Inzwischen finde ich mich im Palast zum Glück ganz gut zurecht. So dauert es nicht lange, bis ich die große Treppe betrete, die hinunter in den Schlosspark führt. Ich atme die frische Luft, in der Hoffnung, dass sie mir auch frische Gedanken bringt. Aber mir fehlt die Perspektive. Mein Leben lang war ich gehalten, die Calia-Kroesus-Frage aus einem ganz bestimmten Blickwinkel zu sehen. Wie um Himmels Willen soll ich jetzt plötzlich anders denken?
Ich höre ein leises Lachen und Frauenstimmen, die vom Wind herbeigetragen werden und folge ihnen. Ich muss meinen Kopf frei machen und später darüber nachdenken. Momentan sitzt auch noch der Ärger auf den König zu tief, der mir Dinge unterbreitet, mit denen nur Calia gedient ist.
Ich durchschreite einen Laubengang und komme im Rosengarten heraus, wo ich zu meiner Freude Theodora sehe, die mir den Rücken zugewandt hat. Sie lacht über etwas, das Ernestine ihr erzählt hat. Die beiden sitzen auf einer Bank, Theodora hat ein Buch aufgeschlagen auf dem Schoß.
Beim Anblick der jungen Hofdame wird mir warm ums Herz. Sehe ich sie, sind meine Sorgen vorerst wie weggefegt und nichts scheint mehr wichtig. Ich bleibe unauffällig im Laubengang stehen und beobachte sie, frage mich, ob ich ihr Gespräch unterbrechen kann oder ob ich ihr lieber die Zeit mit Ernestine lassen soll.
„Ein Wappentier findet sich im Wappen großer Herrscherhäuser", erklärt sie gerade. „Es ist oft mit der Historie der Familie verknüpft, kann aber auch symbolisch als Attribut gewählt werden, um einen Charakterzug zu verdeutlichen. Der Löwe für Mut und Erhabenheit, der Bär für Kraft, die Eule für Weisheit und so weiter. Ähnliches soll mit einer Wappenblume, zum Beispiel der Lilie ausgedrückt werden, allerdings kann diese das Tier in seiner Bedeutung nicht ersetzten, sondern ergänzen und unterstreichen."
Ernestine lauscht aufmerksam und nickt. Da sie mir zugewandt sitzt, erblickt sie mich, als sie aufsieht. „Durchlaucht, ich grüße Sie", beeilt sie sich zu sagen und erhebt sich für einen Knicks. Theodora dreht nun ebenfalls den Kopf, um den Störenfried zu identifizieren und bevor sie sich ebenfalls erheben kann, meine ich: „Bitte, bleiben Sie sitzen. Ich möchte Sie nicht in Ihrer Wappenkunde stören."
Theodora sieht mich herausfordernd an. „Jetzt haben Sie verraten, dass Sie dort schon eine Weile stehen, Durchlaucht", stellt sie fest und ich kann nicht deuten, ob ihr dieser Gedanke missfällt oder sie amüsiert.
Ich lächele zaghaft. „Ich höre Ihnen gerne zu, wenn Sie etwas Schlaues sagen. Wie dem auch sei, es ist nicht meine Absicht, zu unterbrechen, auch wenn Ihre gefestigte Meinung mir sicherlich helfen könnte. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag."
Bevor ich gehen kann, schenkt mir Ernestine ein gefälliges Lächeln. „Nicht doch, Durchlaucht. Es gibt Wichtigeres als Wappenkunde und ich werde mich mit Freuden zurückziehen, wenn es Ihnen nützt." Sie knickst abermals und entfernt sich dann mit angemessenem Schritt. Ich blicke ihr verdutzt hinterher.
„Es war wirklich nicht meine Absicht, sie zu vertreiben", versichere ich Theodora und diese lächelt. Sie erhebt sich nun ebenfalls und ich reiche ihr meinen Arm, damit sie sich unterhaken kann. Gemeinsam schlagen wir einen schlendernden Schritt ein.
„Machen Sie sich keine Sorgen. Ernestine bringt eine große Ehrfurcht für Rang und Titel mit und betrachtet es als ihre Pflicht, selbst zurückzustehen, um Mächtigeren zu dienen. Ein respektvoller, aber auch gefährlicher Charakterzug." „Inwiefern gefährlich?", frage ich nach. Sie seufzt. „Nicht alle Adligen sind mit ihren Worten so offen wie Sie, Durchlaucht. Eine junge Dame bei Hofe kann nur allzu schnell ausgenutzt werden. Noch betrachte ich es als meine Aufgabe, Ernestine vor solchen Einflüssen zu schützen und ihr zu verdeutlichen, dass es keine Impertinenz bedeutet, mit niederer Herkunft eine eigene Meinung zu entwickeln. Womit wir beim Thema wären: Sie brauchen meinen Rat?"
Ich nicke. „Ja, ich würde gerne von Ihrer unverstellten Perspektive auf die Calia-Kroesus-Frage profitieren." Sie lacht trocken. „Kein Urteil, das ich über Politik abzugeben vermag ist jemals unbeeinflusst. Ich bin der Krone unterstellt, das scheinen Sie zu vergessen. Meine Zukunft liegt in der Hand des Königs und mein Wort dient dem Herrscher."
Ich betrachte sie, überrascht, dass sie mich so unumwunden daran erinnert. Wenn ich mit ihr rede, habe ich nie den Eindruck, dass sie ihre eigene Meinung zurückhält.
„Ich möchte Sie nicht drängen, Baroness", beschwichtige ich sie. „Aber momentan ist dieser Konflikt so verfahren, dass Sie nichts weiter kaputt machen können. Ich weiß ja nicht einmal, wie weit Sie in dieser Materie drinstecken, aber ich nahm an, Sie hätten sich Ihr Urteil gebildet."
Eine Weile sagt niemand von uns beiden etwas, dann beginnt sie vage: „Nun, ich kenne die offizielle Geschichte. Nathanael von Kroesus, der seine Schwester für einen Vertrag verkauft, der dem Fürstentum Wohlstand und Unabhängigkeit gebracht hat." Ich stutze. „Wieso nennen Sie es die offizielle Geschichte?", hake ich verwirrt nach. „Es gibt keine andere."
Sie schmunzelt. „Es gibt keine andere Geschichte, weil Politik von Männern gemacht wird. Auf eine andere Variante der Historie würde man nur kommen, wenn man sich erinnert, dass drei Personen mitgespielt haben und nicht nur zwei. Es waren Petter von Calia, Nathanael von Kroesus und seine Schwester Gelinda. Aber, wie gesagt, es geht um Politik. Und es gibt nur eine Sorte von Menschen, die Gelinda von Kroesus eine Rolle im Ursprung der Calia-Kroesus-Frage zusprechen würden. Und das sind Frauen."
Ihr Ansatz wirft mich ein wenig aus der Bahn. Die Geschichte, die ich kenne, ist die einzige Grundlage, auf die Kroesus und Calia sich geeinigt haben. Und hier steht eine junge Hofdame und meint, es könne alles ganz anders gewesen sein.
„Was soll das für eine andere Version sein?", frage ich. Sie mustert mich. „Mir ist bewusst, dass ich mit meinen Spekulationen Ihren Zorn auf mich ziehen könnte. Aber ich bin eine Frau. Und manches erscheint mir unlogisch zu sein. Natürlich hatte das weibliche Geschlecht noch nie viele Rechte, aber sich als gebildete und reiche Dame völlig teilnahmslos verheiraten zu lassen, nur um dann davon zu laufen, so wankelmütig kann ich mir keine Dame zu keiner Zeit vorstellen.
Betrachten wir das Szenario doch mal aus dem Blick der Schwester. Natürlich durfte sie nicht über ihre Zukunft bestimmen und besaß wenig eigene Entscheidungskraft, ihr Bruder war ihr Vormund. Und er verkündet ihr, dass sie Petter heiraten soll. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie hasst ihn und hasst somit die Vorstellung, seine Frau zu werden. Oder sie kann ihn gut leiden, was zwar der Geschichte widerspricht, aber bei genaueren Überlegungen gar nicht so unwahrscheinlich ist. Selbst wenn sie ihn nicht liebt, böte ihr eine Heirat doch genau zwei Vorteile: Einen hohen Rang, und zwar genau den einen Rang, der noch höher ist als jenen, welchen sie bislang bekleidet hat, mit Einfluss, Reichtum und Absicherung für die Zukunft. Und zweitens, die Möglichkeit, von ihrem Bruder wegzukommen, der wohl ein sehr herrischer Mensch gewesen sein soll und den sie als Vormund sicher nicht vermisst hätte.
Wie dem auch sei, wenn sie ihn nicht leiden konnte, warum hat sie dann gewartet, bis ihr Bruder sie verheiratet und ist erst dann geflohen? Egal wie strikt und akribisch er auf sie aufgepasst hätte, eine Flucht wäre vom Kroesus-Anwesen immer noch um einiges einfacher gewesen, als aus einem gut bewachten Palast. Und diese Chance hätte sie genutzt, ohne dabei nur eine Sekunde Rücksicht auf die Pläne Nathanaels zu nehmen.
Für den Fall, dass sie Petter gehasst hat, gibt es also nur eine plausible Erklärung, weshalb sie trotzdem die politischen Pläne ihres Bruders unterstützt haben sollte: Nathanael weiht seine Schwester ein, diese stimmt zu, den König zu heiraten unter der Bedingung, dass ihr Bruder ihr noch in der Hochzeitsnacht zur Flucht verhilft und sie fortan ein selbstbestimmtes Leben führen kann und vermutlich weiterhin finanziell unterstützt wird. In diesem Fall wäre es sehr unwahrscheinlich, dass die Ehe vollzogen worden ist und der Vertrag wäre de facto ungültig.
Für den Fall, dass sie Petter gut leiden konnte oder zumindest der Lebensperspektive, die er ihr bieten konnte, nicht abgeneigt war, wird Nathanael sie verheiratet haben und anschließend entführt oder entwendet haben, weil er nicht wollte, dass Petter noch in irgendeiner Weise Macht über ihn hat. In diesem Fall kann es sehr gut sein, dass die Ehe vollzogen worden ist."
Sie schaut mich abwartend an, neugierig, was ich zu ihren Geschichten sage. Mein erster Instinkt ist, diese Erzählungen als Fantasien abzuspeisen und ihr vehement zu widersprechen. Ich bin erzogen worden, mein Erbe zu verteidigen und meine Familiengeschichte gehört dazu.
Doch dann hinterfrage ich meinen Instinkt. Natürlich können das die wahnwitzigen Gedanken einer Frau sein, aber womöglich entpuppt sich darin auch Theodoras Genie, von dem ich überzeugt bin, dass sie es besitzt. Egal, welche Version der Historie nun stimmt oder ob es sich völlig anders zugetragen hat, sie ist immerhin so geistesgegenwärtig, zu hinterfragen, worum es in diesem Streit geht.
„Soll das heißen, es hängt von der Variante der Geschichte ab, wer von uns Recht hat?", stelle ich eine Frage, die mir Sorge bereitet. Es ist viel einfacher, selbstbewusst an den Verhandlungstisch zu treten, wenn man weiß, dass man Recht hat.
„Ich weiß nicht, wer im Recht ist", meint Theodora beschwichtigend. „Und auch ich habe für meine Geschichten nicht die Wahrheit gepachtet. Ich möchte nur den Gedanken nahelegen, dass Nathanael vermutlich wusste, was er tut und im Nachhinein die Verantwortung auf seine Schwester und die unvorhersehbaren Emotionen des weiblichen Geschlechts abgewälzt hat, damit der Vertrag nicht anfechtbar ist." In ihren Worten schwingt Ironie mit, um deutlich zu machen, was sie von stereotypen Rollenbildern hält. „Deutlich wird: Egal, ob die Ehe nun vollzogen wurde oder nicht, er hat in meinen beiden Varianten betrogen und damit den Vertrag gebrochen."
Sie schenkt mir ein scheues Lächeln. „Ich bin sehr beruhigt, dass Sie mir bis hierhin zugehört haben, ohne aufbrausend zu werden. Es ist ein heikles politisches Thema, das mit viel Familiengeschichte und somit auch viel mit Emotionen verknüpft ist. Ich möchte klarstellen, dass ich Kroesus nicht beschuldigen will. Und ich kann auch nicht behaupten, dass ich weiß, wer Recht hat. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass sich heute niemand auf das berufen sollte, was damals passiert ist."
Ihre Worte klingen in mir nach. „Sie würden sich gut in der Politik machen, Baroness", sage ich und sehe die Überraschung in ihrem Gesicht, dass ich das Gesagte so gut aufnehme.
„Sie glauben nicht, dass ich impertinent bin und voreilige Schlüsse ziehe?", vergewissert sie sich vorsichtig. „Denn, um ehrlich zu sein, mit nichts anderem habe ich gerechnet. Und ich hätte es Ihnen nicht vorgeworfen." Ich lege meine Hand auf ihren Arm – eine vertraute Geste, derer ich mir nur allzu bewusst bin.
„Ich könnte Ihnen niemals Impertinenz vorwerfen. Dafür steckt in Ihren Worten zu viel Wahrheit. Trotzdem weiß ich nicht so wirklich, was ich daraus nun für mein weiteres Vorgehen schließen soll. Der König fordert höhere Abgaben an die Krone und eine Vereinheitlichung des Rechts. Aber soll ich all das wegwerfen, was meine Familie aufgebaut hat? Soll ich Zugeständnisse machen, die ich nicht verantworten möchte? Nathanael mag nicht ganz ehrlich gehandelt haben, aber er hat Kroesus großartig gemacht. Ich wüsste nicht, wofür ich diesen Status aufgeben sollte."
„Kroesus ist großartig, ohne Frage", stimmt sie zu, „aber ich möchte Zweifel daran äußern, ob Nathanael das damals so vorhersehen konnte. Eigentlich war es waghalsig von ihm, Kroesus von Calia zu lösen. Der Fortgang der Geschichte hat die Begründung geliefert, dass er es für Kroesus tat, weil sich alles so prächtig entwickelt hat, aber vielleicht hat er es nur für sich getan? Denn letztlich hat er vorerst nur eines geschaffen: Eine Insel der Macht. Sein eigenes kleines Reich, in dem er sein eigener Herr ist, in das ihm niemand hineinredet. Die nachfolgenden Generationen an Fürsten haben gesehen, wie gut es Kroesus geht und wollten diese Unabhängigkeit deshalb weiterhin halten. Und Sie, Durchlaucht..." Sie mustert mich nachdenklich. „Sie fragen eine Frau um Rat, die nichts von Politik verstehen sollte. Sie suchen nach anderen Perspektiven, um dieses Dilemma zu betrachten. Sie haben einen furchtbar schlechten Ruf, aber eine edle Gesinnung und den Wunsch, eine nachhaltige Lösung für beide Seiten auf den Weg zu bringen."
Ihr Blick durchdringt mich und macht mich ganz zittrig. Ich fühle mich schäbig, denn sie denkt viel zu gut von mir. Ich bin hierher gekommen, weil es unumgänglich ist. Ich wollte so viel Ärger wie möglich bereiten. Und nur der Ansporn, ihre Hand zu gewinnen, hat mich auch am Verhandlungstisch zum Positiven verändert.
„Wenn ich ehrlich mit Ihnen sein darf, Baroness, der Wunsch nach einer Lösung ist hier bei Hofe gereift. Durch Sie." Ich beobachte nervös ihre Reaktion, denn was ich hier offenbare ist nicht nur ehrlich, sondern fast schon intim. Doch sie lächelt nur ermutigend. Also fahre ich fort: „Ihre Gesellschaft hat in mir den Wunsch geweckt, ein besserer Mensch zu sein. Doch ich fürchte, ohne Ihre Hilfe wird mir das nicht gelingen."
Sie blickt verlegen zu Boden. „Wenn ich das richtig verstehe, dann fehlt Ihnen ein Lösungsansatz, der sowohl Calia, als auch Kroesus dient", lenkt sie das Gespräch wieder auf sicheres Terrain.
„Nun, ich bin auch der Meinung, dass die Familie Kroesus ihre Sache um einiges besser gemacht hat, als Calia. Es gab einige schwache Könige, die mehr für sich als für das Land gewirtschaftet haben. Und die Krone hat noch nicht begriffen, dass Geld allein das Land nicht stärker macht. Kroesus hat die besseren Gesetze und die bessere Allgemeinbildung. Davon kann Calia lernen. Und ich verstehe, dass Sie dafür kämpfen wollen und nicht zulassen werden, dass Ihr Fürstentum einen Schritt zurück macht. Meiner Meinung nach ist der einzige Weg, wie keine Seite sich benachteiligt fühlt, eine gemeinsame Überarbeitung der Grundsätze. Weder Calia noch Kroesus sollten die Gesetze des anderen übernehmen, sondern die Krone und das Fürstenhaus sollten eine gemeinsame Rechtsprechung neu erarbeiten. Wenn Calia mehr Einfluss auf Kroesus will, dann sollte das Fürstentum Vertreter in alle wichtigen Gremien der Reichsspitze entsenden dürfen. Eine Öffnung der Grenzen macht es für Bürger möglich, ihre Geschäfte weiter in Calia auszubauen und sich nicht nur auf Kroesus zu beschränken. Denn momentan ist Ihr Fürstentum zwar stark, aber es ist eine Insel. Kroesus hat die bessere Allgemeinbildung, aber Calia hat die königlichen Universitäten und umfassendere Archive für eine weiterführende, hochkarätige Bildung. Und wenn der König meint, dass das Fürstentum höhere Abgaben tätigen soll, wer sagt denn, dass das Geld direkt an die Krone gehen muss? Ihr könntet direkt in strukturärmere Regionen des Reiches investieren und dadurch die Kontrolle über den Verbleib der finanziellen Mittel erhalten. Ich denke da an Mühlen, meine Heimat. Wir haben sehr gute Bedingungen für die Landwirtschaft, aber den meisten Bauern mangelt es an Geld, um bessere Geräte für die Bewirtschaftung der Felder zu beschaffen. Oder es fehlt an Austausch und Bildung, um Systeme zu verbessern."
Ich bin überwältigt von dieser Flut an Ideen. „Wie kommt Ihr auf all das?", frage ich bewundernd. Sie zuckt mit den Schultern. „Ich muss zugeben, seit Ihr bei Hofe seid, habe ich mich viel mit Kroesus beschäftigt. Ich schätze es, zu wissen, aus welchem Umfeld mein Gegenüber kommt. Und allgemein gesprochen: Ich würde meine Zeit als Hofdame als verschwendet ansehen, wenn ich sie nur zum Tee trinken und hübsch aussehen verwenden würde. Der Palast bietet die größte Ansammlung an Wissen im ganzen Königreich. Es wäre eine Schande, diese Ressourcen nicht zu nutzen."
„Da haben Sie Recht, Baroness. Und ich bezweifle, dass man so viel Tee trinken kann. Denn um hübsch auszusehen, benötigen Sie keine Zeit, das tun Sie schon so."
Sie blickt verlegen zu Boden. „Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen, Durchlaucht", meint sie nach einer Pause. „Und ich fürchte, ich muss mich vorerst entschuldigen. Ich trinke in Kürze mit Ernestine Tee."
Ich verabschiede sie mit einer Verbeugung und blicke ihr nach, wie sie zwischen den Rosenbeeten verschwindet. War es vor kurzem noch ein Gefühl, so ist es jetzt Gewissheit, dass es wohl nie eine andere Frau für mich geben wird.
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Die Fürstin
Historical FictionEine berühmte Hofdame. Ein einflussreicher, junger Fürst. Ein Konflikt zwischen Liebe und politischem Streit. Theodora von Mühlen zählt als eine der einflussreichsten Personen am calischen Hof und stützt als Hofdame das Prestige der Königsfamilie. F...