Hey Leute,
hier ist nun das Kapitel dieser Woche.
Dieses Mal gibt es auch wieder ein paar Sichtwechsel zwischen Lucia und Sebastian.
Natürlich erfahrt ihr heute auch ein bisschen mehr, aber vielleicht kommt auch die ein oder andere neue Frage dazu.
Eventuell entstehen ja auch ein paar neue Theorien bei euch ; )LG Juzo-chan
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Kapitel 57: Der Butler und die alte Hexe
~*~ Sicht von Sebastian ~*~
Noch im Fall fange ich Lucia auf. Überrascht musste ich feststellen, dass sowohl ihr Herzschlag als auch ihre Atmung sich verlangsamt hatten. Einen Moment lang betrachte ich die junge Frau in meinen Armen. Es scheint als würde sie gelegentlich schlafen.
„Was hast du mit ihr gemacht?", kann ich die aufgebrachte Stimme Jolenes hören, während ich Lucia auf meine Arme hebe. Sie schläft friedlich weiter, kuschelt sich allerdings an.
„Um den Zauber von ihr nehmen zu können, muss sie schlafen.", kommt die Antwort von der alten Hexe. Ich habe bereits vor vielen Jahren von Zaubern gehört, bei welchen auf diese Weise vorgegangen wird. Sie alle entstammen ein und derselben Hexe, welche eine wahre Meisterin auf ihrem Gebiet sein soll.
„Sag.", fordere ich sie aufgrund meines Verdachtes auf: „Wie lautet dein echter Name?" Ein leichtes Lächeln legt sich auf ihre Lippen, verschwindet aber wieder auf der Stelle.
„Ich heiße Barbara.", antwortet sie allerdings nur. Misstrauisch ziehe ich die Augenbrauen für einen kurzen Augenblick zusammen, dann aber blicke ich sie erneut emotionslos an.
„Wie dem auch sei.", gebe ich ruhig von mir: „Löse den Zauber."
„Legt sie auf dem Boden. Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen einen so lange wirkenden Zauber zu lösen.", spricht die Alter weiter. Regungslos bleibe ich an Ort und Stelle stellen, ehe ich ihrer Aufforderung nachkomme. Vorsichtig lege ich die junge Frau in meinen Armen ab und lehne sie dabei gegen die Steinwand der Höhle. Ich gehe einen Schritt zurück, bleibe dann aber stehen.
„Ganz wie Ihr wünscht.", sagt die Alte, ehe sie sich selbst auf dem Boden unweit von Lucia niederlässt.
„Jolene.", spreche ich meine Dienerin an: „Geh zum Eingang der Höhle und achte darauf, ob sich uns jemand nähert. Sollte dies der Fall sein, wirst du diese Person fortlocken."
„Sehr wohl, Meister.", antwortet diese auch sogleich und verschwindet nach einem kurzen Blick auf Lucia auch schon. Es scheint mir, als hätte Jolene tatsächlich eine Bindung zu Lucia aufgebaut und verspürt so nun den Drang diese schützen zu müssen.
Im nächsten Moment geht auch schon ein schwaches Leuchten von der alten Hexe aus. Es ist schwach, doch in der Dunkelheit deutlich zu erkennen. Ich bezweifle, dass es sogar einen Menschen geblendet hätte. Sie hat also mit dem Brechen des Fluches begonnen.
„Ihr solltet nicht so angespannt dort stehen.", unterbricht die Stimme der alten Frau die Stille in der Höhle: „Es könnte den Anschein erwecken, dass ihr nur darauf wartet eingreifen zu müssen. Dies könnte als ein ungewöhnliches Interesse an dieser jungen Hexe gedeutet werden. Was wiederum den Verdacht entstehen lassen könnte, dass sie gegebenenfalls Eure Schwäche ist." Schweigend blicke ich sie an.
„Ehrlich gesagt, ist es mir gleich, was Ihr für dieses Mädchen empfindet.", redet die Alte einfach weiter: „Aber Ihr solltet Euch dem möglichst bald klar werden."
„Was willst du damit sagen?", frage ich mit ruhiger Stimme. Sie sollte ihre nächsten Worte lieber weise wählen. Ich würde sicherlich nichts unternehmen, dass sie davon abhalten würde den Fluch zu brechen. Doch sobald dies erledigt ist, wird die alte Hexe keinen Nutzen mehr für mich haben.
„Nun...", beginnt sie wieder zu reden: „Es ist bei einem genaueren Blick unschwer zu erkennen, dass sie nicht nur eine geborene Hexe ist, sondern zeitgleich auch noch eine Teufelsbraut. Ich nehme an, dass es sich dabei um Eure Braut handelt. Anderenfalls würdet Ihr Sie wohl nicht in Eurer Nähe dulden." Sie macht eine kurze Pause. Mein Blick liegt direkt auf ihr, doch es scheint sie nicht zu stören. Normalerweise werden besonders Hexen unter einem solchen Blick nervös.
>Wer genau ist diese Hexe?<, frage ich mich im Stillen. Letztlich soll es mir aber egal sein, solange sie ihre Aufgabe erledigt.
„Euch sollten doch sicherlich die ganzen Ereignisse bekannt sein, in denen ein Teufel seine Braut nicht rechtzeitig akzeptiert hat.", redet sie nach einer kurzen Pause weiter: „Ihr solltet doch bereits die Anziehung mehr als deutlich spüren." Natürlich sind mir die Geschichten bekannt. Es kommt nicht sonderlich oft vor, dass ein Teufel unter Menschen oder Hexen eine Braut finden, doch eine große Seltenheit ist es ebenfalls nicht. Es gibt unzählige Geschichten über diese Bindungen. Immer wieder soll es Teufel gegeben haben, die Menschen nicht als Braut akzeptiert haben. Doch schließlich soll dieses Band zwischen ihnen Beiden zu groß – zu mächtig geworden sein. Für einen Teufel als übernatürliches, mächtiges Wesen ist es ein Einfaches eine Katastrophe jeglicher Art heraufzubeschwören.
„Dies ist keineswegs deine Sorge.", entgegen ich nur monoton. Unweigerlich drängen sich mir die Erinnerungen an ihre Berührungen ins Gedächtnis. Sie werden stets von diesem Prickeln begleitet, das jedes Mal stärker wird. Auf meine Antwort hin schweigt sie, anstatt noch einmal etwas zu erwidern.
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Schattendieb
RomanceSchon seit einigen Jahren kommen immer wieder Geschichten eines Diebes in ganz Europa auf. Ein Dieb - ohne Namen und Gesicht, aus dem Nichts aufgetaucht und den Titel als Meisterdieb errungen - lässt alle Reichen Europas erzittern und bangen. Das si...