Menschen!

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Was sollte das denn?

    Was weiß ich, er ist ein Mensch. Da kenne ich mich nicht mit aus, dazu haben sie uns nichts eingeprügelt.

Kyra,...klappe.

Etwas hilflos sitzt Kaleihrah noch auf dem roten, alten Bett und sieht den noch immer auf dem Boden liegenden Mensch an. Er hatte die Augen geschlossen und war einfach vom Bett gefallen. Sie haben natürlich keine Ahnung, was man in so einer Situation macht. Sie haben nie etwas über Menschen erzählt bekommen, außer dass sie niedere Geschöpfe sind, aber immernoch über den Hybriden stehen. Was sie aber noch wissen, ist, dass sie meistens mit ihrem Herzen denken und viel zu emotional sind, deswegen leben sie noch.

Zumindest hat er uns nicht verraten.

    Das hilft uns nicht weiter, wenn er tot ist.

Ich glaube nicht, das er tot ist...

    Dann überprüf es.

Kaleihrah rutscht vom Bett und kniet sich neben den Mensch. Vorsichtig streckt sie die Hand in seine Richtung und dreht ihn an der Schulter um. Seine Augen sind geschlossen und sein Mund leicht offen.

    Lebt er noch?

„Kyra!", sie schreckt zusammen.
Ihr Dämon kann manchmal echt tacktlos sein.
Nochmal streckt sie vorsichtig die Hand aus. Sie hält zwei Finger unter seine Nase, spürt aber nichts. Panik beginnt sich breit zu machen, die nur von Kyras kühlen Präsens im Zaum gehalten wird.
Einen Weg kennt sie noch, um zu überprüfen, ob er noch lebt.
Sie legt ihren Kopf auf seine Brust und horcht. Sein Körper ist warm und weich...
Bubum, bubum, bubum.
Sein Herz schlägt noch.
Stellt Kaleihrah erleichtert fest.
Ihr Gesicht ist dem seinen zugewandt und sie beobachtet, wie er da liegt.
So warm und gemütlich.
Sie schließt die Augen, den Kopf immer noch auf seiner Brust liegend. Ihre Hände legt sie neben ihren Kopf, sodass sie etwas von der Wärme abbekommen. Jetzt merkt sie auch, wie sich seine Brust langsam hebt und senkt.

    Was genau tust du da?

Lass mich, ich genieße.

    Das sehe ich und es gefällt mir nicht, er lebt noch, kannst du ihn dann bitte aufwecken oder gehen?

Kaleihrah ignoriert Kyra einfach und hört den gleichmäßigen Herzschlägen unter ihr zu.
Beruhigend merkt sie, dass sie langsam abdriftet. Und nicht nur sie merkt es.

  Kaleihrah! Wir müssen hier weg!

„Mhm.", immer tiefer sinkt sie in den Schlaf.
Plötzlich bewegt sich der Mensch. Kaleihrah reißt die Augen auf und sieht, dass Myro langsam die Augen öffnet, während er ein jammerndes Geräusch von sich gibt. Er hebt die Arme, um sich die Augen zu reiben. Noch einmal öffnet er die Augen und senkt den Kopf, nur um Kaleihrah mit einem Blick voll Verwirrung und Ungläubigkeit anzuschauen.
„Was genau machst du da?"
„Ich...äh..."
    Beweg dich!
„Wärst du so freundlich und würdest von mir runter gehen?", seine Wangen werden leicht rot beim Reden.
So schnell es geht, stützt sie sich ab und versucht sich hinzusetzen. Da ihre Hände immernoch auf dem Menschen liegen, erklingt beim Abstützen ein „Hmpf." aus seiner Richtung.
Als sie endlich sitzt, meldet sich ihre Seite mit einem heftigen Schmerz, der ihr kurz den Atem raubt und sie legt mit schmerzverzerrtem Gesicht eine Hand auf die Seite, was den Schmerz nur verschlimmert.
„Hey, ist alles in Ordnung?"
„Ja, türlich. Siehst du nicht, wie wir hier durch die Gegend springen?", fragt sie sarkastisch durch die Zähne gepresst, die Augen zukneifend.
Er kniet sich neben sie und greift nach ihrem Oberteil, um es anzuheben.
„Hey!", Kaleihrah greift sein Handgelenk und verdreht es, sodass er aufschreit.
„Auu! Ich will doch nur schauen, ob was an der Wunde ist.", seine Augen füllen sich mit Tränen.
„Ich sagte doch, mit uns ist alles in Ordnung. Aber du solltest dich mal untersuchen lassen.", sie lässt ihn los und verschränkt die Arme vor ihrer Brust.
Myro reibt sich sichtlich erleichtert das linke Handgelenk.
„Was?"
„Du bist schließlich derjenige, der von dem Bett gefallen ist.", sie schaut in Richtung Tür, die derzeit auf ihrer linken Seite des Raumes ist.
„Bett?...Achso, du meinst die Couch.", verwirrt schaut er zum benannten Gegenstand.
„Was auch immer."
„Ja, das tut mir leid. Es war nicht meine Absicht, dich zu erschrecken.", nervös lachend kratzt er sich am Kopf.
Die folgende Stille wird von einem Magenknurren durchbrochen. Kaleihrahs Augen weiten sich und ihr Gesicht nimmt einen gesunden Rosaton an.
„Hunger?", im Augenwinkel sieht sie, wie seine Mundwinkel sich heben.
Er steht auf und hält ihr die Hand hin. Diese ignorierend, steht Kaleihrah auf, stolpert auf halbem Weg und ist im Begriff, wieder auf den Boden zu fallen. Myro reagiert sofort und greift nach ihrer Taille und Schulter.
„Hey, hey, hey. Langsam, du bist noch nicht bei Kräften."
   Was sagt er da? Nicht bei Kräften? Der spinnt doch.

Kyra, nicht jetzt!
Vorsichtig hilft er ihr beim Aufrichten und achtet darauf, nicht ihre Wunde zu berühren. Als das endlich geschafft ist, führt er sie aus dem Raum. Das erste was Kaleihrah macht, ist sich umzuschauen. Nach einem möglichen Fluchtweg suchen, für den Fall der Fälle. Sie steht in einem relativ engen Flur, der nur ein paar Meter nach rechts und links geht. Links sieht sie eine Tür, die in der oberen hälfte aus Glas besteht, oder besser aus lauter Glassplittern, die in dem Holz ein Bild ergeben. Sie schaut die Tür noch etwas an und versucht herauszufinden, was das Glas darstellen soll.
„Das ist eine Rose. Eine hübsche Blume nicht? Aber die Farben sind über die vielen Jahre leider verblasst. Ich wette sie hat beim Einbau damals gestrahlt.", Myro hat ihren Blick bemerkt.
   Was ist eine Blume?
Kaleihrah wiederholt Kyras Frage und dreht sich endlich von der Tür weg. Der Mensch blinzelt ein paar mal und schaut sie verdutzt an.
„Das ist eine Pflanze, die obendrauf bunte Blütenblätter hat."
Sie denkt kurz über seine Antwort nach und gibt sich damit zufrieden.

Einmal Dämon, immer DämonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt