopf.
„Gibt es ne Kurzfassung?", fragt Frya genervt und augenverdrehend.
„Naja, ich lebte in einer anderen Welt, eine Welt in der es Bäume und Blumen gibt. Wo ich ich sein konnte und laufen, wohin ich wollte. Doch eines Tages fand mein Rudel einen merkwürdigen Strudel in der Luft, der sich als Portal rausstellte. Da ich der Gamma war, musste ich als erstes gehen...", er macht eine Pause.
„Ich kam in einer ähnlichen Gegend wie dieser hier in die Welt. Allerdings kam ich nicht weit, nur zwei Straßen weiter fingen mich diese Wächter, wie ihr sie nennt. Da ich noch in Wolfsgestalt war, fingen sie mich mit so einer Hundeangel. Erst im Gefängnis hab ich mich zurück verwandelt. Dann haben sie mich betäubt, weggeschleppt und mir dieses schicke Tattoo gegeben.", er hält ihr verärgert seinen linken Handrücken hin.
Oh.", betrübt gesellt Kalayrah sich wieder neben Dreuwn.
„Naja, jetzt sind wir ja frei. Und wenn wir schon hier sind, müssten wir auch das Portal finden. Dann kann ich endlich zurück zu meiner Familie.", hoffnungsvoll sieht er sich um.
Auch Kalayrah und Frya sehen sich wieder um. Doch weiterhin ist der sandige Weg von riesigen Häusern mit großen Anlagen mit Gras umrandet. Viele haben Metallzäune mit schwer aussehenden Toren um die Anlagen. Keines der Häuser ist nicht von den grünen Seilen befallen oder liegt in Schutt und Asche.
Was hier wohl passiert ist? Und wie es früher hier mal war?", Kalayrah trennt sich wieder von der Gruppe und stellt sich vor eines der Tore und umgreift zwei kalte Metallstangen dessen.
Dahinter ist ein gepflasterter Weg, der ein paar Abzweigungen nach rechts und links hat. Auch hier ist das sogenannte Gras bräunlich. Hier und da ist etwas höheres Gras, das fester aussieht, es ist grün. Verlassen und doch ganz hübsch, steht in der Mitte der Anlage das breite und gleichzeitig hohe Gebäude. Auch daran befinden sich die grünen Seile. Ansonsten sieht es noch sehr intakt aus. Ein zwei Fenster sind kaputt, aber das war's. Vom Anblick verzaubert, drückt Kalayrah leicht gegen das Tor, dass sich erstaunlich leise und leicht öffnet.
„Kaleihrah? Was? Wohin willst du?", ruft Dreuwn ihr hinterher, als er merkt, dass sie stehen geblieben ist.
Sie antwortet nicht, sondert betritt den Weg zum Haus. Sie bewundert die grünen Dinge, die überall um sie herum stehen. Sie bleibt vor der Gelblich-weißen Treppe mit 13 Stufen stehen. Sie legt den Kopf in den Nacken um die runde Kuppel zu betrachten, die auf dem Dach thront.
„Hey, komm. Wir müssen weiter.", Dreuwn legt ihr eine Hand auf die Schulter.
Er ist halb außer Atem, weil er den Weg zu ihr wohl gelaufen ist. Auch Florentina kommt angerannt und stützt sich auf ihre Oberschenkeln ab. Kalayrah sieht die beiden verwundert an.
Plötzlich sind Stimmen zu hören.
„Schnell, da rein.", flüstert Florentina und schiebt die beiden durch die Tür.
Auch diese lässt sich leicht und leise öffnen. Alle drei fallen auf den Boden und die Tür fällt krachend zu.
Au.", Kalayrah stützt sich mit den Armen ab und stellt sich wieder hin.
Dreuwn, der neben sie gefallen ist, steht auch auf und sieht sich um.
„Wow.", er dreht sich und schaut nach oben.
Auch Kalayrah sieht sich ordentlich um. Im grünlichen Licht ist zu erkennen, dass die drei in einem länglichem Raum stehen mit hoher Decke. Der Boden ist mit einer roten, weichen Decke abgedeckt, an den Wänden hängen große Bilder mit blassen Farben. Auch an der hohen Decke sind Bilder zu sehen.
„Ob es so früher hier mal war? Mit riesigen Gartenanlagen, bunten Blumen und prachtvollen Villen? Und schaut euch diesen Teppich an. Sowas hab ich nur einmal in meiner Heimat gesehen.", staunend dreht Dreuwn sich um sich selber.
Garten? Teppich? Was soll das alles sein?"
„Oh, ich vergesse immer, das ihr das alles nicht kennt. Also ein Teppich ist das, worauf wir hier stehen. Ziemlich wertvoll und selten bei mir in der Heimat. Und ein Garten ist die Anlage, die um die Villa hier angelegt ist, mit den Büschen und Bäumen, die du eben bewundert hast.", erklärt der Werwolf.
„Ist doch egal, wir sollten uns umsehen, vielleicht finden wir was interessantes oder besser noch einen Ausblick um zu sehen, woher die Stimmen kamen und ob sie wieder weg sind.", springt Florentina dazwischen.
Sie hat recht. Wir sollten uns aufteilen. Ich schaue mich mal da hinten um.", Kalayrah zeigt auf die Holztür am Ende des Flures.
„Ich schaue mich oben um.", Florentina dreht sich zur Treppe, die direkt neben der Tür raufführt.
„Dann bleibt mir wohl der Raum.", lachend öffnet er die Tür, gegenüber der Treppe.
„Jackpot, die Küche."
Kichernd dreht sich Kalayrah um und geht auf die Holztür zu. Dort angekommen drückt sie die Klinke runter und die Tür öffnet sich knarzend.
Merkwürdig, wo sowohl Tor als auch Eingangstür so leise waren...
Hinter der Tür eröffnet sich ein riesiger Raum. Die Decke ist niedriger, als im Flur. Die rechte Seite ist ein einziges riesiges Fenster, teilweise verdeckt von dunklen Vorhängen. Der Holzboden glänzt in dem Licht, dass durch das Fenster leuchtet. Der Raum ist spärlich eingerichtet. In den Ecken des Raumes stehen Stühle, die verziert und mit Teppich ausgelegt sind. An der linken Wand hängt ein länglicher Spiegel und darunter steht eine Kommode. Auf der anderen Seite des Raumes ist in der linken Ecke eine weitere Tür. In der Mitte des Raumes steht ein merkwürdiger Gegenstand. Er ist schwarz und glänzt auch im Licht. Sie geht darauf zu und merkt, dass es nicht höher als ihre Brust ist. Es ist dicker als ein Tisch, aber steht genau wie einer auf drei Beinen. Es ist auf einer Seite breit und verläuft nach hinten in eleganten Kurven enger zusammen. Auf der breiten Seite steht ein kleiner Stuhl ohne Lehne . Sie setzt sich darauf und merkt, dass vor ihr eine Klappe ist an dem Gerät. Neugierig klappt sie diese auf. Darunter befinden sich weiße und schwarze Streifen. Vorsichtig legt sie einen Finger auf einen der weißen Streifen und drückt ihn runter. Ein Ton erklingt. Erschrocken zieht sie den Finger weg. Sie hört sich um, doch der Ton scheint nicht so laut gewesen zu sein, wie es sich für sie anhörte. Wieder legt sie einen Finger auf einen der Streifen. Diesmal erklingt ein hellerer Ton. Lächelnd tippt sie auf ein paar der Streifen herum, bis die Tür aufgerissen wird.
„Komm schnell mit, das musst du dir ansehen!", ruft Florentina in den Raum.

Einmal Dämon, immer DämonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt