Part 28 - Suicide (Triggerwarning)

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Okay Leute, bevor ich euch das lesen lasse: Ich spreche hiermit eine Triggerwarnung aus. 

Grundsätzlich wie beim letzten Mal, es geht gleich um Depression und Suizid. Es gilt weiterhin: wer sich nicht sicher ist, ob er es aushält, sucht sich jemanden als Backup dem er vertraut. 
Ich werde euch nicht vom lesen abhalten, ich will euch nur warnen. 





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Am nächsten Morgen befinde ich mich vollkommen übermüdet auf dem Weg ins Büro. Fast verpasse ich die Einfahrt zur Parkgarage des Gebäudes. Ich kann nicht abstreiten, dass es gestern schon viel zu spät war, als wir Zuhause ankamen. Gerade so schaffe ich es mein Auto ohne Unfall zu parken und den Weg zu meinem Büro zu finden. In einer halben Stunde habe ich eine Besprechung, zu der ich zumindest halbwegs ansprechbar sein soll, also muss ich schnell eine Lösung für mein Müdigkeitsproblem finden.

Was würde ich jetzt dafür geben, wenn Kaffee bei mir die erwünschte Wirkung hätte, aber erstens Respekt an alle die sich freiwillig dieses Gesöff Tag für Tag reinschütten als wäre es Wasser, und zweitens weckt es mich irgendwie nicht auf. Ich weiß auch nicht was da falsch läuft. Gerade als ich mir im Aufenthaltsraum einen Energie Drink aus dem Automaten drücke, läutet mein Handy.

Ich hebe ab, ohne darauf zu achten, wer mich da anruft. Dementsprechend bin ich überrascht, als ich die Stimme von einem Kumpel höre, den ich in meiner alten Heimat zurücklassen musste. Wir hatten seit meinem Umzug nicht mehr viel Kontakt, weshalb mich der Anruf fast noch mehr wundert. Er klingt nicht wie sonst und ich habe ein ungutes Gefühl. Als er mich fragt, wie es mir geht und wie es mir hier gefällt wirkt er nicht, als würde es ihn wirklich interessieren. „Boy, bitte sag mir was los ist und halt dich nicht mit sowas belanglosem auf", gebe ich ungeduldig und besorgt zurück.

Darauf höre ich sein Schluchzen und bin innerhalb von Sekunden hellwach. Zwischen einigen Schluchzern entschuldigt er sich, sich nicht schon früher bei mir gemeldet zu haben. Als er weiter redet stockt mir der Atem. Einem, mir nur zu gut bekannten Namen folgt ein heiseres: „Ich konnte ihn nicht aufhalten. E..Er ha..hat sich...." Der Rest des Satzes geht in einer weiteren Heulattacke unter, aber er muss auch nicht weiterreden. Er hat sich umgebracht.

Einer meiner besten Freunde, dem ich ein Stück weit aus seiner Depression geholfen habe, hat den Kampf endgültig verloren. Ich kann nicht verhindern, dass es in mir still wird. Die Ruhe vor dem Sturm. Mein Kumpel legt einfach auf und lässt mich damit allein. So haben wir es immer gehalten: wenn jemand reden wollte, hat er sich schon gemeldet und wenn nicht hat man nach ein paar Tagen nachgefragt. Aber jetzt gerade bin ich zu überrumpelt, um mit dieser Info umzugehen.

Schnell schreibe ich Billie eine kurze Nachricht und flüchte. Beziehungsweise versuche ich zu flüchten, ich bin blind vor Tränen und sehe kaum, wo ich hinlaufe. Irgendwie schaffe ich es in einen Lift und drücke den Knopf, um aufs Dach zu kommen. Da oben kann ich vielleicht wieder denken. So meine Hoffnung.

Ich trete aus dem Lift auf den Helikopterlandeplatz. Das Chaos in meinem Herzen macht mich wahnsinnig. Ich stolpere über die Fläche und kann den animalischen Schrei nicht mehr zurückhalten. Es fühlt sich so an, als hätte ich versagt. Schlimmer noch, als hätte ich ihn umgebracht, obwohl ich weiß, dass es früher oder später so passieren musste. Dafür saß das alles zu tief.

Ich habe keine Ahnung, wie lange ich auf der Landefläche gesessen habe, als hinter mir der Fahrstuhl aufgeht und ich schnelle Schritte auf mich zukommen höre. Ich will nicht mal wissen, wer da auf mich zukommt, aber als sich die Arme der Person um mich legen und ich ihren Geruch in der Nase habe, verstehe ich, dass Billie da ist. Sie fragt nicht nach, will es nicht wissen, aber ich bin mir sicher, dass sie mir den Schmerz an den Augen ablesen kann.

Sie hilft mir hoch und wir fahren nach Hause, sie mit meinem Auto, ein Wagen mit Securities hinter uns. Ich fühle mich immer noch taub, bemerke erst jetzt, dass ich mir den Arm wundgekratzt habe und schweige vor mich hin.

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Ich möchte mir was wünschen^^ 
Jeder, der bis hier her liest, kommentiert bitte diesen Satz, egal mit was. Kann ein emote oder sonst was sein. (Von mir aus auch ein: "Leck mich am Arsch")

Hab euch lieb und bis Mittwoch
Vio

Neues Leben, endlich glücklich? - Billie Eilish FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt