Part 22 - Depression

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Bevor das Kapitel beginnt möchte ich hiermit eine kleine Trigger Warning aussprechen. Bitte lest dieses Kapitel nicht, wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr es auch aushaltet. Ich beschreibe in diesem Kapitel so genau wie notwendig, wie sich meine Depression anfühlt, wenn sie kickt. 
Ich halte euch nicht auf und wer es lesen möchte, gern, aber achtet vielleicht darauf, dass ihr, falls ihr getriggert werdet eine Art  Backup habt, also jemanden dem ihr vertraut und der euch versteht oder zumindest über Probleme bescheid weiß und mit dem ihr reden könnt. 


Gut Prävention erledigt, auf gehts: 

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„Was war denn los? Wo warst du?", fragt sie mich, als ich mich wieder neben sie lege und mich frage, ob ich sie jetzt sofort fragen soll. „Es ist nichts, es war nur mein Boss. Er wollte etwas mit mir besprechen. Aber lass uns da später drüber reden", erwidere ich, weil ich jetzt einfach nur sie und mein Bett genießen wollte. Am Besten ohne mir den Kopf zu zerbrechen. Das würde noch bald genug kommen. So wie die Schwärze in meinen Gedanken. Genau deswegen will ich noch nicht in den Tag starten.

Wie viel würde ich jetzt gerade für eine Pause-Taste im Leben geben. Ich habe keine Lust auf die schwindende Gefühlswelt, die sich jetzt schon ankündigt. In einer Stunde werde ich mal wieder zum besten Schauspieler der Welt für die Menschen, die damit nicht umgehen können.

Als würde Billie es merken, dass es mir nicht so gut geht wie sonst, zieht sich mich an sich und ich lege meinen Kopf auf ihre Schulter. „Versprich mir, dass wir später reden. Oder du zumindest mit irgendwem darüber redest. Das hilft!", flüstert sie mir zu und ich höre die Besorgnis in ihrer Stimme. Innerlich bin ich schon an einem Punkt meiner gefühlsmäßigen Abwärtsspirale angekommen, bei dem ich mich bemühen muss, bei ihrer Aussage nicht sarkastisch aufzulachen.

Ich bringe ein Nicken zustande und schließe die Augen. Versuche mich auf sie zu konzentrieren. Ihr Geruch umgibt mich, die Wärme ihres Körpers kämpft gegen die Kälte, die sich in mir ausbreiten möchte. Atmen wird immer anstrengender, obwohl es dafür keinen Grund gibt. Am liebsten würde ich aufhören, aber mein Körper macht immer weiter.

Nach einer Stunde, die wir so nebeneinander gelegen haben, regt sich Billie. „Los komm, lass uns frühstücken." Mit diesen Worten schnappt sie mich an der Hand und zieht mich mit sich hoch. Ein missgelauntes Grummeln entkommt meiner Kehle aber ich stehe auf und ziehe mir ein frisches Shirt an. „Worauf hast du Lust?", fragt sie mich, während wir die Treppen hinunter steigen. Ein weiteres Grummeln ist die Antwort. Ich hab keinen Hunger, aber das sage ich ihr nicht.

Bisher hat sie noch keinen Schub mitbekommen, aber der hier ist stark und so sehr ich mich zu wehren versuche, ich kann es nur verlangsamen, das weiß ich. Verstellen hat auch nicht viel Sinn, wenn ich auf Tour mitkomme, wird sie das öfter sehen als ihr lieb ist, aber zumindest kennt sie das Gefühl, depressiv zu sein. Wenn ich genauer darüber nachdenke, ist es traurig, dass mich so ein kleiner Vorfall, eine solche minimale Planänderung, derart aus der Bahn werfen kann.

In der Küche angekommen, mache ich mir ein Müsli und esse es solange mein Magen noch macht was er soll. Billie macht sich Pancakes, deren Geruch ich nicht lange aushalte. Schnell flüchte ich in mein Büro und setze mich auf die Fensterbank. Ich hasse dieses Gefühl, das mich gerade beherrscht. Am meisten jedoch hasse ich die Gewissheit, dass dieses Gefühl den restlichen Tag nicht verschwinden wird, ich aber genug Pflichten hab, die ich erledigen muss. Das ist das schwerste: Weiter zu funktionieren, als ob nichts wäre!

Wenig später kommt Billie in das Zimmer und setzt sich ohne ein Wort zu mir. Sie fasst mich nicht an, worüber ich froh bin, denn ich könnte die Berührungen nicht ertragen. Wir haben schon mal darüber geredet, wie das alles mit den Depressionen ist und bei ihr mit dem Tourette, aber es jetzt zu sehen, ist doch eine andere Herausforderung. Und die meistert sie ganz gut.

Als ich mich meiner Arbeit zuwende bleibt sie einfach sitzen und schaut mir zu, was mich glücklicherweise nicht mehr ganz so ablenkt wie am Anfang. Im Gegenteil, ich bin sogar froh, dass sie noch mit mir in diesem Zimmer ist. Das hilft mir, meine Selbstbeherrschung etwas wiederzufinden.

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Haben es alle bis hier überlebt? Sehr gut! 
Leute, das hier war das erste Kapitel mit Trigger Warning, ein zweites ist schon fertig und ich befürchte, dass noch ein paar weiter kommen werden. Auch wenn sich vielleicht einige von euch denken: "So schlimm wars doch gar nicht" will ich auf Nummer sicher gehen und die Warnung vor jedes Kapitel schreiben, das eine Depression oder anderes Triggern kann. Nummern poste ich keine, bitte sucht sie euch aus dem Internet, ich hab mit denen zu wenig Erfahrung. 

Gut, ich denke das wars. Habt noch einen schönen Resttag, Restnacht, Restschule, was auch immer. Hab euch lieb. - Vio

Neues Leben, endlich glücklich? - Billie Eilish FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt