Für die nächsten Sekunden kann ich absolut nichts machen. Sie beherrscht meine Gedanken, meine Gefühle und damit mich selbst. Diese Nähe und vor allem ihre Worte haben mich so verwirrt, dass ich absolut nichts machen kann als vor meiner Müslischüssel zu stehen und in diese zu starren.
„Alles okay bei dir?", fragt mich Billie besorgt und ich reiße mich zusammen und lasse mir schnell eine Ausrede einfallen. „Ich habe nur eben überlegt ob ich ganz normale Milch nehmen soll oder auch Sojamilch", rede ich mich schnell raus und gehe zum Kühlschrank um die Kuhmilch heraus zu nehmen. Billie lacht. „Ich hab kein Problem damit, wenn du nicht Vegan bist. Kannst gerne deine Vorlieben beibehalten, ich werde dir keine Vorwürfe oder so machen, das ist nicht mein Stil!", erwidert sie und grinst mich breit an.
Nach dem Frühstück geht sie wieder nach drüben, weil ihre Mutter in der Zwischenzeit schon einige Male angerufen hat und ich setze mich ins Büro, um noch etwas zu arbeiten, aber irgendwie bekomme ich sie nicht mehr aus dem Kopf. Nach drei Stunden gebe ich auf, steige ins Auto und fahre in die Innenstadt, um ein bisschen Shoppen zu gehen. Das hilft mir zwar nicht sie zu vergessen aber wenigstens kann ich meinen Frust an meinem Geld auslassen.
Knapp zwei Tausend Dollar ärmer aber dafür um einige Klamotten und Schuhe reicher komme ich später am Abend nach Hause. Kaum steige ich aus dem Auto aus, werde ich auch schon stürmisch von hinten umarmt. „Dou bisd zuause", keucht mir eine, sehr miserabel Deutsch sprechenden Billie ins Ohr. Ich muss über den Versuch grinsen, aber der Gedanke zählt! An der Umsetzung kann man ja gemeinsam noch arbeiten.
Ich drehe mich in der Umarmung zu ihr um. „Das war ne nette Geste, aber wenn du das wirklich lernen willst, müssen wir noch etwas an deiner Aussprache arbeiten. Aber für den Anfang nicht schlecht!", grinse ich und umarme sie zurück. Ich freue mich darüber, dass sie meine Nähe von sich aus sucht, das hatte ich noch nie in meinem Leben und es ist ein wahnsinnig gutes Gefühl.
„Hilfst du mir, meine Einkäufe auspacken?", frage ich sie aber anstatt mir zu antworten, drängt sie mich zurück gegen mein Auto. Den Dodge im Rücken und Billie vor mir fällt es mir immer schwerer zu Denken und auch ein bisschen schwerer zu Atmen. „Gerne", haucht sie mir ins Ohr und drückt mir einen schnellen Kuss auf die Wange, bevor sie sich wieder zurückzieht, eine der Autotüren öffnet und sich einige der Papiertaschen vom Rücksitz schnappt. Nach einigen Sekunden habe ich mich wieder gefangen und hole die restlichen Taschen aus dem Auto. Achja, ich hab mich ja am Anfang mal beschwert, dass der Dodge so gut wie keinen Stauraum hat. Es ist doch mehr als ich dachte.
Nachdem ich jetzt doch einige Sekunden auf Billie verloren hab, muss ich sie erst mal im Haus suchen. Fündig werde ich im Wohnzimmer auf der Couch, wo sie schon angefangen hat, die ersten Tüten auszuräumen. „Coole Schuhe, aber das sind noch viel zu wenig", stellt sich mit einem Seitenblick auf das Schuhregal fest, auf dem vier Paar Schuhe stehen. Weiter unten habe ein paar Bücher ihren Platz gefunden, auch wenn es dafür gar nicht gedacht war. Ach ja, mein Plan, das Regal früher oder später aus dem Wohnzimmer zu entfernen, wurde, kurz nachdem er entstanden ist, auf unbestimmte Zeit vertagt. Mir gefällt es einfach zu gut! „Ich könnte gar nicht so viele haben wie du. Da würde ich die meisten keine dreimal anziehen, glaube ich", antworte ich und lasse mich ebenfalls auf der Couch nieder.
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Neues Leben, endlich glücklich? - Billie Eilish FF
FanficEine junge Frau zieht nach LA, erlebt eine Überraschung und findet womöglich die Liebe ihres Lebens! Aber was das Leben noch alles auf Lager hat wird sich noch zeigen. ------------------ "Nices Auto!", ruft mir plötzlich die Gestalt zu und ich dreh...