Hey Leute,
ich hoffe, dass ihr alle gut ins neue Jahr gekommen seid.
Und natürlich hoffe ich auch, dass euch dieses Kapitel gefällt.LG Juzo-chan
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Kapitel 37: Der Dieb ohne den Butler
~*~ Sicht von Lucia ~*~
Benommen richte ich mich langsam wieder auf. Verwundert schaue ich mich in dem Raum um, in welchem ich mich befinde. Er ist klein und dunkel. Unter mir befindet sich nur eine dünne Decke, durch welche ich nur zu deutlich die Kälte des Steines spüren kann. Auch von den Wänden dringt die Kälte unnachgiebig hinein. Mit anderen Worten: Dieser Raum ist klein, dunkel und kalt. Nur schwer kann ich die Tür erkennen. Sie scheint aus Holz zu bestehen und wirkt beinahe riesig in dem kleinen Raum. Dieser Raum gleicht mehr einer Besenkammer, als ein wirkliches Zimmer. Zumal es hier nicht einmal ein Fenster oder eine andere Lichtquelle gibt.
Es dauert auch etwas bis ich realisiere, dass ich nur noch mein Unterkleid trage. Noch immer leicht benommen schaue ich auf den weißen Stoff. Die Erkenntnis sickert nur langsam durch meinen Verstand. Dann aber schaue ich mich erschrocken in diesem kleinen Raum um. Meine restliche Kleidung befindet sich nirgends.
>Wo bin ich hier eigentlich?<, frage ich mich nun auch langsam. Da ich aber in diesem Raum keine Anhaltspunkte dazu finde, richte ich mich langsam auf. Ich schaffe es nur mühsam mich auf meinen wackeligen Beinen zu halten und muss Halt an der kalten Wand suchen. Kaum berührt meine Hand diese, zucke ich auch schon leicht durch die Kälte zusammen. Es ist als würde sich die Kälte innerhalb von Sekunden komplett durch meinen Körper ziehen und ihn dann schließlich langsam wieder verlassen. Es wird auch nicht dadurch besser, dass ich weder Schuhe noch Strümpfe trage und somit barfuß auf der dünnen Decke stehe.
Da ich keine sonderliche Lust darauf habe weiter in diesem kalten Zimmer zu stehen, beschließe ich mittels eines Portals wieder von hier zu verschwinden. Kurz überlege ich. Der Marktplatz sollte ein gutes Ziel sein. Dort kann ich mich schnell im Schatten einiger Häuser verstecken und auf Sebastian warten.
>Dann könnte man auch der Polizei einen Hinweis einer Entführung geben und ehe sie hier auftauchen, kann ich ja durch ein Portal wieder in diesen Raum gehen.<, geht es mir durch den Kopf. Mit diesem Entschluss konzentriere ich mich darauf ein Portal zu öffnen. Doch es geschieht nichts. Das Portal öffnet sich nicht, so wie es im Wald auch war.
>Das kann doch kein Zufall sein.<, denke ich mir: >Ob diese Leute dahinter stecken?< Anders kann ich es mir nicht erklären. So etwas ist bisher noch nie vorgekommen. Außerdem hat es im Wald ja auch geklappt, als keiner von ihnen in der Nähe war. Außerdem scheinen sie in der Lage zu sein ihre eigenen Auren zu unterdrücken. Normale Menschen sind dazu zumindest nicht in der Lage.
>Haben sie etwa irgendetwas, dass meine Fähigkeiten unterdrückt?<, frage ich mich und lasse mich an der Wand heruntergleiten. Ohne mein Portal komme ich hier nicht ohne Weiteres heraus. Die Tür scheint zwar nicht sonderlich massiv, allerdings ist scheint sie dennoch robust gebaut zu sein. Es befindet sich auch kein Türgriff an der Innenseite. In das Schlüsselloch und auch das durch den fehlenden Türgriff entstandene Loch wurde mit etwas gefüllt. Zusätzlich fühle ich mich noch immer recht benommen und dort draußen befinden sich vermutlich sechs Leute, wenn nicht sogar noch mehr, die mir im Moment wohl klar überlegen sind. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als zu warten. Entweder darauf, dass sich eine Gelegenheit ergibt oder Sebastian hier auftaucht. Was auch immer zuerst kommen mag, ich hoffe, es wird bald kommen.Ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen ist, seit ich zu mir gekommen bin. Dennoch bin ich mir sicher, dass nicht einmal eine halbe Stunde vergangen sein sollte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bereits Stunden sein könnten. Die Benommenheit ist mittlerweile komplett aus meinem Körper gewichen. Ich habe zwischendurch noch ein paar Mal versucht meine Portale zu öffnen, doch es klappte nicht. Von der anderen Seite der Tür konnte ich ebenfalls keine Geräusche hören.
Als die Tür sich öffnet, blicke ich auf. Das aber entpuppt sich als Fehler. Anstatt etwas erkennen zu können, blendet mich das Licht. Sofort kneife ich die Augen zu, dass sie nur noch einen schmalen Spalt offen sind. So kann ich zumindest einen Umriss erkennen.
„Sie ist bei Bewusstsein!", kommt es von der Stimme. Es ist eine weibliche Stimme. An der Silhouette konnte ich es nicht erkennen. Vielleicht tragen diese Personen noch immer diese Umhänge, die ihre Körper komplett verbergen und ihnen jegliche Konturen nehmen.
„Gut.", kann ich auch schon die nächste Stimme hören. Es dauert einen kurzen Augenblick, dann aber erkenne ich sie als die Stimme des Anführers.
„Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Du kannst sie herbringen.", fügt er noch hinzu: „Dann bringen wir es schnell zu Ende." Noch ich ehe etwas hätte tun können, werde ich auch schon wieder am Arm gepackt und mit geschliffen. Ich versuche mich diesem Griff zu entziehen, aber es klappt nicht. Entweder diese Frau ist ungewöhnlich stark, stärker als jeder andere Mensch, oder aber die Benommenheit ist doch noch nicht ganz aus meinem Körper gewichen.
>Was haben die mir nur verabreicht?<, frage ich mich. Das Einzige, woran ich mich erinnern kann, ist, dass es einen süßlichen Geruch hatte und mir das Bewusstsein genommen hat. Mehr Hinweise habe ich nicht und leider reichen mir diese nicht. So muss ich mich widerwillig mitschleifen lassen.
Auf dem harten, aber zumindest wärmeren Boden komme ich auf. Wütend blicke ich zu der Frau, welche mich auf den Boden geworfen hat. Diese aber interessiert sich nicht sonderlich für meinen Blick. Sie beachtet mich nicht einmal weiter. Noch ehe ich reagieren kann – die Benommenheit ist definitiv noch nicht ganz verschwunden – befinden sich an meinen Hand- und Fußgelenken Eisenketten.
„Was soll das?", frage ich: „Und wer sind Sie?" Natürlich erhalte ich keine Antwort. Zumindest haben sich meine Augen langsam an das Licht gewöhnt. Ich bin nun in einen deutlich größeren Raum, was im Vergleich zur kleinen Kammer nicht sonderlich schwer ist. Der Boden ist mit Holzdielen ausgelegt und die Wände verputzt. An einer der Wände befinden sich zwei hoch platzierte Fenster und auf der gegenüberliegenden Wand eine Holztür. An einer weiteren Wand steht ein Regal, voll mit Büchern, und eine Art Altar mit mehreren Gegenständen darauf, außerdem hängen an dieser Wand mehrere Bilder und einige mit Kreide gezeichnete Abbildungen. Weder die Bilder, noch die Abbildungen gefallen mir sonderlich. Sie erinnern mich an die Hexenproben des frühen Mittelalters.
>Sind das etwa so etwas wie Hexenjäger?<, frage ich mich innerlich. Allein bei dem Gedanken wird mir unwohl. Bei einem zweiten Blick aber fallen mir noch weitere Abbildungen auf, die anderen mythologische Wesen zeigen. Ob die Wesen darauf der Wirklichkeit entspringen oder nicht, kann ich bei den meisten nicht sagen. Nur bei einer Abbildung bin ich mir sicher, dass das Wesen wirklich existiert. Es ist die Abbildung eines Dämons. Und die gibt es, wie ich vor einiger Zeit selbst erfahren durfte.
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als mir etwas Nasses entgegenspritzt. Die kühlen Tropfen landen in meinem Gesicht, auf meinem Kopf und auf meinem Arm. Allerdings sind sie nur etwas unangenehm durch die Kälte, mehr auch nicht.
„Das Weihwasser hat wieder keinen Effekt!", kommt es erstaunt von einem der Männer.
„Haben wir uns vielleicht doch geirrt?", fragt nun ein anderer.
„Auf keinen Fall!", kommt es von der Frau: „Sie blutet nicht!"
>Was redet die da? Natürlich blute ich auch, wenn ich mich verletze.<, denke ich mir. Ich kann mich nur zu deutlich daran erinnern, wie oft ich mich geschnitten habe oder Kratzer hatte. Also bluten kann ich definitiv.
„Wie kommst du darauf?", fragt ein anderer skeptisch: „Hast du etwa die erste Probe bereits durchgeführt?"
„Nein, natürlich nicht! Aber als ich ihr die Kleidung auszog, habe ich eine Schramme am Bein gesehen. An ihr war kein Blut oder Schorf zu sehen. Nicht einmal ein Anzeichen dafür, dass es vielleicht geblutet haben könnte.", verteidigt die Frau sich: „Guckt doch selbst nach, wenn ihr mir nicht glaubt." Irgendwie ergreift mich für einen kurzen Moment die Erleichterung, dass keiner der Männer mich entkleidet hat. Das hätte mich aber auch nicht sonderlich schockiert. Ich bin nun einmal deutlich abgebrühter, als andere Frauen dieser Zeit. Für Schamgefühl hatte ich bisher nicht sonderlich viel Zeit in meinem Leben. Deshalb verwundert es mich auch jedes Mal wieder, dass Sebastian mir Gefühle wie Scham und Schüchternheit entlocken kann. Das schiebe ich aber einfach mal darauf, dass er ein Teufel ist.
Im nächsten Moment werde ich auch schon von Händen an Armen und Schultern gepackt und nach hinten gezogen, sodass ich nun auf meinen Hintern sitze. Ohne Zeit zu verschwenden, tritt dieser Anführer der Gruppe vor mich und schiebt mein Unterkleid ein Stück nach oben. Am liebsten würde ich ihn von mir treten und mich auch von den anderen befreien. Sie sind definitiv in meinem Komfortbereich eingedrungen. Und das kann ich überhaupt nicht leiden. Allerdings halten diese zwei Idioten hinter mir mich zu gut fest und auch die Fußfesseln lassen mir kaum Bewegungsfreiraum.
„Da ist tatsächlich eine Schramme.", sagt er: „Und sie scheint nicht geblutet zu haben." Ein Raunen geht durch die Gruppe.
>Das muss die Schramme sein, die ich durch den Sturz habe.<, denke ich mir. Es ist eine dieser Schrammen, die nicht bluten, aber ziemlich brennen. Ich denke, jeder kennt die. Sie sind einfach nicht tief genug, als dass sie beginnen würden zu bluten. Das sollten aber doch auch diese Leute wissen und erkennen können. Oder ignorieren sie einfach alles, was nicht in ihre Ansicht passt? Würde zumindest zu vielen Menschen passen.
„Damit wäre die erste Probe bestätigt.", kommt es von dem Mann vor mir, als er sich wieder aufrichtet.
„Um den Verdacht zu festigen, machen wir die Wiegeprobe und dann die Tränenprobe.", beschließt er und tritt von mir weg.
Ehe ich mich versehe, befinde ich mich auch schon auf einer Art wieder Waage. Auf der anderen Seite befinden sich einige Gewichte.
„Sie ist leichter!", kommt es von einem der Personen, als ich ein Stück über der anderen Seite hänge. Mein Blick geht zu den Gewicht. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass diese viel schwerer sind als ich. Mit einem fiesen Grinsen tritt der Anführer nun wieder vor mich.
„Nun liegt es an dir.", sagt er: „Beweise, dass du weinen kannst. Entweder du weinst freiwillig oder wir werden nachhelfen." Regungslos blicke ich ihn an. Ich habe schon vor langer Zeit gelernt meine Angst zu verbergen. Als ich nicht reagiere, breitet sich das Grinsen auf seinen Zügen aus.
„Du hast es so gewollt.", sagt er mit einem Grinsen voller Vorfreude. Ein ungutes Gefühl macht sich in mir breit. Mit aller Kraft versuche ich diese Ketten loszuwerden, allerdings lösen sie sich nicht und bleiben an Ort und Stelle. Mit Entsetzen sehe ich, wie dieser Mann mit einem glühenden Eisen auf mich zukommt. Ich versuche zurückzuweichen, was durch die Ketten nicht wirklich gelingen will.
„Was... was ist das? Wie ist das möglich?", fragt plötzlich eine ängstliche Stimme. Der Mann vor mir lässt das glühende Eisen sinken und blickt an mir vorbei. Seine Augen weiten sich ein Stück weit. Dann legt er das Eisen zurück in glühende Kohle, die mir wie auch immer bisher nicht aufgefallen sind und umgreift mein Gesicht grob.
„Wie kann das sein?", fragt er bissig. Ich verstehe nicht, was er meint und versuche seinem Griff zu entkommen.
„Antworte!", befiehlt er. Doch ich habe keine Ahnung, was er eigentlich meint. Erst jetzt spüre ich, wie mich ein Prickeln erfasst. Es geht zwar durch meinen ganzen Körper, aber in den Fingerspitzen ist es doch am stärksten.
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Schattendieb
Lãng mạnSchon seit einigen Jahren kommen immer wieder Geschichten eines Diebes in ganz Europa auf. Ein Dieb - ohne Namen und Gesicht, aus dem Nichts aufgetaucht und den Titel als Meisterdieb errungen - lässt alle Reichen Europas erzittern und bangen. Das si...