So... Endlich Ferien! Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachten und schöne Feiertage *-*
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Ich hörte meinen Herzschlag so stark, dass in er in meinem ganzen Körper wie ein Echo nachhallte. Als mir plötzlich jemand eine Hand auf die Schulter legte, fuhr ich erschrocken herum und starrte ins Dunkle. Dann, als Gandalf wieder seinen Stab entzündete erkannte ich die Person. Es war Aragorn.
"Geht es Euch gut?", fragte er. Mein Atem ging noch immer so unregelmäßig, dass ich fürs Erste kein Wort herausbrachte und einfach nur stumm nickte. Er erwiderte das Nicken. "Jetzt sind wir quitt.", meinte er. Ich wusste nicht, wieso mich das so berührte, aber vielleicht lag es daran, dass es ein sehr langer Tag gewesen war, an dem wir beide fast gestorben wären. Wir alle waren am Ende unserer Kräfte.Auch Gandalf sah das ein, obwohl er noch am wenigsten Schaden genommen hatte, und schlug vor, sich vor dem nun verschütteten Tor am Anfang des Tunnels niederzulassen. Er erklärte sich sogar bereit dazu, die erste Wache zu übernehmen. Nachdem wir unsere nassen und verdrecken Klamotten so gut es ging abgelegt hatten, machten wir es uns auf dem ebenen Boden des Tunnels bequem. Immerhin war es hier trocken und warm. Und trotz meiner Angst vor dem Monster in dem See da draußen und den vermeintlichen Orks in den Mienen vor uns, sank ich bald in einen traumlosen Schlaf.
Ich wusste nicht wie lange ich geschlafen hatte, denn hier unter dem Berg war es dunkel, doch ich wurde schließlich von Merry geweckt. Die Hobbits sahen ziemlich mitgenommen aus, doch ich musste auch kein besseres Bild abgeben, denn ich bemerkte, dass er mich nicht zur nächsten Nachtwache weckte, sondern weil wir uns bereitmachten, unsere Reise fortzusetzten. Man hatte mich einfach durchschlafen lassen. Dankbar gähnte ich und streckte mich. Die Aufregung vom vorherigen Tag steckte mir noch immer in den Knochen, aber zumindest waren die Schmerzen in meiner Handinnenfläche dank meines langen Schlafes verklungen und von den brennenden Saugnapf-Abdrücken waren nur noch unscheinbare rote Flecken übrig geblieben.
Die Luft in dem Tunnel war stickig und modrig - kein Wunder, wenn man bedachte, dass das Tor, durch das wir gekommen waren nun für immer verschlossen war und hier die Leichen von mehreren unglücklichen verrotteten. Vorsichtig stiegen wir schließlich über diese Überreste. Bestimmt hunderte davon häuften sich in dem dunklen Gang, der kurz danach endete. Die Körper versperrten fast eine Tür in dem Felsen, die schwer in ihren Angel lag. Fast so, als hätten die Zwerge in ihren letzten Augenblicken versucht, sie verzweifelt zuzuhalten...
Doch das Schloss der Tür war aufgebrochen und als Gandalf sie mit einem haarsträubenden Quietschen aufschwingen ließ, tat sich dahinter eine voluminöse Schwärze auf. Gandalfs Licht reichte nicht aus, um den Raum, den wir nun betraten auszuleuchten und als Gandalf mithilfe eines Zaubers das Licht durch die Luft sandte, sahen wir, dass es sich um eine mächtige Halle handelte. Alle paar Fuß erstreckte sich ein Pfeiler in die Höhe um eine Decke zu tragen, die so weit oben lag, dass man sie vermutlich nicht einmal sehen konnte, wenn die Halle komplett ausgeleuchtet gewesen wäre. Hier und da führten Brücken über unseren Köpfen hin und her und ab und zu zweigten kleinere Tunnel in den Wänden von der großen Halle ab.Wir durchquerten diese, Gandalf schien die Richtung zu kennen und auch die richtige Tür, die uns am anderen Ende der Halle erwartete. Diese war nun kunstvoll beschmückt mit Ranken aus Metall und funkelnden Steinen, die noch etwas von dem vergangenen Glanz des Zwergenreichtums zeigten.
Dahinter lag eine lange Treppe, die in die Tiefe führte und sich weiter in der Dunkelheit mit anderen Treppen kreuzte. Dazwischen lag nichts, außer spitze Felsen und Schwärze.
"Passt auf! Und seit so leise wie möglich.", warnte uns Gandalf noch und drehte sich mit wehendem Umhang zu uns um. Das brauchte er uns nicht zweimal zu sagen. Die Stufen waren rissig und bröckelig und es gab an keiner Seite ein Geländer. Außerdem mussten jetzt Boromir und Sam weitere Fackeln entzünden, was wir eigentlich hatten vermeiden wollen, doch Gandalfs Licht reichte nicht mehr aus, um alles sicher zu beleuchten. Mehr als einmal hätte einer von uns fast den Halt verloren und konnte sich nur mit rudernden Armen wieder stabilisieren, ohne in den Rücken des Vordermanns zu fallen und womöglich auch noch die ganze Gruppe zu Fall zu bringen. Auch hörte man öfters unterdrücktes Japsen oder Keuchen, wenn jemand über eine nicht befestigte Kante rutschte.Nach meinem Missgeschick gestern, wobei ich in die schleimige Pfütze am Rande des Sees getreten war, passte ich heute umso mehr auf. Ich konzentrierte mich so sehr auf die Stufen, machte Stück für Stück sicher platzierte Schritte, dass mir nach hunderten von Stufen langsam der Kopf schwirrte. In dem schlechten Licht schienen die Konturen zu verlaufen und man konnte die Stufen immer schlechter voneinander differenzieren. Außerdem machte die Treppe immer öfters Knicke um die Ecke, sodass man völlig die Orientierung und einen Sinn für Richtung verlor. Ich wollte mir zudem gar nicht vorstellen, welche Gebirgsmassen nun über uns lagen...
Die Stille und nur das stetige Geräusch unserer Schritte kam mir von Minute zu Minute unheimlicher vor und brachte mich ins Nachdenken darüber, was sich hier wohl vor Generationen zugetragen haben. Was passiert sein musste, dass diese Miene nun so verlassen dalag. 'Die Zwerge haben zu tief gegraben', hatte Gandalf gesagt. Sie waren zu gierig gewesen. Mir war der Eifer des Zwergenvolks bekannt, und auch ihre Ruppigkeit - ein Grund, warum Elben und Zwerge nicht gerade die besten Freunde waren. Doch waren sie kein grausames Volk. Aber wusste ich auch, dass es neben den Ringen, die damals für die Menschen und Elben geschaffen worden waren auch Ringe für die Zwerge gegeben hatte. Sieben Stück. Konnten diese etwas mit der Gier nach Macht und Reichtum zu tun haben, die hier ihre Spuren hinterlassen hatten? Ich wusste schließlich welche Auswirkung der Ring hatte, den mein Vater trug.
Mit diesen Gedanken beschäftigte ich mich über die Zeit, die mir wie Stunden vorkam und war daher ganz überrascht, als meine Füße nicht mehr auf rutschigen Stufen Halt suchten, sondern auf festen Boden trafen. Wir waren am Ende der Treppe angekommen, tausende Fuß unter der Erdoberfläche und mit unzähligen Treppen, Pfeilern, Tunneln und Gewölben über uns. Neben uns erstreckte sich noch immer ein gähnendes Nichts. Wir schienen in einer zweiten Halle angekommen zu sein, durch die uns Gandalf jetzt weiter scheuchte. Diese verengte sich bald, die Decke wurde niedriger und schließlich befanden wir uns in einem neuen Tunnel, der wohl Teil eines verzweigen Höhlensystems war. "Das ist der ältere Teil", hörte ich Gimli murmeln.
Im Vergleich zu den luftigen und schwindelerregenden Weiten der Hallen davor, fühlte ich mich hier sehr beengt. Auch kehrte die Stickige Luft wieder zurück. Ich konnte nicht sagen, wie lange wir schon durch diesen Berg liefen und wieviel noch vor uns liegen würde. Drei Tage würde es dauern, hatte Gandalf doch gesagt...
"Wir machen hier halt!". sagte Gandalf abrupt, als wir an einer Tunnelgabelung angekommen waren. "Endlich!", hörte ich Sam schnaufen und ich teilte seine Meinung. "Wird das eine längere Pause, Herr Gandalf? Ich habe seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen!", beklagte sich Pippin. "Genau, seit dem Frühstück nicht mehr!", pflichtete ihm Frodo bei. Hobbits hatten ja immer viel Hunger.
"Esst so viel ihr wollt, ihr Hobbits.", meinte Gandalf, doch in seinem Ton war nicht so gutmütig wie sonst. Eher besorgt. Mit gerunzelter Stirn blickte er auf die drei Tunneleingänge vor uns und zog nachdenklich seine Pfeife hervor. "Wir werden hier etwas länger verweilen. Ich habe vergessen, welcher Tunnel der Richtige ist."
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Der Herr der Ringe oder das Erbe von Angmar
FanfictionElodiel ist eine Elbin mit ungewöhnlichen Kräften, sie herrscht über die Elemente. Das liegt daran, dass ihr Vater der Hexenkönig von Angmar war...ist. Denn als das dritte Zeitalter sich seinem Ende nähert, hat sie keine Kontrolle mehr; ihre Kräfte...