PoV Levi
Hand in Hand gingen Eren und ich durch die Straßen. Er redet von seiner Schule und einer Aufgabe, die er heute noch erledigen müsse. Und ehrlich gesagt, ich hörte ihm nicht wirklich zu. Meine Gedanken kreisten um die Worte meines Arztes. Er hatte mir schon vor Wochen zur Therapie geraten und auch Mina, mit der ich im Krankenhaus geredet hatte, hatte gesagt, dass ein Psychologe ihr wirklich helfen würde.Es würde bestimmt nicht schaden.
„Du Eren?", unterbrach ich den Brünetten und er sah ein wenig irritiert zu mir herunter. „Ich glaube ich melde mich bei einem Psychologen.", murmelte ich leise und sah von ihm weg. Irgendwie war mir das unangenehm. Nicht, weil ich oder Eren Therapie als schlecht empfanden, sondern eher, weil es sich für mich anfühlte, als würde ich ihm in den Rücken fallen. Er tat so viel für mich, ihm ging es damit auch nicht gut. Und trotzdem schien es nicht genug zu sein. Ich wollte ihm auf keinen Fall dieses Gefühl vermitteln!
„Ich glaube auch, das wäre ganz gut für dich.", sagte er dann jedoch plötzlich und verwirrt sah ich wieder zu ihm rauf.
Dabei rutschte mir die Kapuze, die ich mir über das Kopftuch gezogen hatte, ein wenig vom Kopf und schon beinahe panisch griff ich nach dem Stoff, um sie wieder hochzuziehen. Ich wollte nicht, dass es jemand sah. Dass ich jetzt schon soweit war, ein Kopftuch tragen zu müssen.
Eren lächelte schwach, griff sich meine Hand, die sich an meine Kapuze gekrallt hatte, und langsam entspannte ich mich ein wenig. Eren rückte jene Kapuze richtig, fuhr mit seiner Hand leicht meinen Rücken herunter und zog mich näher an sich, ehe er wieder zu sprechen begann.
„Ich versuche alles, was ich kann. Das weißt du. Aber es wäre vermutlich besser, wenn du auch noch professionelle Hilfe bekommen würdest. Ich bin darin nicht ausgebildet. Ich will da nichts falsch machen.", erklärte sich der Größere und ich schluckte.
Dachte über seine Worte nach. Er wollte nichts falsch machen? Konnte er überhaupt etwas falsch machen? Wenn er mich schon so lange kannte? Meine Trigger besser kannte als ich? Eren wusste genau, was er tun musste, damit ich mich besser fühlte. Und wahrscheinlich war auch das der Grund, warum er sagte, dass ich mir psychologische Hilfe holen sollte. Er wusste, was gut für mich war.
Das war schon immer so. Schon als wir jünger waren, selbst als wir noch nicht zusammen waren, Eren wusste immer, was er tun musste, damit es mir besser ging. Damit ich nicht wieder in die dunkle Phase fallen würde. Er wusste es immer schon. Und ich vertraute ihm voll und ganz, wenn es um mein Wohlsein ging. Er würde niemals etwas tun oder etwas wollen, das mir in irgendeiner Hinsicht schaden würde.
„Und was ist mir dir? Er meinte ja, dass du dir vielleicht selber wen suchen solltest." – „Ich weiß noch nicht. Es geht mir eigentlich ganz gut. Ich mache mir zwar Sorgen und denke vermutlich auch viel zu sehr darüber nach, aber eigentlich ist alles gut. Vielleicht kommt der Punkt ja noch, wo ich mir selber sagen muss, dass es jetzt soweit wäre. Aber bis dahin mache ich erstmal so weiter wie vorher.", erklärte er und verfestigte den Griff an meiner Hand, was mich leicht lächeln ließ.
Und so gingen wir die Straßen entlang, wechselten das Thema wieder zu Erens Schulaufgabe, die er noch machen müsste und gingen nach Hause.
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Chemistry [Ereri/Riren]
FanfictionEigentlich sollte dieses Jahr schön werden. Die neue Wohnung, die Arbeit und die Schule. Alles passte. Endlich würden wir wieder ein wenig Zeit für uns haben. Es war perfekt. Bis zu diesem einen Satz. „Ich kann nicht atmen!"