PoV Eren
Gemeinsam lagen ich und Levi im Bett. Naja ich saß und er lag. Er hatte seinen Kopf auf meinen Schoß gelegt und genoss sichtlich, wie ich seinen Kopf krauelte. Nachdem Hanji und Erwin gegangen waren, wurde Levi wieder ruhiger und sein Körper entspannte sich. Er hatte aufgehört zu zittern und die Müdigkeit gewann die Überhand.Während ich so über seine kurzen Haare streichelte und dem regelmäßigen Senken und Heben von Levis Bauch zusah, brummte der Kleinere genießend und streichelte mir mit den Fingern sanft über den Oberschenkel.
„Ich liebe dich, Eren.", murmelte er dann leise. Kaum hörbar. Doch ich hatte es gehört. Begann zu lächeln und lehnte meinen Kopf nach hinten, sah einfach nur an die Decke, hörte Levis schwerem Atem zu.
„Wir werden nicht so einen riesigen Aufriss wegen der Hochzeit machen, oder?", fragte ich leise und hörte Levi kurz auflachen. „Nein, meinetwegen können wir morgen auch schon direkt zum Standesamt rennen und es niemandem erzählen. Einfach nur wir zwei." – „Bist du sicher?", ich hatte mit dem Antrag so lange gewartet. Wenn jemand sofort die Chance nutzen würde, dann wäre das ich.
„Nein, eigentlich nicht. Ich möchte schon zeigen können, dass wir heiraten. Und wenigstens der kleine Teil der Familie soll da sein.", murmelte er und ich brummte zustimmend. „Außerdem will ich wieder mehr Haare auf dem Kopf haben, wenn wir heiraten. Sonst werde ich auf Fotos immer nur daran erinnern, was hier los war."
„Willst du den Krebs denn vergessen und so tun, als wäre er nie da gewesen?" – „Sofern ich das kann, würde ich ihn gerne ausblenden. Ich will nicht immer daran erinnert werden, was für Sorgen du dir gemacht hast, was für Gedanken mir zwischendurch gekommen waren und was wir durchgemacht haben. Ich will das Kapitel abschließen, so schnell ich kann. Und wenn ich dann auf einem Hochzeitsfoto wie ein Krebskranker aussehe, will ich das Foto auch nicht mehr ansehen."
Ich nickte verstehend. Ich konnte mich natürlich nicht in Levis Lage hineinversetzen, dennoch glaubte ich, dass ich ihn verstehen konnte.
Ich wollte natürlich auch mit schönen Erinnerungen an unsere Hochzeit zurückdenken können. Und wenn Levi sich nicht wohl fühlen würde, würde es für mich nicht schön sein.
„Wenn ich die Chemo erstmal los bin, dann wird es sowieso besser.", sagte er und seufzte schwer. Ich nickte nur.
Nur noch ein Mal. Levis Tumor war soweit zurückgegangen, dass die letzte Chemo ihn vollständig besiegen sollte. Doktor Becker meinte die Aussichten auf eine schnelle Besserung nach der Chemo waren hoch. Levis Körper würde gut mitarbeiten und die Medikamente besser als erhofft annehmen.
„Ich will mal Kinder haben.", murmelte Levi dann plötzlich und zog mich aus meinen Gedanken raus. „Zwei Stück. Und einen Hund. Du magst Hunde. Kannst du dir das vorstellen? Wie wir mit zwei Kindern und einem Hund aussehen würden?", er lachte spöttisch auf, lächelte dann aber leicht und drehte seinen Kopf zu mir.
„Ich wusste nicht, dass du das willst." – „Ich hatte ja auch bisher nie einen wirklichen Grund gehabt es anzusprechen."
Wir hatten nie über eine Familienplanung geredet. Levi war nie der Familienmensch gewesen, hatte mit seinen Eltern auch nicht das beste Verhältnis gehabt und war allgemein lieber alleine. Zudem waren wir schwul, damit waren leibliche Kinder eher ausgeschlossen gewesen. „Zwei Stück, ja? Weißt du wie viel Arbeit das ist? Und dann auch noch ein Hund. Willst du mich umbringen?" – „Wenn das die Methode ist, die funktioniert, warum denn auch nicht?", Levi grinste provokant und legte seine Hand an meine Wange.
„Ich könnte mir keine schönere Methode vorstellen dich umzubringen, als eine Familie mit dir zu haben. Dieses einfache Leben zu leben und zu wissen, dass du da bist." – „Eine Sache vergisst du bei deiner Heile-Welt-Planung.", begann ich und er legte den Kopf schief.
„Hast du eine Ahnung, wie viel Kinder scheißen?! Gerade als Babys. Das sind nur kleine Kackmaschinen."
Aus Levis verwirrtem Blick, wurde ein ungläubiger. Als müsse er verarbeiten, dass ich das gerade wirklich gesagt hatte. Und dann – dann begann er lauthals zu lachen.
Und es war das schönste Lachen der Welt.
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Der Epilog kommt heute Abend online!
Und darunter gibt es noch ein paar Infos, wie es mit den nächsten Geschichten weitergehen wird.
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Chemistry [Ereri/Riren]
Fiksi PenggemarEigentlich sollte dieses Jahr schön werden. Die neue Wohnung, die Arbeit und die Schule. Alles passte. Endlich würden wir wieder ein wenig Zeit für uns haben. Es war perfekt. Bis zu diesem einen Satz. „Ich kann nicht atmen!"