⚜️ Kapitel 46 ⚜️

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Ich betrachtete das faltige, weiße Hemd in meinen Händen, das ich bemüht ordentlich zusammengefalten hatte, um es endlich wieder loszuwerden

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Ich betrachtete das faltige, weiße Hemd in meinen Händen, das ich bemüht ordentlich zusammengefalten hatte, um es endlich wieder loszuwerden.

Ich wusste, dass es besser war, das verdächtige Hemd von Kiyan so schnell wie möglich wieder an besagten jemand abzutreten und doch fiel es mir irgendwie schwer.

Das war doch lächerlich! Es war doch nur ein bedeutungsloses Hemd, mehr nicht!

Doch mein Herz schien das mal wieder ganz anders zu sehen als mein Verstand, denn bevor ich den Korridor betrat, der zu den Gemächer der fünf jungen Herren führte, atmete ich noch einmal tief durch und drückte den weißen Stoff gegen mein Gesicht, um noch ein letztes Mal seinen Geruch in mich aufzunehmen.

Der frische Duft von Zitrone gepaart mit der süßen Note ließ mich wieder klar denken und bremste mein galoppierendes Herz, wenn auch nur ein wenig, wieder aus.

Die zwei Wachen, die vor dem Korridor der königlichen Gemächer positioniert waren, schauten mich zwar an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank, doch gerade gab es wichtigere Dinge für mich, als mir Sorgen zu machen, dass mich die Wachen des königlichen Palastes vielleicht für ein verrücktes Huhn hielten.

"Verehrte Lady Ashley-"

Ich seufzte.

Natürlich funktionierte es nicht, sich einfach an den Wachen vorbeizuschleichen, in einen Teil des Palastes, in dem ich offenbar nicht ganz so erwünscht war.

Eigentlich hatte ich für so ein Theater gerade gar keine Nerven, trotzdem setzte ich ein freundliches Lächeln auf und sah zu dem Wachmann auf, der mich angesprochen hatte und unterbrach ihn noch, bevor er überhaupt einen ganzen Satz zustande gebracht hatte.

"Ich wollte nur etwas zurückgeben. Ich bin sofort wieder weg", meinte ich mit zuckersüßer Stimme und zeigte auf das Hemd in meinen Händen.

Der Wachmann, nach seinem Namensschild hieß er Officer Grading, warf mir noch einmal einen befremdlichen Blick zu, bevor er unsicher den Blick des anderen Wachmannes suchte.

"Wieso überlassen Sie das nicht einfach uns, wir werden das Hemd frisch gebügelt und gewaschen wieder zurückbringen. Wem gehört es denn?", fragte dieser mit hochgezogenen Augenbrauen.

Es ihnen überlassen? Wie praktisch.

Einen Moment lang war ich tatsächlich versucht mich erweichen zu lassen und das Hemd einfach in die Obhut dieser Herrn zu übergeben. Doch etwas in mir, ein winzig kleiner Teil in mir wehrte sich wehement dagegen.

Dieser Teil von mir wünschte sich nämlich nichts sehnlicher, als Kiyan endlich wieder zu sehen und dafür lieferte dieses Hemd mir die beste Entschuldigung.

Denn mit einer Entschuldigung musste ich mir nicht selbst eingestehen, wie sehr ich ihn bereits vermisste, obwohl es erst ein paar Stunden seit dem Frühstück heute morgen her war, dass ich ihn gesehen hatte.

Royal Decision ~ Love is the river of life in the world Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt