Die weiße Wand nahm meinen gesamten Sichtbereich ein und fast glaubte ich, das gestern Erlebte nur aus meinem Gedächtnis auf den weißen Hintergrund zu projizieren, so deutlich sah ich die Bilder des vergangenen Gesprächs noch immer vor meinem inneren Auge."Alles in Ordnung, Ashley?"
Skye's Stimme mischte sich in meine Erinnerungen und ich löste meinen Blick mühselig von der weißen Wand im Speisesaal, auf die ich starr geradeaus gestarrt haben musste.
"Alles okay."
Schnell reckte ich meinen Daumen nach oben und versuchte sie so wieder abzuwimmeln.
Das letzte, was ich jetzt gebrauchen konnte war ungewollte Aufmerksamkeit.
Denn auch, wenn ich das Geheimnis, das jede, der hier im Raum anwesenden Kandidatinnen und das ganze Königreich von Egondria nicht warten konnten zu erfahren, unabsichtlich herausgefunden hatte, konnte ich mich nicht an einen Moment in meinem Leben erinnern, an dem ich so am Boden zerstört gewesen war, wie jetzt gerade.
Wieder einmal wünschte ich mich nach Hause zu meiner Familie, wo ich all meine Probleme und Sorgen zumindest für einen kleinen Moment hinter mir lassen könnte.
Aber ich wollte nicht feige sein. Ich wollte nicht feige sein und einfach abhauen, wenn mir das Wasser einmal bis zum Hals stand. Das wäre einfach nur jämmerlich.
Außerdem wollte ich dem Kronprinzen, an diesem Punkt war dieses Wort schon fast ein Schimpfwort für mich, diesen Triumph nicht gönnen.
Ja, er hatte mich hinters Licht geführt. Und ja, ich war so dumm gewesen und war tatsächlich auf seine Spielchen hereingefallen, hatte mich um den Finger wickeln lassen, hatte ihn sogar geküsst und-
Nein, das wollte ich beim besten Willen nicht weiter ausführen.
Aber unterkriegen lassen würde ich mich von diesem Mistkerl noch lange nicht.
"Du hast dein Essen noch nicht einmal angerührt...das passt überhaupt nicht zu dir", stellte Skye kritisch fest und beäugte mich weiter misstrauisch.
Ich seufzte tief.
Natürlich hatte sie Recht. Das passte überhaupt nicht zu mir. Aber schon allein bei dem Gedanken, dass wir heute Abend mit der französischen Prinzessin rechnen mussten, wurde mir übel.
Ich konnte mir nicht erklären, warum es mir jetzt, da ich wusste, dass Kiyan der war, den sie wollte, so viel mehr ausmachte, dass die Prinzessin nun am Casting teilhaben sollte.
Eigentlich konnte es mir doch egal sein, ich wollte keinen Lügner, keinen Kronprinzen, schon gar nicht, wenn es sich dabei um Kiyan handelte.
Und doch war da dieser Würgereflex, wenn ich daran dachte, wie sie neben ihm auf einem Thron an der großen Tafel im Speisesaal saß und sich während dem Essen lachend an ihn schmiegte.
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Royal Decision ~ Love is the river of life in the world
Roman d'amour"Es gehört viel Mut und Kraft dazu, einen Mann von sich abhängig zu machen, doch es zahlt sich fast immer aus." - Katharina ll. - _________________________⚜️________________________ 50 junge, hübsche Mädchen, 5 heiße, charmante Jungen - zwei von ihn...