Oneshots 4u [Abgeschlossen + Überarbeitet]

Prinz Kaspian

Trompeten ertönten und rissen mich aus meinem Schlaf.
Ich grummelte unzufrieden und vergrub meinen Kopf tiefer in meinem Kissen.
„Prinzessin, Ihr müsst aufstehen.
Die Pevensie-Geschwister sind hier...mit einem Besucher.",informierte mich eine piepsige Stimme ganz nah an meinem Ohr.
Ich stöhnte genervt auf, streckte mich ausgiebig und stand anschließend, wenn auch widerwillig, auf.
„Was für ein Besucher?",fragte ich das kleine Erdmännchen neben mir.
Sie sank den Blick und piepste irgendetwas.
Sanft lächelte ich und sank in die Hocke.
Anschließend legte ich meine Finger unter das Kinn des süßen Erdmännchens und hob dieses an, sodass es mir nun ins Gesicht blickte.
„Prinz Kaspian...",murmelte das Tier leise.
Ich zog meine Hand zurück und drückte diese zu einer Faust zusammen.
Wie konnte er es wagen?!
Schnell strich ich mir mit meinen Fingern durch mein unordentliches Haar und schlüpfte in ein neues Kleid, ehe ich den Vorhang meines Zelts aufgebracht zur Seite schob und wütend zu dem Treffpunkt und gleichzeitig dem Mittelpunkt unseres Lagers lief.
Eine Fanfare ertönte, die meine Ankunft ankündigte und die Köpfe der vier Geschwister und des Prinzens zu mir drehen ließ.
Besonders eine Person konnte den Blick einfach nicht von mir abwenden.
Wie gebannt starrte Prinz Kaspian mich an und ließ seinen seinen Blick über mich schweifen. (GIF)
Ich erinnerte an eine Kriegsgöttin, wie ich mit erhobenem Haupt, im Wind flatternden Haaren und einer kalten Miene auf die Fünf zuging.
„Prinz Kaspian, ich weiß nicht, ob es unglaublich dumm oder unglaublich mutig von Euch war, hierher, in das ehemalige Lager meines Vaters, Aslan, zu kommen, nachdem die Euren sein Land genommen und seine Untertanen erbarmungslos abgeschlachtet haben. Also nennt mir nur einen Grund mit Euch nicht sofort das Selbe zu tun!",hallte meine dominate Stimme über den Platz.
Erschrocken blickte mich der junge Mann an.
Natürlich er hatte nicht gerechnet, dass man ihn hier nicht mit Samthandschuhen berührt, so wie er es normalerweise gewöhnt war.
„Ich bin in Frieden hier, Königin...?",er hatte einen seltsamen Akzent...irgendwie exotisch.
Ich lachte bitter an den Gedanken, dass er tatsächlich dachte, dass ich eine Königin wäre.
„Narnia hat keine Königin, Prinz Kaspian. Narnia hat einen König, den Besten, den Einzigsten, meinen Vater Aslan. Ich bin eine Prinzessin.",erwiderte ich stolz lächelnd.
„Ich verstehe nicht ganz...Aslan ist tot. Er wurde seit einem Jahrtausend nicht mehr gesehen.",antwortete der Prinz verwirrt.
Ich verdrehte meine Augen:„Ihr Menschen seid so naiv. Wenn man nicht gesehen werden will, dann wird man es auch nicht, wenn man so mächtig wie mein Vater ist. Er wird kommen, wenn er es für richtig hält...Auch wenn er sich wirklich mal beeilen könnte.",den letzten Satz murmelte ich eher leise vor mich hin.
„Was passiert nun mit ihm, Prinzessin Y/n?",fragte mich die piepsige Stimme einer Maus.
Gespielt nachdenklich legte ich mir meinen Finger ans Kinn.
„Hmm...naja ich bin mir sicher ein paar hier würden es lieben Euch ein wenig wehzutun, bevor sie Euch töten würden. Die Euren sind Schuld an den Toden vieler Tiere. Mütter, Väter, Schwestern, Kinder...
Ihr Leben ausgelöscht, so als ob es nichts bedeutet hätte. Aber Ihr habt ein hübsches Gesicht und einem hübschen Gesicht kann man doch nicht wehtun...oder? Ich gebe Euch eine Chance, mein Prinz. Ich will nicht, dass Ihr Euch auf irgendeine lächerliche Art und Weise beweist mit Ritterspielen oder weiß der Kuckuck was. Zeigt mir einfach nur, dass Ihr nicht so seid, wie die Menschen, die Narnia so zerstört haben."
Ich sah wie sich die Schultern des Monarchen erleichtert senkten.
„Ich, Prinzessin Y/n, Tochter Aslans, Herr und Schöpfer Narnia's, stelle Prinz Kaspian, Thronerbe der Telmarer, unter meinen persönlichen Schutz.
Es soll ihm kein Leid widerfahren, weder innerhalb, noch außerhalb dieses Lagers. So solle auch er keinem der Meinen Leid widerfahren lassen.
Wenn doch, wird er oder derjenige, der ihn in irgendeiner Form verletzt hat, die Konsequenzen seiner Taten tragen.",hallte meine Stimme übernatürlich laut über den Platz, sodass jeder mich klar und deutlich hören konnte.
Es ertönte Gemurmel, doch mit einem Blick meinerseits, verstummte dieses wieder.
Ich sah wieder zu dem Mann vor mir:„Ihr habt nur diese eine Chance. Nehmt sie und vermasselt es nicht."
Anschließend, nach meiner Rede, nahm ich nun auch die Personen hinter Kaspian wieder richtig wahr.
Sofort hellte sich mein Gesicht auf, als ich Susan, Lucy, Peter und Edmund erkannte.
Mit gerafften Rock lief ich an dem Prinz vorbei und stürmte auf die Geschwister zu.
Fest drückte ich sie an mich.
„Du bist uns also nicht böse?",nuschelte Lucy mit ihrer sanften Stimme.
Ich schüttelte meinen Kopf:„Es wird sicherlich einen Grund für euer Verschwinden geben."
Ich löste mich und drehte mich stolz blickend zu meinem Volk um:„Heißt die vier Herrscher Narnia's mit einer anständigen Begrüßung willkommen!"
Trompeten, Trommeln und die verschiedensten Geräusche ertönten, als sich die Vier und ich uns auf machten, um herauszufinden, was damals geschehen war.
Dabei bemerkte ich den verträumten Blick des Prinzens nicht, dessen Herz ich auf einmal höher schlagen ließ.

Überarbeitet : )