• 𝖈𝖍𝖆𝖕𝖙𝖊𝖗 𝟓 •

2.6K 96 8
                                    

𝑇𝑎𝑒ℎ𝑦𝑢𝑛𝑔

„Scheiße man!", dachte ich mir als ich bemerkte, dass ich mein Handy in der Cafeteria vergessen hab. Hoffentlich hat keiner von den ganzen Spasstis hier mein Handy mit gehen lassen, ansonsten gibt's Stress.

Gerade ging ich durch die Tür, die zur Cafeteria führte, als ich einen Körper am Boden sah. Diesen ignorierend nahm ich mein Handy und wollte wieder verschwinden, doch beim genaueren Betrachten viel mir auf, dass das Jeon Jungkook ist. Ein mini Flashback kam mir wieder ins Gedächtnis, als sie ihn in der Mittagspause zugerichtet hatten. Lag er etwa wirklich schon zwei Stunden hier am Boden? Normalerweise ist mir das komplett egal, wenn eine Person Hilfe benötigt, aber irgendwie hatte ich diesmal einen Drang zusehen, ob es ihm gut ginge. Er sah nämlich sehr schlimm zugerichtet aus. Aus seiner Nase floss Blut, welches bereits getrocknet und verschmiert in seinem Gesicht klebte, sein Auge war blau und er lag komisch verkrümmt auf dem Boden, was mir signalisierte, dass er starke Bauchschmerzen haben musste. Wie heute Morgen auf dem Schulhof, nur noch viel schlimmer. Was mir erst dann auffiel war, dass er seine Augen geschlossen hatte. Ich hoffte mal, dass er nur schlief und nicht ohnmächtig ist. Vorsichtig beugte ich mich zu ihm hinunter und probierte ihn irgendwie zu wecken. Doch er reagierte nicht wirklich. Langsam kam Panik in mir hoch. Was ist wenn sie es diesmal wirklich übertrieben hatten? Soll ich die Rettung rufen? Oder zuerst eine Lehrperson holen? Doch bevor ich mir noch weiter Sorgen machen konnte, öffnete der Junge unter mir langsam die Augen. Zu mindestens eines davon, denn das andere konnte er nicht richtig öffnen, zurückzuführend auf die Verletzung.

Ich glaube, er realisierte mich nicht wirklich, denn er brach einfach in Tränen aus und krallte sich in mein Shirt. Wie schon gesagt, war ich zwar noch nie jemand der sich viel um andere scherte, doch diesmal war es, aus mir unbekannten Gründen, anders. Irgend etwas in mir sagte mir, ich sollte probieren ihn zu beruhigen, was ich auch versuchte. Die Betonung liegt auf versuchte, da ich noch nie jemanden zuvor getröstet hatte, fiel es mir schwer ihm zu helfen.
Doch als ich ihn umarmte und begann über seinen Rücken zu streichen, wurde seine Atmung wieder ruhiger.

Nach noch weiteren Minuten die verstrichen, sah er endlich mit gläsernen Augen, zu mir auf. „E-entschuld-digung...", meinte er mit weinerlicher Stimme. Verwirrt sah ich ihn an und fragte nach für was. „Na-naja, i-ich h-hab dein Shirt vol-vollkommen ver-verunstaltet...", stotterte der zerbrochene Junge. „Ach, das macht doch nichts. Mit waschen geht alles raus, nicht Wahr?". Mir ist gar nicht aufgefallen, wie sehr mein T-Shirt beschmutzt wurde, als er sich bei mir ausheulte. Außer ein schwaches Nicken brachte der Kleine nichts mehr heraus.
„Soll ich dich zur Schulkrankenschwester bringen? Oder lieber gleich die Rettung rufen? Du siehst nämlich echt übel aus." Waren vielleicht im Moment nicht die besten Wörter ihm zu sagen wie scheiße er aussieht, aber wie gesagt ich bin eben nicht gut ihm Menschen helfen oder beruhigen und ich weiß wirklich nicht warum ich dann ausgerechnet unserem Schulopfer helfen musste. „NEIN!", kam es fast schon panisch von dem Jüngeren. „Kein Krankenhaus... nicht schon wieder.", wurde er zum Ende hin immer leiser. Doch ich verstand es genau. Was meinte er mit 'schon wieder'? Wie oft mussten sie ihn so fest verprügeln haben, dass er bald schon paranoid gegenüber Krankenhäusern wurde? „Soll ich dich dann wenigstens nach Hause bringen?". „N-nein... i-ich schaff das scho-schon.". langsam lies ich dann von ihm ab, um zu sehen ob er es wirklich alleine schafft aufzustehen. Doch wie ich mir schon gedacht hatte, brach er sofort wieder zusammen und blieb am Boden liegen. Mit einer hinaufgezogenen Augenbraue fragte ich erneut: „Bist du dir da sicher?". Diesmal bekam ich aber nur ein Kopfschütteln von ihm. Ohne weiter darüber nachzudenken nahm ich ihn im Brautstyle hoch, wofür ich ein, nicht ganz so männliches, Quietschen bekam. Lachend, machte ich mich auf den Weg aus der Schule.

 „In welchem Stadtteil liegt denn deine Wohnung?", fragte ich den Jungen in meinen Armen. Jungkook sah auf einmal so aus als hätte er einen Geist gesehen. Verwirrt fragte ich, ob es ihm nicht gut ginge. Der Kleine in meinem Armen antwortete nur, dass er es doch selbst nach Hause schaffen würde. Verwundert warum er auf einmal doch so entschlossen ist es selbst nach Hause zu schaffen, ließ ich ihn am Boden ab. Ein leises 'danke, tschau' brachte er noch über seine Lippen ehe er probierte weg zu rennen, was aber mehr einem Humpeln glich. „Will man dem Jungen einmal helfen und dann nimmt er es nicht einmal an...", murrte ich vor mich hin, ehe ich den Weg zurück ins Klassenzimmer antrat.

· • ● ● • · 

heyyyy ,
hier ist das fünfte kapitel. hoffentlich hat es euch gefallen und ihr mögt die geschichte noch weiterhin lesen. schönes täglichen oder nächtlichen noch und bis zum nächsten mal.

~782 Wörter~

𝐭𝐡𝐞 𝐰𝐚𝐲 𝐲𝐨𝐮 𝐥𝐨𝐨𝐤 𝐚𝐭 𝐦𝐞 || 𝐣𝐣𝐤 𝐱 𝐤𝐭𝐡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt