Einige Wochen später habe ich mich gut eingelebt und die Arbeit läuft nebenbei mit. Wirklich viel zu tun gibt es momentan nicht. Eigentlich könnte man meinen, dass Manager sein ein fulltime job ist, aber falsch gedacht. Solange man keine Dauerevents planen muss oder eben der Manager eines Musikers ist, kann es schon passieren, dass man ein paar Tage absolut nichts zu tun hat. Dann versuche ich mich weiterzubilden: wie lange ich im Whirlpool bleiben kann, bevor ich es nicht mehr aushalte und natürlich auch in Sachen Arbeit.
Ich versuche möglichst viele Kontakte zu knüpfen, um später bei den großen Events ein Ass im Ärmel zu haben, wenn irgendwas schiefläuft. Klassisches Beispiel, das Catering klappt nicht, wird zu spät oder gar nicht geliefert. Für solche Situationen ist ein Plan B immer gut, vorausgesetzt man gibt dem Plan B genug Zeit um den Anforderungen, für die Plan A mindestens zwei Wochen Vorlaufzeit hatte, gerecht zu werden.
Das bedeutet, ich versuche einen Termin mit absolut jedem Caterer in LA zu bekommen und mich dort von der Küche und dem Personal zu überzeugen. Zwei habe ich schon hinter mir, aber die anderen lassen mich zappeln. Ich weiß nicht, was die Bosse gegen mich haben, aber das wird schon, einfach nur optimistisch bleiben.
Zusammengefasst mache ich also folgendes: ich stehe auf, Frühstücke ab und zu, mache mich fertig, um dem Wetter entsprechend den Tag draußen oder drinnen zu verbringen, schreibe einen Haufen E-Mails und denke über meine wunderschöne Nachbarin nach, die ich seit unserer Begegnung an meinem ersten Tag nur noch durch die Fenster gesehen hab.
Ich hasse das. Ich hasse die Selbstzweifel, die mich momentan aufzufressen drohen. Sie ist Künstlerin verdammt noch Mal, sie hat genug um die Ohren als mir durch meine Langeweile zu helfen. Außerdem war doch ihr Bruder letzte Woche da und hat dir was vorbeigebracht, also hör auf. Vergessen hat sie dich schonmal nicht!
Ja, da muss ich meiner inneren besten Freundin zustimmen (diese Innere Stimme klingt wie meine echte beste Freundin, eventuell, weil sie genau dasselbe vor zwei Tagen gesagt hat). Sie hat mir wirklich ein Geschenk bringen lassen und in der Karte, welche dabei war, hat sie sich sogar dafür entschuldigt, dass sie momentan keine Zeit hat, um mich weiter kennen zu lernen.
Heute ist Samstag und ich habe wirklich absolut nichts zu tun. Mein Haus glänzt, mein Auto glänzt und ich, naja ich bin im Pool und versuche mich mit Musik etwas abzulenken. Es ist echt langweilig, wenn man so gar nichts vor hat und sich mit keinem verabreden kann. Ich meine klar gäbe es da Marc, aber der ist heute nicht verfügbar, weil er seit einer Woche auf Hawaii Urlaub macht und dieser Urlaub wird auch noch die nächsten ein-einhalb Wochen dauern.
Klar könnte ich los und am Abend mal in eine Bar gehen. Nur war ich noch nie ein Partygirl und werde es vermutlich auch nicht mehr werden. Bars würden zwar klar gehen, aber allein fühle ich mich da immer doof drin. Bei der Arbeit kenne ich meinen Chef, meinen Partner und ein paar Assistentinnen. Keine von denen würde mit mir etwas unternehmen, denn es ist unter ihrer Würde. Tja, das hat mir eine der Damen ins Gesicht gesagt. Der Chef ziemt sich nicht und der Partner ist ein alter Hase im Job und in der Freizeit stolzer Vater von vier Kindern und treuer Ehemann.
Also bleibt mir nur zu warten, bis sich das Universum überlegt, wen es mir hier zur Seite stellen möchte. Und mir scheint, das Universum hat es sich bei diesem Gedankengang schnell überlegt, denn keine Sekunde später klingelt es an der Tür. Kaum habe ich mich aus dem Pool gekämpft, taucht über dem Gartentor ein schwarz-grüner Haarschopf auf. Dem folgt ein wunderschönes Gesicht mit einem verschmitzten Lächeln auf den vollen Lippen und ein Körper, welcher sich in ein Badetuch gewickelt hat.
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Neues Leben, endlich glücklich? - Billie Eilish FF
FanficEine junge Frau zieht nach LA, erlebt eine Überraschung und findet womöglich die Liebe ihres Lebens! Aber was das Leben noch alles auf Lager hat wird sich noch zeigen. ------------------ "Nices Auto!", ruft mir plötzlich die Gestalt zu und ich dreh...