Kapitel 24

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PoV Eren
Bevor ich zu Levi ging, begab ich mich ins Badezimmer und entfernte die Haare aus dem Waschbecken, warf sie in den Müll und brachte diesen dann raus. Ich wollte nicht, dass Levi nochmal so einen Schock bekommen würde, nur weil ich zu faul für ein paar Treppen wäre.

Im Treppenhaus traf ich auf einen unserer Nachbarn, statt einfach wortlos an mir vorbeizugehen – wie sonst auch immer – stoppte der ältere Mann und lächelte freundlich. Es wunderte mich. Sonst sprach er auch nicht mit uns. Obwohl doch, einmal hatte er mit Levi geredet. Oder eher über ihn. Hatte ihn als "dreckige Schwuchtel" betitelt und war dann weiter gegangen.

Ich sah den Mann mit Halbglatze nur monoton an und wartete darauf, dass er auch mir eine Beleidigung um die Ohren jagte.

„Mir ist aufgefallen, dass Ihr Mitbewohner kaum noch raus geht. Geht es ihm gut?" Mein Mitbewohner also? Entweder wollte er es nicht aussprechen, oder er war zu dumm, um die Wahrheit zu erkennen.

„Das können Sie ihn selber fragen.", murrte ich und wollte an ihm vorbei gehen, doch er griff nach meinem Handgelenk und hielt mich an Ort und Stelle. „Ich möchte nur nicht, dass seine Gewohnheiten die Nachbarschaftsruhe stören. Immerhin in dieser große blonde Kerl ständig hier." Ich riss mich von dem Alten los und ging wortlos an ihm vorbei.

Levis "Gewohnheiten", wie er sie nannte, waren ja wohl nichts, was ihn irgendwas anginge. Zudem waren es ja auch meine Gewohnheiten. Vermutlich dachte der Typ nur wirklich nicht, dass ich ebenfalls auf Männer stand. Warum auch immer er das von Erwin dachte. Der sah dem Klischee von einem Heteromann eigentlich viel ähnlicher.

Ich öffnete die Wohnungstür, zog meine Schuhe wieder aus und lehnte mich dann gegen das weiße Holz des Türrahmens, während besagte Wohnungstür wieder ins Schloss fiel.

Auch, wenn ich es nicht gerne zugab und nicht gerne zeigte, es machte mich ziemlich fertig so zu leben. Levi und ich gingen zwar offen mit unserer Beziehung um, aber ich war die Beschimpfungen satt. Nicht mal die, die sich gegen mich richteten, sondern gehen Levi. Er hatte sowieso schon genug mit dem Thema zu kämpfen gehabt, zu sehen, dass es nicht besser wurde, war für ihn nicht leicht. Und ich machte mir natürlich wieder zu viele Gedanken darüber und dadurch machte es mich nervlich auch fertig.

„Eren!", schrie Levi plötzlich aus dem Schlafzimmer und hektisch rannte ich hin. Riss die Tür auf und sah den Schwarzhaarigen panisch an. Er saß aufrecht im Bett, starrte auf die Decke und atmete schwer, zitterte leicht. Ich sah Tränen über seine Wange laufen.

Ich setzte mich vorsichtig zu ihm, es schien als hätte er mich noch gar nicht bemerkt. Sanft legte ich meine Hand auf seine und erntete nur ein starkes Zucken seines Körpers. Gefolgt von einem panischen Blick in mein Gesicht. „Albtraum?", fragte ich leise und er nickte nur.

Eine Weile blieben wir so sitzen, sahen uns einfach nur an. Und mit der Zeit ging Levis Atmung runter. Das Zittern wurde schwächer und die Tränen wurden weniger, bis sie schließlich ganz aufhörten und Levi die Augen schloss und leise durchatmete.

„Ich hatte Hanji eben angerufen.", erklärte ich und Levi nickte leicht, hatte die Augen noch immer geschlossen. „Ich dachte, es würde dir vielleicht guttun, mal wieder einen dieser Abende zu haben.", eigentlich war Levi mittwochs abends immer mit Hanji und Erwin zusammen. Entweder sie waren bei uns, bei Erwin oder in irgendeinem Restaurant, das Hanji bezahlen wollte. Durch den Umzug hatten sich ihre Treffen erstmal erledigt und seit Levis Diagnose hatte niemand mehr drüber geredet.

„V-vielleicht."


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Hi :)
Ab jetzt geht es wohl wieder weiter mit den Kapiteln. 
Der Stress, den ich in den letzten Wochen (durch Schule, Privates etc) hatte, hatte nun dazu geführt, dass ich letztes Wochenende ins Krankenhaus musste. Dabei ist es leider nicht geblieben, denn Dienstag hatte ich dann meinen nächsten Zusammenbruch und musste wieder da hin. Dort wurde mir dann ausdrücklich Ruhe vorgeschrieben. 

Ich lag also die letzten Tage so richtig flach. Keine Schule , kaum mit Freunden oder Familie geredet und auch das Schreiben habe ich dafür kurzzeitig auf Eis legen müssen. 
Ich habe gemerkt, dass ich mich selber zu sehr unter Druck gesetzt habe und hoffe daran arbeiten zu können. Ich bin bereits seit über 6 Jahren auf Wattpad aktiv und habe im Laufe der Zeit viel Negatives zu nicht eingehaltenen Uploadterminen oder "freien Tagen" mitbekommen. Dass ich mich da nicht so unter Druck setzen lassen sollte, weiß ich jetzt und ich hoffe, dass sich das von meiner Seite aus bessert. 

Ich werde versuchen die bisherigen Uploadtage einzuhalten (der Donnerstag bleibt weiterhin frei).

Ich hoffe die Wartezeit war gut zu überbrücken ^^' 
-Anon <3

Chemistry [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt