Die Dieb und der Deal

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So Leute,

hier ist nun das dritte Kapitel dieser Woche und gleichzeititg auch das reguläre Kapitel für diese Woche.
Ich hoffe, dass es euch gefällt. Viel Spaß beim Lesen.

LG Juzo-chan

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Kapitel 21: Die Dieb und der Deal

„Das werde ich im Hinterkopf behalten.", antworte ich und bin selbst überrascht, wie fest meine Stimme noch klingt. Wieder ist ein leises Kichern vom Butler zu hören.
>Wieso macht es ihm so viel Spaß mich so in Bedrängnis zu bringen.<, geht es mir durch den Kopf. Das ist doch wirklich sadistisch von ihm.
„Nun gut, dann stell deine Frage. Auch wenn ich mir sicher bin, sie bereits zu kennen.", kommt es wieder vom Butler. Und wieder ist er viel zu nah. So nah wie er mir im Moment ist, fällt es mir wirklich schwer zu denken. Es würde aber wohl jedem zu gehen. Immerhin kann man nicht leugnen, dass es doch recht unangenehm ist, wenn ein anderer Mensch einfach ungefragt in die eigene Komfortzone eindringt. Außerdem hat er einen wirklich angenehmen Geruch. Versteht das jetzt nicht falsch. Ich entscheide nur sehr oft nach dem Geruch, ob ich jemanden mag oder nicht. Und sein Geruch ist eine Mischung aus ... Minze und irgendeiner Zitrusfrucht. Sehr angenehm und erfrischend.
„Wieso muss ich sie denn noch stellen, wenn du sie doch schon kennst?", frage ich, nachdem ich neuen Mut gesammelt habe. Herausfordernd blicke ich ihm in die Augen und suche nach einer Antwort. Allerdings funkeln sie mir nur schelmisch und belustigt entgegen. Er scheint wirklich seinen Spaß zu haben.
„Es könnte doch durchaus der Fall sein, dass ich mich irre. Meinst du nicht?", fragt er herausfordernd.
>Meint er das ernst?<, frage ich mich unglaublich und schaue ihn wohl auch kurzzeitig genau so an. Zumindest legt sich ein amüsiertes Lächeln auf seine Lippen. Würde dieses Lächeln und auch sein Kichern nicht immer eine gefährliche Note begleiten, dann wären sie wohl wirklich hinreisend. So aber rät beides mir zur Aufmerksamkeit und darauf nicht auf ihn hereinzufallen. Manchmal bin ich meiner Intuition doch wirklich dankbar. Wobei, dass wohl ein Blinder mit Krückstock auch erkennen können sollte.
„Der perfekte Butler des Hauses Phantomhive kann sich also auch irren? Ich dachte, du seist ein... wie sagst du noch gleich immer? Ein teuflisch guter Butler?", frage ich ihn. Noch immer wundere ich mich über meinen plötzlich aufgetauchten Mut. Sonst werde ich schnell nervös, wenn ich mit Menschen reden muss und erst recht, wenn sie mir dabei zu nah kommen. Und Sebastian ist mir im Moment deutlich viel zu nah.
„Höre ich da etwas Ironie?", fragt der Butler belustigt. Allerdings gebe ich ihm keine Antwort, sondern halte einfach nur meinen Blick. Er erwidert ihn gekonnt. Nach einigen Sekunden gebe ich mich geschlagen und seufze einmal hörbar aus. Kurz wende ich meinen Blick ab, nur um ihn dann erneut anzublicken.
„Was genau bist du?", frage ich ihn also direkt: „Ein Mensch bist du sicherlich nicht. Auch keiner mit besonderen Kräften oder gar Fähigkeiten." Erneut ist ein leises Kichern vom Butler zu hören. Irritiert schaue ich zu ihm hoch. Ich hatte kurz meinen Blick gesenkt, da ich es nicht auf ein erneutes Blickduell anlegen wollte. Als ich nun aber zu ihm hinaufschaue, direkt in seine Augen, treffe ich nicht, wie sonst immer, auf diese rostbraunen Augen, sondern auf pink leuchtende Augen. Sie ähneln in ihrer Form, denen einer Katze stark. Erschrocken starre ich ihn an.
>Ist es doch wahr?<, frage ich immer innerlich und kann meinen Blick aber einfach nicht abwenden.
„Du hast recht, ein Mensch bin ich sicherlich nicht. Sie hätten gut daran getan, Mr. Sutcliff zu glauben. Mein wahres Wesen ist das eines Dämons, eines Seelenfressers.", antwortet Sebastian auf meine Frage. Während er redet, umgibt ihn wieder diese unheimliche Aura. Seine Zähne sind spitz und zeichnen sich deutlich ab, wenn er redet.
„Aber... Aber was... Was macht ein Teufel hier?", frage ich überfordert. Erneut lacht er leise.
„Dass Menschen immer so wissbegierig sein müssen. Aber ich werde dir diese Frage auch beantworten. Immerhin hast du doch recht gefasst reagiert.", sagt Sebastian mit einem deutlichen Ton von Belustigung.
>Gefasst? Wie reagieren Menschen denn sonst? Versuchen sie schreiend wegzurennen oder fallen in Ohnmacht?<, frage ich mich unglaublich. Ich meine, ich bin vor Angst erstarrt – auch wenn ich es niemals laut zugeben würde. Ich konnte ja nicht einmal mehr den Satz als ein Ganzes herausbringen.
„Ich verweile in diesem Anwesen, da ich einen Vertrag mit dem jungen Herrn hatte. Der ursprüngliche Vertrag, der mich einst an den Earl band, ist seit einigen Jahren hinfällig. Dafür hält mich ein neuer Vertrag mit einer ganz bestimmten Aufgabe an diesem Ort. Aktuell ist es meine Aufgabe den Earl sein neues Wesen näherzubringen.", redet der Butler weiter.
>Soll das etwa heißen...<, geht es mir durch den Kopf, allerdings wage ich es nicht diesen Gedanken zu Ende zu denken.
„Nun kommen wir aber zu deinem Teil des Deals.", wendet der Teufel vor mir meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Noch immer leuchten mir diese pinken Augen entgegen.
„Die Antwort, welche ich haben möchte, kannst du mir nicht geben. Dessen bin ich mir bewusst. Aber nur durch doch kann ich sie erhalten. Demnach wirst du mir helfen, sie zu erhalten. Das wird dein Teil der Abmachung sein.", erklärt er mit ruhiger Stimme. Ich kann nichts anders tun als zu nicken. Was sollte ich auch sagen? Obwohl eine Sache fällt mir da ein.
„Was willst du denn wissen?", frage ich: „Immerhin betrifft es mich ja auch. Da wäre es sicherlich hilfreich es zu wissen." Kurz schaut mich der Butler an, dann lächelt er belustigt.
„Das wäre es wohl in der Tat. Allerdings bin ich mir sicher, dass du es dir bereits denkst kannst. Aber ich werde es dir dennoch verraten. Ich will wissen, was genau du bist. Das konnte ich bisher noch nicht herausfinden. Nur bin ich mir sicher, dass auch du kein gewöhnlicher Mensch sein kannst.", antwortet Sebastian mit ruhiger Stimme. Für einen Moment ist es still zwischen uns und wir schauen dem anderen nur in die Augen. Dann aber geht Sebastian endlich wieder auf Abstand und auch seine Augen hören auf pink zu leuchten. Nun sind sie wieder rostbraun.
„Wenn du mich nun entschuldigen würdest. Der junge Herr verlangt nach mir.", sagt Sebastian so höflich, wie man es von ihm kennt. Verwirrt schaue ich ihn aber durch seine Aussage an. Immerhin habe ich eben nichts gehört. Also woher will er wissen, dass der Earl ihn gerufen hat? Er hat bereits einige Schritte in Richtung der Tür gemacht, als er sich mir noch einmal zuwendet.
„Ach, bevor ich es vergesse. Du kannst ruhig mit dem restlichen Personal darüber reden. Sie sind alle eingeweiht.", sagt er noch, ehe er dieses Mal die Küche wirklich verlässt. Ich bleibe also allein in der Küche zurück und muss das alles erst noch einmal durch meinen Kopf gehen lassen. Es war einfach zu viel auf einmal... vor allem zu viel, von dem ich dachte, dass es nicht möglich sei.

Nach ein paar Minuten stoße ich mich dann vom Tisch ab und mache mich langsam auf den Weg in mein Zimmer. Die Gedanken kreisen noch immer in meinem Kopf umher und scheinen sich nicht beruhigen zu wollen. Also laufe ich nun mit langsamen Schritten durch den Flur und kriege nicht wirklich viel von meinem Weg mit. Zu meinem Glück kommt mir aber auch niemand entgegen, sodass ich auch in niemanden hereinlaufen kann.
Schließlich komme ich vor meiner Zimmertür zum Stehen. Ich halte inne und überlege kurz, ob ich mich vielleicht noch einmal mit Maylene unterhalten sollte. Also über Sebastian. Allerdings entscheide ich mich dann dagegen. Es ist immerhin mittlerweile mitten in der Nacht, beinahe Mitternacht. Sie wird sicherlich schon schlafen und auch ich sollte das möglichst bald tun. Immerhin muss auch ich morgen wieder früh aufstehen und meiner Arbeit nachgehen.

Am nächsten Morgen werde ich durch ein zaghaftes Klopfen gegen die Tür geweckt. Müde richte ich mich auf und brauche einen Moment, um zu verstehen, was überhaupt los ist. Als ich den Ursprung dies Klopfen als die Tür feststelle, schlage ich die Decke zurück. Sofort spüre ich die Kälte um meine Beine. Da es aber immer wieder zaghaft an der Tür klopft, nehme ich darauf keine Rücksicht, sondern gehe direkt zur Tür. Als ich diese öffne, schaue ich direkt in das Gesicht von Maylene.
„Entschuldige, aber der junge Herr wünscht dich zu sprechen.", sagt sie schnell. Ich nicke nur stumm. Kurz darauf ist Maylene dann auch schon verschwunden und ich schließe die Tür wieder. Ich reibe mir noch einmal über die Augen, gähne herzhaft und strecke mich erst einmal ausgiebig. Dann erst gehe ich an meinen Kleiderschrank und nehme die Klamotten heraus.
Es dauert nur ein paar Minuten und schon stehe ich fertig vor dem Spiegel und überprüfe ein letztes Mal, ob auch alles sitzt und ordentlich aussieht. Da ich den Earl nicht noch länger warten lassen möchte, öffne ich ein Portal, welches mich direkt vor die Tür seines Arbeitszimmers bringt. Vor eben dieser bleibe ich dann aber doch einen Moment zögernd stehen.
>Ist er wirklich auch ein Teufel, so wie Sebastian es ist?<, frage ich mich unsicher. Es ergibt keinen Sinn, weiterhin zu verdrängen, dass Sebastian ein Dämon ist. Außerdem erklärt das so einiges. Es hinzunehmen ist wohl logisch, wenn auch nicht gerade das Einfachste. Okay, selbst in meinen Gedanken klingt das unlogisch, aber mir bleibt nicht anderes übrig.
Seufzend hebe ich meine Hand und klopfe schließlich zaghaft gegen die Tür.

SchattendiebWo Geschichten leben. Entdecke jetzt