Noch immer war Antonio's Blick auf Kiyan und mich fokussiert, wie wir uns in einer äußerst unpassenden Position in der Kutsche befanden.Kiyan und ich hatten ebenfalls in unseren Bewegungen innegehalten und ich starrte aus ebenso großen Augen zurück.
Das durfte doch wohl nicht wahr sein!
Kiyan fing sich am schnellsten von uns dreien und richtete sich mit einem verhaltenen Räuspern wieder auf, während er seine Haare wieder glattzustreichen versuchte, was vergeblich war.
"Na dann. Lass uns mal deine Fans begrüßen."
Seine Stimme klang seltsam belegt, sonst jedoch konnte ich keine Anzeichen erkennen, dass ihn das Hereinplatzen von Antonio nervös machte oder gar in Verlegenheit brachte.
Aber natürlich nicht...immerhin war das Kiyan, von dem wir hier redeten.
Und den brachte schließlich selten mal was aus dem Konzept, ganz im Gegensatz zu mir.
"Ja klar", presste ich heraus, während ich wie von der Tarantel gestochen aufsprang und kläglich daran scheiterte, meine Verlegenheit zu überspielen.
Dabei hatten wir es doch beide gar nicht nötig, denn es war nun mal wirklich nicht so gewesen, wie es ausgesehen hatte!
Antonio starrte uns noch eine Sekunde tonlos an, bevor er sich ohne ein weiteres Wort abwandte und irgendwo nach draußen verschwand.
Ich zog eine Grimasse und versuchte die vielen neuen Falten meines blauen Kleides so gut wie möglich auszubügeln, die es bei Kiyans Attacke abbekommen hatte.
Von draußen konnte man bereits unzählige Stimmen hören, die lachten, durcheinanderredeten oder irgendetwas riefen.
Ich vernahm auch helles Kinderlachen, allgemein hatte ich das Gefühl mich auf einer Art Festival zu befinden, das ich als kleines Kind einmal mit meinen Eltern besucht hatte.
Ein Schauer lief mir den Rücken hinunter als mir klar wurde, dass all diese Menschen wahrscheinlich nur unseretwegen hier waren.
Weil sie uns sehen wollten. Ich war bekannt. Bekannt in ganz Egondria. Und wofür? Weil ich an einem öffentlichen Casting teilnahm, in dem sich der Prinz nach Belieben seine Frau auswählen sollte.
Wenn ich so darüber nachdachte, war ich nicht besonders stolz, aber rückgängig machen konnte ich jetzt sowieso nichts mehr.
Also wurde es Zeit, dass ich mich der Menge da draußen stellte. Und zwar mit Stolz.
"Bereit? Oder bist du nervös?", Kiyan grinste mich herausfordernd an.
"Ach keineswegs", grinste ich zurück und versuchte das Zittern meiner Hände zu verstecken.
"Na dann, meine verehrte Dame, wollen wir?"
Er streckte mir seine Hand entgegen und ohne, dass er es erwähnte hörte ich die versteckte Warnung hinter seinen Worten, ich solle mich ja anständig benehmen.
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Royal Decision ~ Love is the river of life in the world
Romance"Es gehört viel Mut und Kraft dazu, einen Mann von sich abhängig zu machen, doch es zahlt sich fast immer aus." - Katharina ll. - _________________________⚜️________________________ 50 junge, hübsche Mädchen, 5 heiße, charmante Jungen - zwei von ihn...